Der Fußballer Shinji Kagawa (2013 Manchester United) kaut einen weißen Kaugummi. Der kritisch eingestufte weiße Farbstoff E171 ist häufig in Lebensmittel zu finden.
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Warnung vor weißem Farbstoff in Lebensmitteln

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft den weißen Farbstoff Titandioxid (E171) als „nicht sicher“ ein. Die Substanz ist häufig in Dragees, Kaugummis, Backzubehör und in weißen Überzügen wie Fondant zu finden. Titandioxid-Partikel könnten Veränderungen im Zellmaterial bewirken und Krebs die Folge sein, stellte die EFSA kürzlich fest.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) sieht nun die Behörden gefordert. Titandioxid ist laut VKI derzeit allgemein für Lebensmittel zugelassen, ohne Höchstmengenbeschränkung. Ausgenommen sind nur Erzeugnisse, die unbehandelt sind oder die vom Gesetzgeber her keine Zusatzstoffe enthalten dürfen. Die Substanz kommt auch in vielen anderen Produkten vor, zum Beispiel in Kosmetika (vor allem Sonnenschutzmittel), Farben und Medikamenten. Die EFSA-Einschätzung bezieht sich nur auf die Verwendung in Lebensmitteln. Aufgabe dieser Behörde ist die wissenschaftliche Einschätzung, ein Verbot aussprechen kann sie nicht. In Frankreich ist E171 in Lebensmitteln bereits verboten, betonte der VKI.

Titan ist ein natürlich vorkommendes Metall, die wichtigsten Produzentenländer sind Australien und Südafrika. In der Lebensmittelindustrie wird Titandioxid als sehr beständiger weißer Farbstoff in Form von Nanopartikeln eingesetzt und ist nicht löslich, erläuterten die Konsumentenschützer. Weil es sich um Nanopartikel handelt – die winzigen Teilchen könnten in den Körper gelangen und sich dort ansammeln – steht Titandioxid schon länger in der Kritik.