Ein Mann trägt eingekauftes Toilettenpapier und Küchenrollen aus einem Supermarkt.
APA/dpa/Rene Traut
APA/dpa/Rene Traut

Geringe Recyclingquote bei Hygienepapier

Klopapier, Küchenrollen und Taschentücher werden mehrheitlich nicht aus Recyclingpapier, sondern aus frischen Holzfasern hergestellt, kritisiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Die Recyclingquote liege bei lediglich 15 Prozent.

Die Umweltschutzorganisation hat das Angebot an Hygienepapier in Drogerien und Supermärkten analysiert. Das Ergebnis nennt Greenpeace „mangelhaft“: Nur 15 Prozent der Produkte seien ausschließlich aus Recyclingpapier, die meisten Hygieneartikel werden hingegen aus Frischfasern hergestellt. Das bedeute einen hohen Rohmaterial- und Energieeinsatz bei der Produktion.

Bei Klopapier liege der Anteil der Recyclingprodukte mit 40 Prozent am höchsten, so Greenpeace. Bei Küchenrollen waren dagegen nur sechs Prozent, bei Taschentüchern sogar nur zwei Prozent zu 100 Prozent aus Recyclingpapier. Nur recyceltes Klopapier war in allen untersuchten Märkten erhältlich.

„Absolut nicht glaubwürdige“ Gütesiegel in der Mehrheit

Mehr als 80 Prozent der erhobenen Produkte wurden ausschließlich aus Frischfasern hergestellt. Für die Umwelt sei das katastrophal: Um ein Kilogramm Papier herzustellen, würden 2,2 Kilogramm Holz benötigt. Die Papierherstellung benötige außerdem noch viel Energie, Chemikalien und vor allem Wasser.

Empfehlenswerte Gütesiegel wie „Blauer Engel“ und das „Österreichische Umweltzeichen", bei denen 100 Prozent Recycling-Papier vorgeschrieben ist, seien nur auf rund fünf Prozent aller Hygienepapierprodukte zu finden. Die am häufigsten vertretenen Siegel (“FSC Mix" oder “PEFC“) stuft Greenpeace dagegen als „absolut nicht glaubwürdig“ ein. Hier seien die Kriterien und die Kontrolle zu schwach, um die Wälder weltweit wirksam zu schützen.