Eine Frau liegt mit einem Tablet in der Hand auf dem Sofa und trägt dabei Bügelkopfhörer
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Test: Die besten kabellosen Kopfhörer

Die Auswahl an kabellosen Kopfhörern ist groß, doch nicht alle klingen gut. Die deutsche Stiftung Warentest hat 32 Bluetooth-Kopfhörer getestet, In-Ear-Stöpsel sowie gepolsterte Bügelkopfhörer. Das Ergebnis: Die kleinen Stöpsel können in Sachen Klangqualität inzwischen mit den schwereren Bügelkopfhörern mithalten. Gut klingende Modelle gibt es ab 50 Euro, wer Spitzenklang möchte, zahlt deutlich mehr.

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Ob man kleine Ohrstöpsel oder gepolsterte Bügel-Kopfhörer bevorzugt, ist Geschmackssache und hängt von der Nutzung ab. Die wuchtigeren Bügelkopfhörer werden gerne zu Hause zum Musikhören und Filmschauen genutzt, die leichten Ohrstöpsel vor allem unterwegs und beim Sport.

Galten sie früher als Kompromiss, können die kleinen In-Ears inzwischen auch in Sachen Klangqualität mit den Bügelkopfhörern mithalten. Allerdings müssen sie dafür so gut passen, dass sie den Gehörgang abdichten. Für den richtigen Sitz liefern die Hersteller Silikon-Aufsätze in verschiedenen Größen mit.

In-Ears: Samsung und Sony auf dem ersten Platz

Von den 19 im Test geprüften In-Ear-Modellen schnitten acht mit der Note „Gut“ ab. Gleich zwei Testsieger konnten im Test überzeugen: Die Samsung Galaxy Buds Pro (125 Euro), sie eignen sich als einzige besonders gut für den Sport, so Sandra Schwarz von der Stiftung Warentest.

Die Samsung-Stöpsel hielten im Test auch starken Bewegungen stand, saßen gut im Ohr und boten dabei einen hohen Tragekomfort. Der Akku bot eine Laufzeit von über sieben Stunden.

Aktive Geräuschreduzierung

Punktegleich und ebenfalls auf dem ersten Platz lag das Sony-Modell WF-1000XM4. Die große Stärke der Sony-In-Ears lagen neben gutem Klang im so genannten Active Noise Cancelling – der aktiven Geräuschreduzierung.

Der Kopfhörer blendet Umgebungsgeräusche effektiv aus, so dass man etwa bei Bahnfahrten die Gespräche der Nachbarn nicht ungewollt mithören muss. Der Akku der Sony-In-Ears war mit neun Stunden Laufzeit der beste in dieser Kategorie, der Preis mit knapp 270 Euro aber auch der höchste.

Huawei gut und günstig

Die günstigsten, immer noch mit der Gesamtnote „Gut“ benoteten In-Ear-Kopfhörer im Test waren die Huawei Freebuds. Für einen Preis von 50 Euro bieten sie laut Schwarz von der Stiftung Warentest rundum guten Klang und eine gute Geräuschreduzierung. Der Akku der Huawei Freebuds hielt im Test 7:45 Stunden durch.

Stöpsel mit Kabel im Nacken mit besserem Akku

Wer viel unterwegs ist und einen besonders starken Akku braucht, kann statt zu einem True-Wireless-Modell – so der Fachbegriff für die komplett kabellosen Stöpsel – ein so genanntes Wireless-Modell wählen, bei dem die zwei Ohrstöpsel mit einem kurzen Kabel verbunden sind. Diese bieten deutlich mehr Akkulaufzeit, weil im Steuerungselemt des Kabels Platz für einen größeren Akku ist.

Die Akkulaufzeiten solcher Wireless-Geräte, deren Hörer im Nacken mit einem Kabel verbunden sind, liegen teilweise bei über 17 Stunden. Im Test lagen hier zwei Modelle von Teufel, Airy Sports und Supreme In, um 70 bzw. 80 Euro vorn.

Marshall-Bügelkopfhörer hält 86 Stunden durch

Noch viel ausdauernder sind die gepolsterten Bügelkopfhörer. Die längste Akkulaufzeit schaffte hier das Modell Major IV von Marshall um 110 Euro – es hielt fast 86 Stunden durch, der absolute Höchstwert im Test, so Schwarz von der Stiftung Warentest.

Große Unterschiede bei Sprachqualität beim Telefonieren

Erstmals wurde auch die Eignung der Kopfhörer für das Home Office geprüft. Hier kommt es auf die Sprachqualität des integrierten Mikrofons an. Im Test zeigte sich, dass die Mikrofone der Bügelkopfhörer tendenziell bessere Sprachqualität bieten, insgesamt sechs Modelle konnten hier für das Home Office überzeugen. Die Modelle: Apple Airpods Max, JBL Live 660NC, JBL Live 460NC, JBL Tour One, Bang & Olufsen Beoplay HX und JBL Tune 5C BT.

Bei den In-Ear-Kopfhörern empfehlen die Tester die Sprachqualität nur bei zwei Produkten: Sony-Modell WF-1000XM4c und Beats by Dre Flex.

Apple und JBL bei Bügelkopfhörern vorn

Von den 13 gepolsterten Bügelkopfhörern im Test wurden zehn Modelle mit der Note „Gut“ benotet. Auch hier gab es gleich zwei Testsieger: Der Apple Airpods Max-Kopfhörer überraschte bei der Stiftung- Warentest-Untersuchung mit einem Spitzenklang.

Das hat seinen Preis: Er kostet 450 Euro. Der Apple-Bügelkopfhörer (die Airpods-In-Ears von Apple wurden nicht geprüft) wurde als einziger beim Ton mit „Sehr gut“ bewertet, beim Akku hingegen sahen die Tester nur eine mittlere Leistung.

Gute Geräte in allen Preisklassen

Wer nicht so viel Geld für die Marke ausgeben möchte, kann zum zweiten Testsieger, einem Bügelkopfhörer-Modell von JBL (Live 660 NC) um 150 Euro greifen, empfiehlt Schwarz von der Stiftung Warentest. Der Klang war zwar nicht ganz so perfekt, die Tester lobten den Sound aber trotzdem als sehr ausgewogen und sahen auch bei der Bedienung mehr Komfort. Außerdem hält der Akku mit knapp 42 Stunden beinahe doppelt so lange wie Apples Akku.

Und es gibt noch ein günstigeres, wenn auch im Klang nur befriedigendes, Modell: „Der JBL Tune 510 BT kostet knapp über 40 Euro, ist leicht zu bedienen und der Akku läuft 41 Stunden“, so Schwarz. Der Klang sei zwar nur befriedigend, „aber für manche Menschen ist das noch völlig in Ordnung“.

Nur ein Modell fiel im Falltest durch

Bei der Haltbarkeitsprüfung wurden alle Kopfhörer zehn Mal aus einer Höhe von 1,80 Metern fallen gelassen und in die Regenkammer gestellt, um zu sehen wie gut sie einem Schauer standhalten.

Nur ein Modell fiel hier durch: Die In-Ear-Stöpsel-Kopfhörer der Eigenmarke Isy von Media Markt brachen beim Falltest auseinander. Die Isy-Kopfhörer wurden im Test daher am schlechtesten bewertet.