Rasenmäher
Getty Images/Digital Vision/Studio_M/Matt Porteous
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Akkurasenmäher schlagen Kabelmäher im Test

Die deutsche Stiftung Warentest hat Rasenmäher für kleine und mittlere Gärten getestet. Dabei schnitten Geräte mit Akku besser ab als Mäher mit Kabelanschluss. Die meisten Akkurasenmäher kommen sogar mit feuchtem und hohem Gras zurecht. Sie sind allerdings auch teurer.

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Beim Kauf eines elektrischen Rasenmähers stellt sich die Frage: Akku oder Kabel? Die Stiftung Warentest ließ 15 Akkurasenmäher und Kabelmäher im Dauertest gegeneinander antreten und überprüfte Handhabung, Funktionalität und Haltbarkeit. Beide Gerätetypen waren aufgrund ihrer Schnittbreite eher für kleine und mittlere Gärten ausgelegt.

Nur ein „guter“ Kabelmäher

„Das Gesamtergebnis war relativ gut“, so Christiane Böttcher-Tiedemann von der Stiftung Warentest. Sieben Rasenmäher im Test waren „gut“, vier „befriedigend“, vier „ausreichend“ und zwei „mangelhaft“.

Bei den Mähern mit Kabel gab es nur ein „gutes“ Testurteil. Das heimste das Modell RME 235 von Stihl ein. Es ist robust, aber recht laut und kostete 149 Euro. Die Mähleistung war wie bei allen anderen Kabelgeräten mittelmäßig. Bei den Kabelmähern von Einhell (GC-EM 1536, 135 Euro) und der Bauhaus-Eigenmarke Gardol GEM-E 1536 (80 Euro) hielt der Motor nicht stand. Beide Geräte mussten zur Reparatur, was sich bei dem günstigen Gerätepreis nicht wirklich auszahlen dürfte.

Auch der Kabelmäher von Gardena (PowerMax 1400/34, 160 Euro) schaffte nur ein „ausreichend“; zusätzlich zu Schwächen beim Motor brach kurz vor Ende des Tests der Schiebeholm.

Die besten Rasenmäher mit Akku

Die Akkumäher kamen hingegen sechsmal auf die Gesamtnote „gut“, kein Gerät fiel durch. Die Modelle Einhell GE-CM 36/36 Li (320 Euro), Al-Ko 42.9 LI Set (370 Euro), Alpina BL 410 Li (335 Euro), Makita DLM382PM2 (400 Euro), Worx WG743E (350 Euro) und Bosch EasyRotak 36-550 (325 Euro) erhielten das Qualitätsurteil „gut“.

Rasenmäher von Stihl und Einhell
test.de
Akku-Sieger und bester im Test von Einhell (li.), Kabel-Sieger von Stihl (re.)

Die Mähleistung der Akkugeräte verbesserte sich im Vergleich zu früheren Tests sogar. "Vier Akkumäher kamen ‚gut‘ mit feuchtem Rasen klar. Selbst hohes Gras von etwa zehn Zentimeter schafften zwei Akkumäher „gut“, so Böttcher-Tiedemann. Wer nur am Wochenende zum Mähen kommt, wird mit den Akkumähern von Einhell und Alpina auch bei hohem Gras einen schönen Rasen zustande bringen. Die Kabelmäher können da allesamt nicht mithalten.

Testsieger Akkumäher Einhell GE-CM 36/36 Li

So ganz lassen sich Akkumäher und Kabelmäher wegen der unterschiedlichen Preisklassen nicht vergleichen. Schließlich kosteten Akkugeräte mit Preisen zwischen 190 und 470 Euro generell mehr. Einen Testsieger gibt es dennoch: Das beste Gerät war der Akkumäher GE-CM 36/36 Li von Einhell. „Man sollte ihn aber nicht mit dem schlechtesten Kabelmäher im Test verwechseln, der ebenfalls von Einhell kommt und eine sehr ähnliche Produktbezeichnung hat“, so Böttcher-Tiedemann.

Was bei den Akkumähern zu Buche schlägt sind die teuren Akkus. Das zeigt sich spätestens, wenn man Ersatz braucht. Ein neuer Akku kostet rund 130 Euro. Verbessert hat sich die Reichweite der Akkus. Einige Mäher schafften 400 Quadratmeter Wiese mit nur einer Aufladung. Allerdings nur dann, wenn das Gras trocken war. Auf die Angaben der Hersteller zur Reichweite ist nur bedingt Verlass. Bei einigen Modellen musste man früher nachladen. Das kann eine gute halbe Stunde, aber auch bis zu vier Stunden dauern.

Mäher passend zum Garten wählen

„Im Rennen zwischen Akku und Kabel hatten die Akkumäher ganz knapp die Nase vorn“, so Böttcher-Tiedemann. Sie scheinen im Gegensatz zu den günstigen Kabelmähern von den Anbietern noch weiterentwickelt zu werden.

Entscheidend ist die Frage, für welchen Garten das Gerät angeschafft wird. Ist der Garten eher rechteckig mit wenig Bäumen und Büschen und der Stromanschluss nahe, genügt ein günstiger Kabelmäher. Bei einer verwinkelten Fläche mit vielen Hindernissen, Ästen und Wurzeln ist eher ein Akkumäher zu empfehlen. Damit erspart man sich den Kabelsalat.

Bei trockenem Gras mähen

Je größer die Rasenfläche ist, desto größer sollte auch die Schnittbreite des Mähers sein. Wer den Mäher im Keller aufbewahren will, sollte auch auf das Gewicht achten. Der Grasfangkorb sollte sich gut entnehmen lassen. Einige Modelle kippten mit einem vollen Grasfangkorb leicht nach hinten. Das kann ein Sicherheitsproblem sein, wenn durch das angehobene Mähdeck vorne Steinchen herausgeschleudert werden.

„Beim Mähen kommt es auch auf den richtigen Zeitpunkt an“, so Böttcher-Tiedemann. Das beste Ergebnis erzielt man, wenn der Rasen trocken und das Gras nicht zu hoch ist. „Gerade bei den Schiebegeräten ohne Radantrieb zur Unterstützung wird es sonst bei hohem Gras sehr anstrengend, und Sie müssen unter Umständen in Etappen mähen.“

Weiters sollte die Schnitthöhe angepasst werden. Ein hoher Rasen braucht eine andere Schnitthöhe des Messers als ein niedriger Rasen. Wer nicht mehr als zwei bis drei Zentimeter abmäht, schont den Rasen und schützt ihn vor dem Austrocknen.