Frau liegt auf Schlafsäcken in einem Zelt
Getty Images/Jordan Siemens
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Schlafsäcke reinigen: Aufwändig, aber nicht unmöglich

Der Sommer ist vorbei – wer die Campingausrüstung wegräumen will, könnte auch den Schlafsack reinigen. Vor einer Wäsche in der Waschmaschine schrecken viele zurück, die Gebrauchsanweisungen von Daunenschlafsäcken sind umfangreich und können abschrecken. Damit die Daunen nicht als fester Klumpen aus der Maschine kommen, sind ein paar Hinweise zu beachten.

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Verschwitzt von warmen Nächten im Zelt, muffig von der Lagerung im Auto – wenn Auslüften nicht mehr hilft, gehört der Schlafsack in die Wäsche. Wer einen Daunenschlafsack richtig reinigen will, muss vor allem wissen, was man nicht machen darf: Nicht zu häufig waschen, nicht zu heiß und nicht schleudern.

Moderne Daunen sind imprägniert

Dass die Daunenfüllung von Schlafsäcken durch das Waschen kaputtgehen kann, stimmt bei richtiger Handhabe nicht. Moderne Daunen sind imprägniert und nehmen nicht so viel Wasser auf, so Hansjörg Wolf vom Sportgeschäft „Sport Wolf“ in Innsbruck. Trotzdem sollte ein Schlafsack eher selten gewaschen werden. „Ein Schlafsack ist ja keine Unterhose.“

Der Schlafsack bekommt seine Bauschkraft zurück

Durch den normalen Gebrauch verliert die Daunenfüllung ihre Bauschkraft. Durch die Reinigung wird sie wieder luftig und isoliert damit auch besser. Schon deshalb sollte man Schlafsäcke alle zwei bis drei Jahre waschen.

Bevor man mit der Wäsche beginnt, schließt man die Reiß- und Klettverschlüsse, lockert die elastischen Bänder am Kragen und dreht den Schlafsack auf links. So wird die Innenseite sauber, das empfiehlt sich vor allem bei solchen mit imprägnierter Außenhaut. Verschmutzte Stellen, Flecken von Hautfett und Schweiß am Kragen, kann man mit einem Reinigungsmittel von Hand abwischen.

Schonend waschen bei 30 Grad

Hand- oder Maschinenwäsche ist bei 30 Grad möglich. Für die Handwäsche bietet sich eine Badewanne an und man sollte das Waschmittel nur sanft einmassieren. Nicht kneten oder wringen, die feinen Nähte des Schlafsacks könnten reißen. Eine halbe Stunde lässt man den Schlafsack einweichen, danach spült man mit kaltem Wasser aus, bis nichts mehr schäumt.

Weichspüler ist nicht empfehlenswert, er entfernt die natürliche Fettschicht auf den Daunen. Ein spezielles Waschmittel für Textilien mit Daunenfüllung, wie Jacken oder Schlafsäcke, ist besser geeignet, da es rückfettend wirkt.

Waschanleitung für einen Schlafsack
Karin Fischer/ORF.at
Bevor der verschmutzte Schlafsack in die Waschmaschine kommt, empfiehlt sich ein Blick auf das Pflegeetikett

Keine Angst vor der Waschmaschine

„Wenn man den nassen Schlafsack aus der Waschmaschine nimmt, erschrickt man“, so Wolf. „Die Füllung ist ein Klumpen.“ Am besten sei es, den Schlafsack an der Luft zu trocknen. Man breitet ihn dazu flach auf den Wäscheständer oder legt ihn bei einer Fußbodenheizung auf den Boden.

Hängt man den Schlafsack über eine Wäscheleine, würde die Füllung nach unten rutschen und die Nähte könnten reißen. Alle paar Stunden soll man ihn aufschütteln und klopfen, die Füllung wird dadurch gelockert und der Schlafsack bekommt sein Volumen zurück.

Viel Zeit für die Trocknung einplanen

Bis der Schlafsack an der Luft getrocknet ist, können mehrere Tage vergehen. Nach ein bis zwei Tagen kann man ihn auch in einen Wäschetrockner geben und ein schonendes Programm mit niedriger Temperatur wählen. Ein paar Tennisbälle in der Trocknertrommel helfen, die Füllung des Schlafsacks wieder aufzubauschen.

Dabei sollten unbedingt die Pflegehinweise auf dem Etikett beachtet werden – bei manchen Schlafsäcken raten die Hersteller vom Trockner ab. Kunstfaserschlafsäcke wäscht man auf die gleiche Weise, wobei das Füllmaterial nicht so anspruchsvoll ist wie das Naturprodukt Daune.

Locker und trocken aufbewahren

Den Schlafsack verstaut man an einem trockenen Ort, sofern vorhanden im Netzbeutel oder locker ausgebreitet im Kleiderkasten. Verwendet man den Schlafsack nicht, dann sollte man ihn auch nicht in die Kompressionshülle stopfen – so bleibt sein Volumen erhalten und er wärmt wieder beim nächsten Campingausflug.