Elektrorasierer
Getty Images/Giosia Perretta/Eyeem
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Elektrorasierer im Test: „Gut“ bis „mangelhaft“

An einen Nassrasierer kommen Elektrorasierer nicht heran. Trotzdem liefern viele Elektrorasierer eine gute Leistung, so die deutsche Stiftung Warentest. Von zwölf Modellen schnitt in einem aktuellen Test die Hälfte „gut“ ab, darunter auch ein günstiges Gerät. Einige hatten Probleme mit längeren Bartstoppeln.

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Getestet wurden zwölf Modelle. Die Marke Braun war gleich mit vier verschiedenen Gerätetypen vertreten, Philips mit drei. Denn diese beiden Marken dominieren den Elektrorasierermarkt.

Vibrierende oder rotierende Scherköpfe

Braun verwendet vibrierende Metallfolien mit verschieden großen Löchern, unter denen Schermesser die durchkommenden Haare abschneiden. Damit lassen sich feine Konturen schneiden und enge Stellen unter der Nase bearbeiten.

Philips setzt stattdessen auf rotierende Scherköpfe. Ihr Vorteil: Die rotierenden Scherköpfe schmiegen sich gut an Unebenheiten wie Kinn und Hals an. Beide Anbieter haben Serien vom günstigen Einsteigermodell bis zur Luxusausführung im Programm. Je höher die Modellnummer, desto teurer.

Testsieger Braun Series 9 Pro

„Wir haben eine sehr breite Spanne beim Ergebnis, von ‚guten‘ bis zu ‚ausreichenden‘ und ‚mangelhaften‘ Geräten“, so Christian van de Sand von der Stiftung Warentest. Auch die Preisspanne war relativ groß. Das günstigste Gerät kostete 45 Euro, das teuerste 550 Euro.

Testsieger ist das teuerste Modell, der Braun Series 9 Pro um 550 Euro, die Reinigungsstation ist da inbegriffen. Er rasierte am besten, sein Akku hielt am längsten und er kam auch gut mit einem Fünftagebart zurecht. Knapp dahinter liegt ein Gerät, das ebenfalls von Braun kommt. Der Braun dem Series 5 ist mit 89 Euro jedoch deutlich günstiger. "Dieses Modell ist fast genauso gut wie der Testsieger, nur den Fünftagebart rasierte er nicht ebenso schnell.

Sechs von zwölf Elektrorasierern „gut“

Wer die rotierenden Scherköpfe bevorzugt, der kann zwischen zwei „guten“ Geräte von Philips wählen. Zum einen den Philips S9000 Prestige um 276 Euro und der etwas günstigere Philips Series 7000. „Er kostet knapp die Hälfte und ist im Prinzip aber genauso gut“, so van de Sand. Die Hälfte der Elektrorasierer bekam die Gesamtnote „gut“, darunter auch der Panasonic ES-LV6Q (186 Euro). Er zählte zu den gründlichsten im Test.

Zwei Geräte versagten bei der Haltbarkeit. Der Grundig MS 7640 (45 Euro) überstand den Falltest nicht, der Remington F9 Ultimate XF9000 (89 Euro) war bei einer Rasur unter der Dusche nicht wasserdicht, obwohl es als solches verkauft wird. Beide Rasierer erhielten deshalb ein „Mangelhaft“.

Herausforderung Fünftagebart

Die tägliche Rasur war bei keinem der Geräte ein Problem. „Die Spreu vom Weizen trennt sich, wenn man den Fünftagebart wegrasieren will“, so van de Sand. Bei einigen Geräten dauerte die Rasur relativ lange und war nicht mehr ganz so gründlich.

Mann mit Stoppelbart betrachtet sich im Spiegel
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Mit längeren Stoppeln hatten einige Rasierapparate zu kämpfen

Vor allem am Hals blieben oft Stoppel stehen. Am besten kam der Philips S9000 mit dem Fünftagebart zurecht. Bei dem Modell von Remington und dem Carrera No.52 (100 Euro) klagten Versuchspersonen darüber, dass die Haut nach der Rasur gebrannt habe.

„Wenn man einen Fünf- oder Zehntagebart im Gesicht hat, dann wird man mit dem reinen Rasierer nicht weit kommen und es wird vermutlich unangenehm zupfen“, so van de Sand. Sein Tipp: Zunächst mit dem Langhaartrimmer vorrasieren und dann mit dem Rasierer nacharbeiten. Für Bartträger sei auch eigener Barttrimmer zu empfehlen, weil dessen Auflagefläche breiter ist und es damit rascher geht.

Kaputte Akkus oft nicht zu tauschen

Kritik übt die Stiftung Warentest an der Reparierbarkeit. Die Akkus waren bei vielen Geräten so fest verschweißt, dass nicht einmal der Werkskundendienst den Akku wechseln kann. Ist der Akku kaputt, ist das Gerät Schrott. Das Argument der Hersteller, dass der Rasierer ansonsten nicht wasserdicht sei, nennt die Stiftung Warentest „vorgeschoben“. Braun und Panasonic würden zeigen, dass es auch anders geht. Beide Anbieter tauschen den Akku. Das kostet zwischen 20 und 42 Euro.

Und noch einen Punkt sollte man vor dem Kauf bedenken: die Lautstärke. Einige Geräte brummen und summen kräftig. Nicht jeder schätzt das in der Früh beim Rasieren. Deshalb empfiehlt Christian van de Sand, die Geräte zum Test kurz einzuschalten. Wer ein leises Modell möchte, sei mit dem Philips Series 3000 am besten bedient.

Das Fazit der Stiftung Warentest: Es gibt viele gute Elektrorasierer, die gar nicht teuer sein müssen. „Wer mehr Ausstattung und mehr Komfort will, kann aber auch um die 500 Euro ausgeben“, so van de Sand.