Kind singt mit Kopfhörern
Getty Images/Westend61
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Kinderkopfhörer im Test: Einige Modelle zu laut

Die deutsche Stiftung Warentest hat 19 Kopfhörer speziell für Kinder unter die Lupe genommen. Besonderes Augenmerk lag auf dem Gehörschutz. Nicht alle Kinderkopfhörer hielten die Lautstärkebegrenzung ein – drei Modelle waren zu laut und fielen durch. Auch die Tonqualität ließ zu wünschen übrig.

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Kinderkopfhörer richten sich an Kinder im Kindergarten- und Volksschulalter. Die Spielzeugnorm fordert, dass sie nicht lauter als 85 Dezibel (dB) sein dürfen, da bei Kindern sonst bei dauerhafter Beschallung Hörschäden drohen.

Ton im besten Fall „befriedigend“

Die meisten Kopfhörer im Test hielten diese Lautstärkebegrenzung ein. Allerdings nicht alle: Das kabelgebundene Super-Mario-Modell SM0655 von OTL Technologies war mit 100 Dezibel viel zu laut, bei den beiden beiden Bluetooth-Kopfhörern von Mpow (CH9) und Onanoff (Buddyphones Play) können Kinder die Lautstärkebegrenzung selbst abschalten, alle drei fielen durch.

Der Klang der zwischen 25 und 50 Euro teuren Kinderkopfhörer war generell wenig berauschend. „Kein einziger Kinderkopfhörer hat beim Ton gut abgeschnitten. Das wäre aber bei Erwachsenen-Kopfhörern in dieser Preisklasse auch nicht zu erwarten. Es gibt aber ein paar Produkte, die klingen immerhin befriedigend und das ist für das Hören von Hörbüchern oder Schauen von Kinderserien schon in Ordnung,“ so Christian van de Sand von der Stiftung Warentest.

Erwachsenen-Kopfhörer ab circa elf Jahren

Wer Wert auf eine bessere Tonqualität legt oder schon ältere Kinder hat, kann zu einem Kopfhörer für Erwachsene greifen. Beim letzten Stiftung-Warentest konnte das Bluetooth-Modell „Riff Wireless“ von Skullcandy (ab 40 Euro) mit der besten Klangqualität und einer sehr guten Akkuleistung überzeugen – mehr dazu in Bluetooth-Kopfhörer: Guter Klang muss nicht teuer sein. Da er über keine Lautstärkebeschränkung verfügt, wird der „Riff Wireless“ aber erst ab einem Alter von 11 bis 12 Jahren empfohlen.

Kind mit Kopfhörer und Tablet
Getty Images/Tom Odulate
Kein Verbinden, kein Aufladen: Kopfhörer mit Kabel sind am einfachsten zu handhaben

Im Haltbarkeitstest wurden die Kopfhörer mehrmals aus einer Höhe von 1,80 Meter fallen gelassen. Die meisten Kopfhörer schnitten hier befriedigend ab. Ein Kinderkopfhörer der Marke Trust (Sonin Kids Headphones) fiel aufgrund von Schadstoffen in den Ohrteilen durch.

Die Besten im Test

Testsieger bei den kabelgebundenen Kopfhörern war das Modell JR300 des US-Herstellers JBL, der inzwischen zur südkoreanischen Samsung-Gruppe gehört. Der Erstplatzierte kostet 24 Euro und leistete sich im Test die wenigsten Schwächen. „Er klingt mittelmäßig, er sitzt gut, ist robust und vor allem hält er den Gehörschutz ein“, so van de Sand.

Bei den Bluetooth-Kopfhörern lag das Schwestermodell, der JBL JR300BT, vorn. Es kostet 50 Euro und schnitt ähnlich gut ab, zeigte sich aber weniger robust.

Ebenfalls mit einem „Befriedigend“ beurteilt, wurden in der Warentest-Bewertung die kabelgebundenen Modelle Tonies Lauscher für 30 Euro und Ekids TS-140.EX9Mi für 25 Euro, sowie die kabellosen Modelle iClever BTH03 für 27 Euro und OTL SM0649 für 38 Euro.

Auf das Abspielgerät kommt es an

Ob Eltern zu einem kabelgebundenem oder kabellosen Kopfhörer greifen, liegt vor allem am Abspielgerät. „Kabelgebundene Kopfhörer sind sehr einfach in der Handhabung und müssen nicht zwischendurch aufgeladen werden,“ so van de Sand. „Viele Smartphones oder Tablets haben aber gar keine Kopfhörerbuchse mehr. Da brauche ich dann einen Bluetooth-Kopfhörer.“

Damit der Kopfhörer am Kopf des Nachwuchses nicht drückt, sollten Eltern mit ihren Kindern am besten gemeinsam einkaufen gehen und die Kinder verschiedene Modelle im Geschäft für fünf bis zehn Minuten probieren lassen. So kann man sichergehen, dass der neue Kopfhörer gut passt und gerne getragen wird.