Wohnlandschaft mit IKEA Vinterkall Kühlschrank
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Kühl- und Gefrierkombinationen im Test

Zahlreiche Lockdowns haben mittlerweile vor Augen geführt, dass es sinnvoll sein kann, Vorräte anzulegen. Viele Lebensmittel benötigen aber eine angemessene Kühlung, um frisch zu bleiben. Große Kühl- und Gefrierkombinationen können diese Aufgabe erfüllen – manche Geräte besser als andere. Die deutsche Stiftung Warentest hat freistehende Kühl- und Gefrierkombinationen getestet.

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Insgesamt 42 freistehende Kühl-Gefrier-Kombinationen hat die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Darunter waren 33 Standardausführungen mit obenliegendem Gefrierteil und neun Modelle mit Flügeltüren. Wer genügend Platz hat und nicht auf ein Einbaugerät angewiesen ist, habe bei freistehenden Modellen durchaus Vorteile, sagt Reiner Metzer, er ist Leiter im Bereich Haushalt der Stiftung Warentest. Die Geräte seien energiesparender, oft günstiger in der Anschaffung und außerdem einfacher zu warten oder auszutauschen, so Metzer.

Side by Side-Modelle sorgen für Saloon-Atmosphäre

Wer auf Bar und Saloon-Feeling Wert legt, kann zu Modellen mit Flügeltüren, so genannten „Side by Side“ oder den etwas kleineren „French door“ Geräten greifen, sagt Metzer: „Die machen was her. Mit einem Flügeltür-Modell fällt man auf, das ist ein Schrank. Ein Statussymbol unter Kühlschränken.“

Neben optischen Aspekten haben Side by Side-Modelle auch weitere Vorzüge. Da die Türen zur Seite aufschwingen, wobei eine Seite für das Gefriergut und die andere für das Kühlgut reserviert ist, müsse man sich kaum bücken, um an den Inhalt zu gelangen. Side by Side-Geräte sind aber teurer, benötigen mehr Strom und jede Menge Platz, so Metzer. Aufgeklappt könne man zu den vom Hersteller angegebenen Maßen gut und gern 40 cm dazu addieren.

Testsieger von IKEA und Samsung

Testsieger mit der Gesamtwertung „Gut“ bei den Flügeltür-Modellen ist der „IKEA Vinterkall“ um etwa 900 Euro. Das Gerät konnte sowohl bei der Kühl- und Gefrierleistung als auch bei der Temperaturstabilität überzeugen. Wer zu diesem Produkt greift, muss allerdings ohne eingebauten Eiswürfelspender auskommen, der bei vielen Flügeltürmodellen integriert ist. So etwa beim „Samsung RS6GA8521B1/EG“. Der Samsung erreichte dieselbe Punktezahl wie das Gerät von IKEA, ist etwas geräumiger, kostet aber um rund 340 Euro mehr.

IKEA Vinterkall – Kühl und Gefrierkombi front – offen
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Das Flügeltür-Modell von IKEA gehört zu den Stiftung-Warentest-Testsiegern

Für die Modelle „Bauknecht KSN 19 IN“, „Samsung RF23R62E3SR/EG“ und „Beko GNE-60530XD“ war übrigens nur die Bewertung „Ausreichend“ drin. Dies sei zum Teil daran gelegen, dass die Geräte über eine mangelhafte Kühl- und Gefrierleistung verfügten, sagt Metzer: „Das ist natürlich schlecht für einen Kühlschrank, wenn er die Temperatur nicht hält oder ewig braucht, bis er seine Zieltemperatur erreicht hat.“ In diesem Punkt müssten einige Hersteller noch nachlegen, so der Experte. Man wolle große Geräte anbieten, verfüge aber offenbar nicht über entsprechend leistungsstarke Kühlaggregate.

Fehlender Notfallalarm als Minuspunkt

Anders sieht die Situation bei den Standardmodellen aus, die das Gefrierfach oben und das Kühlteil unten haben. Die getesteten Geräte konnten alle die Bewertung „Gut“ erzielen. Ausnahme war der Testsieger von Samsung, er konnte als einziger die Note „Sehr gut“ einheimsen. Der Samsung RL41R7799SR um etwa 1180 Euro überzeugte bei der Kühl- und Tiefkühlleistung. Es können große Vorratsmengen schnell und konstant auf die gewünschte Zieltemperatur gekühlt werden, so Metzer, die Temperaturstabilität wurde mit „Sehr gut“ ausgezeichnet. Das Gerät arbeitet relativ geräuscharm und konnte auch bei der Energieeffizienz und der Handhabung eine gute Bewertung („Gut“) erzielen.

Außerdem verfügt der Testsieger über eine Alarmfunktion, die sowohl bei Stromausfällen warnt als auch für den Fall, dass die Tür zu den Gefrierfächern offen steht. Fünf Geräte im Test hatten eine solche Warnfunktion nicht. Zum Beispiel eine Standard-Kombi von Haier und ein Doppeltürmodell von Bauknecht. Diese Modelle wurden von der Stiftung Warentest abgewertet. Ein Gefrierfach müsse mit einem Alarm für Notfälle ausgestattet sein, da sonst Energie verschwendet wird, das Gefrierteil vereist und das Essen verdirbt, so Metzer.

Experte: Geringer Mehrwert bei „smarten“ Kühlschränken

Wenn es um die Entwicklung „smarter“ Elektronik ging, wurde lange Zeit der Kühlschrank als richtungsweisendes Beispiel angeführt. Dieser könne warnen, wenn das Bier aus oder die Milch sauer ist und selbstständig Nachschub ordern. Mittlerweile ist smarte Technik zwar alltagstauglich, dass sie aber ausgerechnet bei Kühlschränken sinnvoll ist, bezweifelt der Experte. „Smarte“ Modelle seien schon aus ökologischer Sicht wenig empfehlenswert. Es müssen zahlreiche empfindliche Displays produziert und montiert werden, die ebenfalls notwendigen Kameras im Innenraum der Geräte funktionieren aber nur bedingt. Eine analoge Bestandsaufnahme der Vorräte sei jedenfalls sicherer und auch günstiger, so Metzer. Smarte Kühlschränke brächten wenig Mehrwert, kosten aber um einige hundert Euro mehr.