Ein Mann versucht mit einem Bolzenschneider ein Fahrradschloss aufzubrechen
APA/dpa/Andreas Gebert
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Auch günstige Fahrradschlösser überzeugen im Test

Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich hat 20 Fahrradschlösser getestet. Fünf davon konnten mit einem handelsüblichen Bolzenschneider nicht aufgebrochen werden. Als sicher erwiesen sich auch günstigere Modelle.

Gemeinsam mit einem Kfz-Sachverständigen nahm die AK Oberösterreich sechs Bügel-, vier Spiral-, je drei Kabel- und Kettenschlösser, zwei Rahmen-, sowie je ein Falt- und Alarmschloss unter die Lupe. Bewertet wurde, wie lange es dauert, ein Schloss zu knacken. In die Beurteilung flossen auch noch Gewicht, Transportmöglichkeit, Witterungsschutz, Transport- und Einsatzgröße ein.

In 15 Sekunden geknackt

Zum Aufbrechen verwendeten die Tester einen handelsüblichen Bolzenschneider. Er scheiterte an vier Bügelschlössern und einem Rahmenschloss. Die Bügelschlösser TRELOCK U4 Plus (49,90 Euro), ABUS Granit 460 (64,99 Euro), Kryptonite New York Lock (105 Euro), XLC U Lock ( 29,99 Euro) und das Rahmen­schloss TRELOCK Framlock (25 Euro) konnten mit dem verwen­deten Bolzen­schneider nicht aufge­brochen werden.

Bei den übrigen Schlösser dauerte das Öffnen im Test zwischen 15 Sekunden und ein wenig mehr als eineinhalb Minuten.

Große Unterschiede bei Preis zund Gewicht

Neben der Sicherheit und dem Komfort ist auch der Preis ein wesent­liches Auswahlkriterium. Die Produkte im Test kosteten zwischen 7,99 und 105 Euro. Die AK hob das Spiralschloss Merida Cable Lock um 19,95 Euro hervor, das sehr gut abschnitt, dem Aufbruchsversuch 58 Sekunden standhielt und mit geringem Gewicht und einfacher Handhabung punkten konnte. Die Schlösser selbst waren einfach zu bedienen, 17 verfügten über eine Transportmöglichkeit am Fahrrad, zwölf punkteten mit einer geringen Transportgröße.

Große Unterschiede gibt es beim Gewicht: Das leichteste wog 347 Gramm, das schwerste fast zwei Kilogramm. Acht Schlösser überzeugten mit einer praktikablen Einsatzgröße, die es erlaubt, das Rad auch an dickeren Bäumen oder Masten zu befestigen. Sieben Produkte warteten mit einem Witterungsschutz für den Schließzylinder auf. Dadurch bleibt dieser funktionstüchtig, auch wenn das Rad bei schlechtem Wetter im Freien abgestellt wird.

Tipps für die Sicherung

Generell rieten die Konsumentenschützer, das Fahrrad mit festen, unbeweglichen Gegenständen wie Verkehrszeichen oder Laternen zu verbinden. Das Schloss sollte möglichst schwer mit Werkzeug zu erreichen sein und Diebe sollten nicht ungesehen in Bodennähe arbeiten können. Über Nacht sollte der Drahtesel im Keller oder in der Garage stehen und auch in öffentlich zugänglichen Gemeinschaftsräumen immer abgesperrt sein.