Ein Mann montiert ein Rad auf einen Fahrradträger
Getty Images/iStockphoto/humonia
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Nur jeder zweite Fahrradträger sicher im Test

Fahrradträger für die Anhängerkupplung sind eine beliebte, praktische Lösung, um Fahrräder und selbst schwere E-Bikes auf dem Auto zu transportieren. Die deutsche Stiftung Warentest hat acht Modelle geprüft und einen klaren Testsieger gefunden. Bei der Hälfte der Fahrradträger zeigten sich jedoch gefährliche Sicherheitsmängel im Crashtest.

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Die Fahrradsaison startet wieder, aber nicht immer ist genug Platz, um die Räder im Innenraum des Autos zu transportieren. Die Lösung sind Fahrradträger für die Anhängerkupplung. Damit können Räder und E-Bikes so komfortabel untergebracht werden, dass sich die Mitnahme sogar für kurze Strecken lohnt.

Komfortabler Transport

„Der Vorteil der Träger für die Anhängerkupplung im Vergleich zu einem Dachträger ist, dass man Fahrräder oder schwere E-Bikes nicht so hochwuchten muss“, so Nico Langenbeck von der Stiftung Warentest. Das Rad muss nur auf den Träger gehoben werden, der auf der Anhängerkupplung montiert ist.

Fahrradträger für die Anhängerkupplung haben außerdem den Vorteil, dass sie sich wegklappen lassen, so dass man ohne große Verrenkungen an den Kofferraum kommt und man kann sie zusammenfalten, um sie über den Winter platzsparend zu lagern.

Testsieger kommt von Thule

Die Stiftung Warentest überprüfte acht Modelle und bewertete Benutzerfreundlichkeit, Haltbarkeit und – am wichtigsten – die Sicherheit. Drei Modelle schnitten insgesamt „gut“ ab, ein Modell „befriedigend“, eines „ausreichend“ und drei waren „mangelhaft“. Die Hälfte der getesteten Fahrradträger wurde im Test als „unsicher“ bewertet.

Fahrradträger Thule EasyFold XT 2
Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Gut, aber teuer: der Fahrradträger von Thule

Testsieger mit der Gesamtnote 1,9 ist das Modell EasyFold XT2 von Thule. Es kostete 665,- Euro und war damit auch das teuerste Produkt im Test. „Dieser Fahrradträger war in allen Prüfpunkten überzeugend, es gab vor allem bei der Sicherheit keine Mängel“, so Langenbeck. Sowohl die Handhabung als auch die Haltbarkeit waren ebenfalls „gut“.

Gute Noten für Eufab und Oris

Ein wenig schlechter in der Handhabung, aber immerhin auch „gut“ waren die Modelle der Hersteller Eufab (Premium II Plus) und Oris (Traveller II). Den Crashtest bestanden sie tadellos. Bei schwunghaften Fahrmanövern verrutschten beziehungsweise verdrehten sich die Träger dennoch ein wenig.

Der Kofferraum war bei beiden gut zugänglich, weil man sie bei Bedarf weit wegklappen kann. Insgesamt waren sie aber weniger robust als das Siegermodell. Ihr Vorteil ist der Preis: Sie kosteten 450 Euro und damit um einiges weniger als der Fahrradträger von Thule.

Unsicher im Crashtest

Ähnlich teuer wie die guten Modelle von Eufab und Oris waren auch jene drei Träger, die im Test „mangelhaft“ abschnitten: Atera Strada Vario2, MFT Comapct 2E+1 und XLC Azura Xtra LED VC-C05. Sie fielen im Crashtest durch.

Als besonders unsicher stellte sich der Fahrradträger des Herstellers MFT heraus, er hob komplett ab und beschädigte bei einer Vollbremsung sogar die Heckklappe des Prüffahrzeugs. Bei den anderen Produkten war die Anhängerkupplung nach dem Crashtest nicht mehr fest umschlossen.

Bei der Haltbarkeit gab es generell nichts zu beanstanden. Alle Modelle kamen problemlos durch die Korrosions- und Witterungsprüfungen. Man musste die Träger nach dem Kauf auch nicht erst langwierig zusammenbauen. Höchsten kleine Stellteile und Klemmen waren noch zu befestigen. Montage und Demontage vom Auto waren meist problemlos.

60 Kilogramm Beladung

Alle Testkandidaten können zwei Fahrräder transportieren und mit bis zu 60 Kilogramm beladen werden. Damit sind sie auch für schwere E-Bikes geeignet. Voraussetzung ist, dass auch die Anhängerkupplung für dieses Gewicht zugelassen ist.

Wenn Träger und Räder das Kennzeichen oder die dritte Bremsleuchte verdecken müssen diese am Fahrradträger wiederholt werden. Das heißt, man braucht ein zweites Kennzeichen bzw. eine zusätzliche Bremsleuchte, die oben an die Fahrräder gesteckt wird. Die Elektrosteckverbindung des Trägers muss deshalb zum Auto passen.

Mieten oder kaufen

Fahrradträger für die Anhängerkupplung sind keine billige Lösung. Braucht man sie tatsächlich nur ein, zwei Tage im Jahr ist Ausborgen wohl günstiger als Kaufen. „Mietet man jedoch zwei Fahrräder für 20 Tage zu einem Preis von zehn Euro pro Tag, kommt man bereits auf 400 Euro – das entspricht beinahe dem Preis für einen Fahrradträger“, so Langenbeck. Bei E-Bikes rentiere es sich tendenziell noch schneller, weil deren Miete meist teurer ist.