Ein Minicomputer liegt auf einer Hand
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Mini PCs: Was die kleinen Rechner können – und was nicht

Mini-PCs benötigen kaum Platz und bieten genügend Leistung, um Internet- und Büroanwendungen problemlos bewältigen zu können. Größere Modelle kommen auch mit komplexeren Aufgaben wie der gelegentlichen Audio- oder Videobearbeitung gut zurecht. Bei der Konfiguration hat man außerdem mehr Möglichkeiten als etwa bei Notebooks.

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„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Wer heute einen leistungsfähigen Computer kaufen möchte, muss nicht zwangsläufig zu großen Stand-PCs greifen. Mini-PCs kann man platzsparend auf dem Schreibtisch platzieren oder auch unauffällig unter der Tischplatte montieren. Die somit fast unsichtbaren Computer kommen mit Alltagsaufgaben dennoch gut zurecht, sagt Christof Windeck, er ist Redakteur beim deutschen Computerfachmagazin „c’t“.

Leistungsstarke Rechner für Web- und Büroanwendungen

Wer etwa Office-Tätigkeiten mit dem PC erledigt, im Internet surft und Videokonferenzen abhalten möchte, der sei mit einem Mini-PC in jedem Fall gut bedient. Anwenderinnen und Anwender, die einen starken Gaming-PC suchen, werden mit den kleinen Rechnern aber kaum glücklich werden. Grafikchips, die die aufwendige 3D-Grafik auf einem großen Bildschirm ruckfrei darstellen können, müssen stark gekühlt werden. Damit seien die Lüfter von Mini-PCs in der Regel überfordert, so Windeck.

ASUS PB62 Hero 3 Mini-PC
ASUS
Der Mini-PC PB62 von ASUS lässt sich auch auf der Rückseite des Monitors montieren

Wer aber überlegt, aus Platzgründen ein Notebook zu kaufen, aber vorwiegend von zu Hause aus arbeitet, könne bei der mittlerweile großen Auswahl an Mini-PCs durchaus fündig werden, sagt Windeck. Für mobile Einsätze seien die Geräte trotz ihrer geringen Größe jedoch nur bedingt tauglich. Da man für den Betrieb zusätzlich einen Display, eine Tastatur und auch ein Netzteil benötigt, seien die kleinen Geräte für den Transport eher ungeeignet, so Windeck.

Brauchbare Geräte ab 500 Euro

Daheim bietet ein Mini-PC nichts desto trotz jede Menge Rechenleistung im Westentaschenformat, und das Gerät lässt sich angenehm in jede Wohnlandschaft integrieren. Preislich könne man sich an Laptops orientieren, brauchbare Geräte sind ab etwa 500 Euro zu haben, so der Fachredakteur.

Zwar gebe es auch deutlich billigere Geräte, diese seien aber in der Regel sehr schwach ausgestattet, so Windeck. Vor allem besonders kleine Modelle verfügen über keine Lüftung. Dadurch seien die Geräte angenehm leise und im Betrieb auch stromsparend, für viele Anwendungen seien sie aber nicht mehr geeignet. Wer überlegt, einen besonders kleinen Computer anzuschaffen, sollte diesen in jedem Fall vorher ausprobieren, um sicher sein zu können, dass das Gerät den persönlichen Anforderungen genügt, rät der Experte.

Mini-PCs besser aufrüstbar als Notebooks

Mini-PCs kann man in verschiedenen Konfigurationen kaufen. Ein Vorteil gegenüber vielen Notebooks ist, dass sie sich relativ unkompliziert aufrüsten lassen. Die Experten empfehlen Windows- und Linux-Nutzern, mindestens einen Quadcore-Prozessor von Intel oder AMD zu wählen. Dieser sollte mit Microsofts neuem Betriebssystem Windows 11 kompatibel sein, noch seien einige Modelle auf dem Markt, die das nicht sind. Die Geräte sollten über mindestens 8, besser noch 16 Gigabyte RAM und über einen SSD-Speicher von mindestens 256 Gigabyte verfügen. Da SSD-Speichermedien aber mittlerweile durchaus günstig zu haben sind, rät der „c’t“-Redakteur dazu, mehr zu investieren und zu 500 Gigabyte oder einem Terrabyte zu greifen.

Für Games und Videobearbeitung nur bedingt tauglich

Daten- und Arbeitsspeicher lassen sich auch im Nachhinein problemlos aufrüsten, bei den Prozessoren sei das aber kaum möglich, sagt Windeck. In den Geräten sind Mobilprozessoren verbaut, die in der Regel fix verlötet werden. Nach dem Kauf eines Mini-PCs kann man die Prozessorwahl also nicht mehr nachträglich korrigieren.

Mini-PCs gibt es in unterschiedlichen Größen. Physisch größere Modelle haben eine passive Kühlung eingebaut und kommen neben Web- und Büroanwendungen auch mit komplexeren Aufgaben zurecht, wie etwa der Audio- oder Videobearbeitung. Wer den Computer aber hauptsächlich für solche Zwecke nutzen möchte, könnte bald an technische Grenzen stoßen, meint der „c’’t“-Experte.

Mac Mini – Mini-PC von Apple
Apple
Der Mac Mini von Apple gilt dank M1-Chip als leistungsstarker Mini-PC

Wenn der Computer länger rechnen muss, etwa bei größeren Videoprojekten, könne es vorkommen, dass der Prozessor gedrosselt werden muss, da ja auch die Kühlung nur im Miniformat vorhanden ist. Das Rendern könne daher sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, und der Lüfter könne reichlich Krach machen. Aufwendigere Video- oder Audiobearbeitung sei daher nicht das optimale Einsatzgebiet für Minicomputer, so Windeck.

Barebone-Systeme lassen sich leicht zusammenbauen

In Punkto Nachhaltigkeit seien Mini-PCs aber begrüßenswert – die kleinen Geräte sind rohstoffsparender in der Herstellung als ihre großen Verwandten, sagt „c’t“-Experte Christof Windeck. Wer ein Komplettsystem auf Windowsbasis haben möchte, kann sich an bekannte Markenhersteller wie beispielsweise Dell, HP oder Lenovo wenden.

Anwenderinnen und Anwender, die gerne selbst Hand anlegen, können zu so genannten Barebone-Systemen greifen. Barebones sind PC-Rohlinge, die sich durch den Einbau einiger Bauteile komplettieren lassen. Der Zusammenbau sei auch für ungeübte Nutzerinnen und Nutzer relativ leicht zu bewerkstelligen, sagt Windeck. Barebone-Rechner gibt es von zahlreichen Herstellern, darunter auch bekannte Namen wie Intel oder ASUS.

Apple-Fans steht der Mac Mini zur Verfügung. Dank des neuen M1-Chips ist der Mac Mini ein leistungsstarker Computer, der auch komplexere Anwendungen meistern kann. Er gehört allerdings zu den eher großen Modellen und wird mit maximal 16 Gigabyte Arbeitsspeicher ausgeliefert. Den ersten Mac Mini hat Apple vor 16 Jahren auf den Markt gebracht, ein aktuelles Modell dürfte Gerüchten zufolge noch im Oktober präsentiert werden.