Kokosblütenzucker
Getty Images/iStockphoto/seramo
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Schlechte Klimabilanz für Zuckeralternativen

Die deutsche Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) hat Alternativen zum herkömmlichen Haushaltszucker unter die Lupe genommen. Bei der Klimabilanz schneiden Agavendicksaft, Kokosblütenzucker und Stevia schlechter ab. Diese Produkte sind auch häufig deutlich teurer als Haushaltszucker.

Haushaltszucker gilt als Mitverursacher von Krankheiten wie Karies, Übergewicht und Diabetes. Auf der Suche nach anderen Möglichkeiten stoßen Konsumentinnen und Konsumenten im Handel auf ein großes Angebot: von Kokosblütenzucker über Agavendicksaft bis hin zu Stevia.

Meist lange Transportwege

Ersatzprodukte wie Kokosblütenzucker, Agavendicksaft und Stevia seien im Lebensmittelhandel oft deutlich teurer als herkömmlicher Haushaltszucker, so die VZB. Während dieser häufig bereits für 79 Cent pro Kilo zu haben sei, belaufe sich der Kilopreis für beispielsweise Kokosblütenzucker auf 14 bis 25 Euro.

Auch mit Blick auf den CO2-Fußabdruck schnitten Ersatzprodukte schlechter ab als Haushaltszucker, der laut VZB meist aus europäischen Zuckerrüben hergestellt wird. Ersatzprodukte wie beispielsweise Kokosblütenzucker stammen hingegen aus Südostasien und haben somit deutlich längere Transportwege hinter sich.

Keine gesundheitlichen Vorteile

Der Handel bewirbt natürliche Zuckeralternativen wie Kokosblütenzucker und Agavendicksaft häufig als gesünder, da sie geringe Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen enthalten. „Um aus den wenigen guten Nährstoffen einen positiven Nutzen für die Gesundheit zu ziehen, müssten Konsumenten diese Zuckeralternativen kiloweise verzehren“, so Carola Clausnitzer, Verbraucherberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der VZB.

Da der Zuckerkonsum ohnedies weitaus höher sei, als die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Höchstmenge von täglich circa 100 Gramm, raten die Verbraucherschützer, schrittweise die Zuckermenge zu verringern. „Eines haben alle Zuckeralternativen gemeinsam – sie trainieren die Geschmacksnerven auf süß“, so Clausnitzer. Besser sei es, weniger als mit vermeintlich gesünderen Alternativen zu süßen.