Frau beim Eincremen des Gesichts
Getty Images/Westend61
Getty Images/Westend61

Test: Die besten Gesichtscremes mit UV-Schutz

Eine gute Tagescreme spendet der Haut Feuchtigkeit und schützt sie vor UV-Strahlen. Die deutsche Stiftung Warentest hat zehn Gesichtscremes mit UV-Schutz aus unterschiedlichen Preisklassen überprüft. Das Ergebnis: Gute Hautpflege muss nicht teuer sein. Die Testsieger-Creme gibt es um knapp zwei Euro im Drogeriemarkt, teure Kosmetikmarken fielen im Test hingegen durch.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1.

Auch als Podcast.

„Gerade jetzt im Frühjahr, wenn die Haut vom Winter noch sehr hell und lichtempfindlich ist, sollte man täglich darauf achten, sich vor UV-Strahlung zu schützen“ so Lea Lukas von der Stiftung Warentest. Schon ein kurzer Aufenthalt in der Sonne, wie etwa in der Mittagspause, strapaziert die Haut.

UVB-Strahlen können Sonnenbrand verursachen, UVA-Strahlen lassen die Haut schneller altern. Außerdem kann die ultraviolette Strahlung langfristig Krebs auslösen. Tagescremes mit UV-Filtern sollen diese Gefahr mindern. Die zehn getesteten Feuchtigkeitscremes aller Preisklassen wiesen einen Lichtschutzfaktor zwischen 15 und 30 auf.

Überprüft wurden die Tuben und Tiegel nicht nur im Labor. 20 Probandinnen und Probanden verwendeten die Cremes und beurteilten dann Anwendung und Hautgefühl. Mit einem so genannten Corneometer wurde gemessen, wie gut die oberen Hautschichten mit Feuchtigkeit angereichert wurden. Ein weiterer wichtiger Prüfpunkt war die Einhaltung des ausgelobten Sonnenschutzes.

Die besten Cremes im Test

Das Ergebnis: Der Preis allein sagt dabei nichts über die Qualität der Cremes aus. Vier Produkte wurden für gut befunden. Sie versorgten die Haut gut mit Feuchtigkeit, überzeugten bei Anwendung und Hautgefühl und hielten den versprochenen UV-Schutz auch ein.

Testsieger wurde die „Balea Feuchtigkeitsspendende Tagescreme“ von DM mit LSF 15 um 1,95 Euro für eine Tube mit 50 Milliliter Inhalt (3,90 Euro pro 100 Milliliter). Erfreulich auch für alle, die auf Kosmetik ohne tierische Zusätze wie etwa Bienenwachs, Wollfett oder Honig Wert legen: Die Creme von DM ist als vegan gekennzeichnet und beinhaltet keinerlei tierische Inhaltsstoffe.

Drei Tuben und ein Cremetiegel
Montage DM/Nivea/Body Shop/Yves Rocher

Ebenfalls gut und auf dem zweiten Platz war die „Erfrischende Tagespflege“ mit LSF 15 von Nivea (8 Euro pro 100 Milliliter). Hier wurde laut Nivea aber inzwischen die Rezeptur verändert, Stiftung Warentest hatte noch das Produkt mit der vorherigen Rezeptur getestet.

Auf Rang drei folgt die „Aloe Soothing Moisture Lotion“ mit LSF 15 von The Body Shop (36 Euro pro 100 Milliliter). Und auch die „Hydra Vegetal schützende Feuchtigkeitscreme“ mit LSF 20 von Yves Rocher (32 Euro pro 100 Milliliter) schnitt mit einem „Gut“ ab.

Diese Cremes enttäuschten

Die teuren Cremes der Luxusmarken hingegen enttäuschten im Test. "Durchgefallen sind unter anderem die beiden teuersten Produkte im Test von Estée Lauder („Daywear Antioxidant 72 h Hydratation Sorbet Creme“ mit LSF 15) um 100 Euro pro 100 Milliliter und Shiseido („Shiseido Essential Energy Day Emulsion" mit LSF 20) um 76 Euro pro 100 Milliliter“, so Lukas. Die Cremes versorgten die Haut zwar gut mit Feuchtigkeit, den versprochenen Schutz vor UV-Strahlung konnten sich aber nicht bieten.

Auch die „Aqualia Thermal“-Feuchtigkeitspflege mit LSF 25 von Vichy (39,50 Euro pro 100 Milliliter) und die CeraVe „Feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme“ mit LSF 25 (25 Euro pro 100 Milliliter), die beide in Apotheken verkauft werden, hielten den angegebenen UV-Schutz nicht ein und fielen im Test daher durch.

Shiseido-Creme belastet Umwelt unnötig

Die Schadstoffanalyse fiel hingegen durchwegs gut aus. Alle Produkte waren in Ordnung. Einzig ein Luxusprodukt belastet die Umwelt unnötig.

„Wir haben in der Shiseido-Creme das Silikon D5 nachgewiesen. Dieser Inhaltsstoff ist zwar erlaubt, belastet aber die Umwelt, da er sehr schwer abbaubar ist. Und da er für die Cremeherstellung nicht zwingend nötig, sondern vermeidbar ist, gab es dafür einen Punktabzug“, so Lukas von der Stiftung Warentest.

Wer länger in der Sonne bleibt, braucht Sonnencreme

Bei der Anwendung der Pflegecremes sollte man darauf achten, dass genug Creme aufgetragen wird. „Empfohlen wird eine Haselnussgroße Menge. Das klingt nicht viel, und doch schmieren die meisten Nutzerinnen und Nutzer zu wenig Creme ins Gesicht“, so Lukas. Auch sollte man im Lauf des Tages immer wieder mal nachschmieren.

Wer längere Aufenthalte in der Sonne plant, etwa bei einem Ausflug, sollte lieber zu echter Sonnencreme greifen. Hier reichen die geringen Lichtschutzfaktoren der Pflegecremes nicht aus. Einen Hinweis darauf, ob ein Sonnenschutz nötig ist, gibt der so genannte UV-Index, der wie eine Wetterprognose den zu erwartenden UV-Wert der nächsten Tage angibt und anhand einer Farbskala in Gefahrenstufen einordnet. UV-Indices gibt es für viele Regionen der Welt.