Vier Marillenmarmeladen mit Pestizidrückständen
MITJA KOBAL
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Pestizide in vier von zwölf Marillenmarmeladen

Die Umweltorganisation Greenpeace hat zwölf Marillenmarmeladen im Labor auf Pestizide testen lassen, darunter vier Bioprodukte. In einem Drittel der Marmeladen fanden sich Pestizidrückstände. Der gesetzliche Grenzwert wurde jedoch nicht überschritten. Mängel sieht Greenpeace auch bei den Angaben zur Herkunft der Marillen.

Marillenmarmelade ist eine der beliebtesten Marmelade in Österreich. Bei einem Marktcheck erhob Greenpeace das Angebot an Bioprodukten in Supermärkten, die Herkunft der Marillen und des Zuckers und die Kennzeichnung der Zutaten. Die Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) in Klosterneuburg untersuchte die Produkte auf Pestizide.

Vier Marmeladen enthielten Pilzgifte

Was die Pestizidbelastung betrifft, so fanden sich in der Hälfte der konventionellen Marmeladen Rückstände von Pilzgiften. Zwar wurde der gesetzliche Grenzwert für diese Pestizide nicht überschritten, doch werden die Stoffe von Greenpeace auf einer „schwarzen Liste“ geführt. „Die Pestizide gelten teilweise als vermutlich krebserregend, sind für Wasserorganismen hochtoxisch und für manche Nutzinsekten gefährlich“, so die Umweltorganisation.

Es handelte sich dabei um Captan, Boscalid und Fludioxonil, alle drei werden in der konventionellen Landwirtschaft zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten eingesetzt. Captan gelte etwa als vermutlich krebserregend. Betroffen waren vier konventionellen Produkte: Bonne Maman Compote Bonne Maman Marille, Clever Marillen-Konfitüre Extra fein passiert, Darbo Marille zuckerreduziert und Julius Meinl die Feine Donau-Marille.

diverse Marillenmarmeladen
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Selbst bei Produkten mit 100 Prozent heimischen Früchten steht die Herkunft der Marillen nicht immer am Etikett

Herkunftsangaben mangelhaft

Weiter kritisiert die NGO, dass die Kennzeichnung der Herkunft auf den Verpackungen durchgehend mangelhaft sei – und zwar sowohl bei biologisch als auch konventionellen Brotaufstrichen. Greenpeace fordert daher nicht nur mehr Bio im Supermarktregal, sondern auch eine klare gesetzliche Regelung bei der Kennzeichnung.

Die Angabe „aus EU/Nicht-EU-Landwirtschaft“ auf den Produkten sei für Konsumentinnen und Konsumenten wenig hilfreich. Bei den allermeisten Produkten werde gänzlich auf eine Herkunftskennzeichnung verzichtet. Wie der Greenpeace-Marktcheck zeigt, können die Früchte in den Produkten in Ausnahmefällen sogar aus Asien kommen. Sogar bei den Bioprodukten, die insgesamt 18 Prozent des Sortiments ausmachen, sei das Herkunftsland nicht immer klar erkenntlich.