Eine Person beim Kochen
ORF.at/Dominique Hammer
ORF.at/Dominique Hammer

Test: Auch günstige Topfsets sind „gut“

Kochtöpfe gehören zur Grundausstattung jeder Küche. Die deutsche Stiftung Warentest hat 17 Topfsets aus Edelstahl getestet. Ein teures Set schnitt überraschend schlecht ab. „Gute“ Produkte gibt es auch für unter 100 Euro.

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Wer gut kochen will, braucht auch gutes Equipment. Das heißt: vernünftige Pfannen und hochwertige Töpfe. Zu kaufen gibt es sie oft als Set mit vier bis fünf Töpfen – ein großer, ein mittlerer, ein bis zwei kleine und eine Stielkasserolle.

Elf von 17 Topfsets sind „gut“

„Im Test haben wir den Alltag beim Kochen nachgestellt“, so Roman Schukies von der Stiftung Warentest. Geprüft wurden Aufheizzeit, Wärmespeicherung und Temperaturverteilung am Boden. Weitere Testkriterien waren Handhabung, Energieverbrauch, Haltbarkeit und, ob die Bodeninnenseite eben bleibt, wenn der heiße Topf mit kaltem Wasser abgeschreckt wird.

„Das Testergebnis fiel insgesamt erfreulich gut aus“, so Schulies. Elf der 17 Sets schnitten „gut“ ab, sechs „befriedigend.“ Keiner der getesteten Töpfe war „sehr gut“, durchgefallen ist aber auch keiner. Das günstigste Set kostete 50 Euro, die teuersten 530 Euro. Alle Töpfe waren auch für Induktionsherde geeignet.

Die Teuersten: Sieger und Verlierer

Qualität hat zwar ihren Preis, aber die beiden teuersten Sets um 530 Euro könnten im Ergebnis nicht weiter auseinanderliegen. Während Fissler mit seiner „Original-Profi Collection“ den Testsieger stellte, bekam ausgerechnet der Traditionshersteller Le Creuset die schlechteste Wertung. Zwar immerhin noch ein „Befriedigend“, aber der letzte Platz. Schuld daran war die ungleiche Wärmeverteilung am Boden.

Kochtöpfe der Marken Fissler und Le Creuset
Stiftung Warentest/Fotograf
Selber Preis: Testsieger Fissler „Original-Profi Collection“ (links), Schlusslicht Le Creuset „3-ply Edelstahl“ (rechts)

„Da ist an einer Stelle tatsächlich im Versuch der Zucker schon verbrannt und an anderer Stelle war er noch gar nicht geschmolzen – das will man natürlich nicht sehen“, so Schukies. Bei zwei Drittel der Stes war die Temperaturverteilung am Boden nur mittelmäßig.

Günstige Sets können mithalten

Viele Sets, die nur einen Bruchteil kosten, überzeugten im Test mehr. Allen voran der Preis-Leistungssieger, das „Set Excellent“ von Elo. Es erhielt die zweitbeste Bewertung. Das Set gibt es bereits um 118 Euro. Allerdings speichern diese Töpfe die Wärme nach dem Ausschalten der Herdplatte nicht so lange wie andere. Noch günstiger und ebenfalls „gut“ sind die Sets „Ernesto“ von Lidl um 70 Euro und „Duetto“ von Tefal um 80 Euro.

Opfset Elo Set Excellent
Stiftung Warentest/Fotograf
Preis-Leistungssieger: Elo „Set Excellent“

Praktische Details erleichtern die Handhabung

„Überraschend war für uns, dass unsere Annahme widerlegt wurde, wonach ein dicker Boden und eine dicke Topfwand automatisch auf eine gute Temperaturverteilung schließen lassen“, so Schukies. Zwar ist der Boden des Testsieger von Fissler einer der dicksten, andere erzielten aber ein ähnlich gutes Ergebnis mit dünnerem Boden.

Angetan waren die Testerinnen und Tester von praktischen Details wie zum Beispiel einer Deckelhalterung. Sie löst das Problem, wohin mit dem heißen, tropfenden Deckel beim Umrühren. Er wird aufrecht am Topfgriff eingesteckt, die verdampfende Kochflüssigkeit läuft zurück in den Topf. Einige Sets haben im Deckel auch ein Sieb eingebaut. Das ist praktisch beim Ausgießen.

Die Haltbarkeit verlängern

Im Großen und Ganzen waren die Produkte recht haltbar. Nach 125 Durchgängen im Geschirrspüler verblassten bei einigen Modellen jedoch Schrift und Skalierung. Vereinzelt bildeten sich Rostpunkte am Griff, Nieten korrodierten. Beim Topfset von Tchibo waren die Nieten am Deckel nach dem Test so arg mitgenommen, dass sich die Griffbefestigung löste.

Die Töpfe sind zwar für den Geschirrspüler geeignet, einige Anbieter weisen aber darauf hin, dass sie länger halten, wenn man sie mit der Hand abspült. Stahlwolle ist zum Reinigen nicht zu empfehlen. Da greift man besser zum Küchenschwamm und lässt Verkrustungen vorher einweichen.

Im Set billiger als einzeln

Die Stiftung Warentest rät, beim Kauf eines Topfsets persönliche Bedürfnisse und Vorlieben zu bedenken. „Was koche ich, wie viele Leute habe ich, wie oft habe ich Gäste und wie viele verschiedene Töpfe brauche ich möglicherweise.“ Wer Töpfe zum Schmoren gerne in den Backofen stellt, sollte Griffe aus Edelstahl statt aus Silikon oder Plastik wählen.

Kauft man Töpfe im Set, ist das günstiger als einzeln. Dadurch lässt sich bei manchen Herstellern bis zu 50 Prozent sparen.