junge Kohlrabipflanzen im Beet
help.ORF.at/Karin Fischer
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Vier von 13 Blumenerden im Test „sehr gut“

Wenn Pflanzen nicht recht wachsen wollen, kann das auch an der Blumenerde liegen. Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich hat 13 Blumenerden getestet. Vier Eigenmarken von Supermärkten und Gartencentern waren „sehr gut“, sechs fielen im Test durch. Sie enthielten zu wenig Nährstoff und waren mit schädlichen Keimen verunreinigt.

Die 13 Produkte – allesamt Eigenmarken von Bauhäusern, Gartencentern und Supermärkten – wurden einem Wachstumstest und einer Laboruntersuchung unterzogen. In die Bewertung floss weiters ein, ob eine Blumenerde Torf enthielt.

Große Unterschiede beim Wachstum

Beim Wachstumstest zeigte sich, dass die Pflanzen je nach Nährstoffgehalt der Erde unterschiedlich gut gediehen. Ausgesäte Chinakohlsamen entwickelten sich am besten in zwei Substraten: Lidl Grandiol Blumenerde torffrei (0,80 Euro/10 Liter) und Spar Blumenerde (0,80 Euro/10 l). Am schlechtesten gediehen die Jungpflanzen in der Lidl Grandiol Balkon- und Kübelpflanzenerde (0,60 Euro/10 l) sowie in der Dehner Bio Universal Erde (1,99 Euro/10 l). Hier fehlte es an Stickstoff.

diverse Töpfe mit Chinakohlpflanzen
Björn Schoas
Je nach Nährstoffgehalt wachsen Pflanzen besser oder schlechter

Sechs von 13 Blumenerden mangelhaft

Trotz des „sehr guten“ Abschneidens beim Wachstum erhielt die Spar Blumenerde das Gesamturteil „nicht zufriedenstellend“. Das lag daran, dass die Erde zu viele Kunststoff- und Metallteile enthielt sowie deutlich mit Kolibakterien belastet war. Diese deuten auf eine mögliche Verunreinigung mit Fäkalien hin.

Lidl Grandiol Blumenerde torffrei
Lidl

Der Testsieger von Lidl

Diese Hygienemängel führten auch bei den Produkten Hofer Gardenline Premium Blumenerde (1,70 Euro/10 l), Penny Paradiso Bio Hochbeeterde (1,10 Euro/10 l) und Lidl Grandiol Balkon- und Kübelpflanzenerde zum Testurteil „nicht zufriedenstellend“. Die Dehner Bio Universal Erde fiel ebenfalls durch. Sie war mit Salmonellen verunreinigt, die bei Menschen und Tieren Krankheiten verursachen können. Die OBI Living Garden Bio Blumenerde (3,00 Euro/10 l) enthielt zu viel Blei und wurde deswegen ebenfalls als mangelhaft beurteilt.

Testsieger: Lidl Grandiol Blumenerde torffrei

Vier Blumenerden schnitten im Test „sehr gut“ ab: Dehner Pflanzenerde (1,70 Euro/10 l), Lidl Grandiol Blumenerde torffrei, OBI Blumenerde (3,00 Euro/10 l) und Hofer Florelia Natur Bio Hochbeet Erde (1,10 Euro/10 l).

„Unser Gesamtsieger ist die Lidl Grandiol Blumenerde“, so Ulrike Weiß von der AK Oberösterreich. Dieses Produkt habe sowohl beim Wachstumstest als auch bei den Inhaltsstoffen überzeugt. Die Erde ist torffrei und mit 80 Cent pro zehn Liter eine der günstigsten im Test.

„Sehr gute Blumenerde muss also nicht teuer sein“, so Weiß. Überraschend sei gewesen, dass es innerhalb der diversen Produktlinien einzelner Anbieter große Qualitätsunterschiede gab. Hier zahlt es sich aus, genau auf die Produktbezeichnung zu achten.

Torffreie Blumenerde schont die Umwelt

Die AK Oberösterreich empfiehlt, torffreie Erde zu kaufen, da bei der Herstellung von torfhaltiger Blumenerde wertvolle Moorlandschaften zerstört werden. Diese Moore sind gigantische CO2-Speicher. „Die Bezeichnung ‚torfreduziert‘ und ‚bio‘ sagt nichts darüber aus, ob ein Produkt torffrei ist“, so Weiß. Eine torffreie Erde erkenne man nur an Gütesiegeln wie „Österreichisches Umweltzeichen“, "biologisch gärtnern und „Natur im Garten“. Die Bezeichnung „Bioblumenerde“ ist gesetzlich nicht geschützt.

Beim Hantieren mit Erde ist das Tragen von Handschuhen ratsam. Das schützt vor dem Gesundheitsrisiko durch Salmonellen und Kolibakterien in der Erde.