Eine Hand hält Dominosteine auf, die auf ein Hausmodell fallen
Getty Images/iStockphoto/turk_stock_photographer
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Wie man die passende Haushaltsversicherung findet

Eine Haushaltsversicherung sollte in jedem Haushalt vorhanden seien, da sind sich auch Konsumentenschützerinnen und Konsumentenschützer einig. Vor Vertragsabschluss sollten aber einige Fragen geklärt werden. Welche Deckungssumme brauche ich? Welche Zusatzleistungen sind sinnvoll? Kann auf Onlinevergleichsportale vertraut werden? Was man über Haushaltsversicherungen wissen sollte.

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Die Haushaltsversicherung kommt etwa für Diebstahl, Wasser- oder Feuerschäden auf. In der Regel ist auch eine private Haftpflichtversicherung inkludiert. Diese sei eigentlich der wichtigere Teil, sagt Gabi Kreindl, Versicherungsexpertin beim Verein für Konsumenteninformation (VKI).

Haftpflicht sollte inkludiert sein

Die Haftpflichtversicherung greift dann, wenn man selbst oder ein Familienmitglied an anderen Orten einen Schaden verursacht hat. Solche Fälle können existenzbedrohend sein, sagt Kreindl. Etwa wenn ein Kind über die Straße läuft und ein Verkehrsunfall die Folge ist. Sollten am Unfall beteiligte Personen schwere Verletzungen erleiden, die langfristige körperliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen, könne das für die Verantwortlichen teuer werden, so Kreindl.

Bevor man sich für ein Angebot entscheidet, sollte man auf die Deckungssumme achten. Diese wird in der Regel anhand der Größe des Haushalts berechnet. Bei einer gut ausgestatteten Wohnung sei eine Versicherungssumme von etwa 1.000 Euro pro Quadratmeter vorgesehen, so Kreindl. Bei einer 90-Quadratmeter-Wohnung betrage die maximale Deckungssumme im Schadensfall also 90.000 Euro.

Auf ausreichende Deckungssumme achten

Die Versicherungssumme könne je nach Anbieter schwanken. Manche bieten 800 Euro, andere auch 1.200 Euro pro Quadratmeter. Wer über eine einfach ausgestattete Wohnung verfügt, könne daher günstiger aussteigen, je kostspieliger die Ausstattung, desto höher sollte auch die Versicherungssumme sein.

Haushaltsversicherungspolizze
Paul Urban Blaha/help.ORF.at
Die Haushaltsversicherung wird auch von Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützern empfohlen

Die Verträge beinhalten meist auch bestimmte Zusatzleistungen. Hier könne man häufig Geld sparen, meint die Versicherungsexpertin. Nicht selten seien Assistenzpakete inkludiert, die beispielsweise sicherstellen sollen, dass Handwerker oder Schlüsseldienste im Notfall unverzüglich zur Verfügung stehen. Nicht alle dieser Zusatzleistungen müssen zwangsläufig für alle Versicherungsnehmer sinnvoll sein. Man sollte sich daher in jedem Fall darüber informieren, ob der Vertrag Leistungen enthält, die eventuell verzichtbar sind, rät die Verbraucherschützerin.

Teure Wertsachen dem Versicherer melden

Spezielle Wertgegenstände und Bargeld müssen in vielen Fällen eigens versichert werden, hier greife der Schutz durch die Haushaltsversicherung nur bedingt. Frei zugängliches Bargeld sei beispielsweise nur bis zu einer Summe von 1.000 bis maximal 2.000 Euro abgesichert, so Kreindl. Beträge, die darüber hinausgehen, müssen zumindest in einer versperrten Schublade oder besser noch einem Safe aufbewahrt werden. Auch die Ausstattung des Safes könne von Bedeutung sein. Etwa ob dieser freistehend oder fest eingemauert ist.

Wer Gemälde, Schmuck oder teure Teppiche im Haushalt aufbewahrt, sollte dies dem Versicherer gegenüber vor Vertragsabschluss in jedem Fall ansprechen. In so einem Fall müsse abgeklärt werden, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Wertgegenstände abzusichern, sagt VKI-Expertin Kreindl. In vielen Fällen könne es auch sinnvoll sein, ein Verzeichnis der Gegenstände anzulegen und mit einem Versicherungsvertreter durchzugehen. Dies sei zwar mit einem gewissen Aufwand verbunden, im Fall eines Diebstahls sei es aber jedenfalls von Vorteil, belegen zu können, dass man im Besitz dieser Wertsachen war.

„Honorar für Versicherungsmakler eine gute Investition“

Seriöse Onlineportale wie durchblicker.at oder versichern24.at können einen brauchbaren Überblick über die verfügbaren Versicherungsangebote liefern und auch den Vertragsabschluss erleichtern. Wer auf der sicheren Seite sein will, wenn es darum geht, ein auf die eigenen Bedürfnisse optimal zugeschnittenes Angebot zu finden, sollte einen unabhängigen Versicherungsmakler oder eine unabhängige Maklervereinigung zu Rate ziehen. Diese unterstützen ihre Klienten nicht nur bei der Vertragsabwicklung, sondern stehen auch im Schadensfall zur Seite.

Manche unabhängigen Makler bieten ihre Dienste gegen ein Honorar an. Es sei durchaus empfehlenswert, einen solchen Makler zu wählen, meint die VKI-Expertin. Auf diese Weise sei sichergestellt, dass man tatsächlich unabhängige Angebote erhalte und der Makler nicht auf Provisionszahlungen der Versicherer angewiesen ist. In so einem Fall würden die entsprechenden Makler sowohl für die Beratung als auch für die Unterstützung im Schadensfall ein Honorar in Rechnung stellen.

Versicherungsschutz aufteilen

Dass es auch bei Haushaltsversicherungen zu Problemen kommen kann, wenn es an das Decken von Versicherungsschäden geht, könne man leider nicht ausschließen, sagt Kreindl. Dies könne bei allen verfügbaren Anbietern der Fall sein. Welche Versicherer in dieser Hinsicht besonders zuverlässig beziehungsweise besonders knausrig sind, könne man anhand der Datenlage nicht seriös beurteilen.

Empfehlenswert kann es sein, die Haushaltsversicherung nicht bei dem gleichen Versicherungsunternehmen abzuschließen, bei dem man eventuell auch rechtsschutzversichert ist. Auf diese Weise können gegebenenfalls Interessenskonflikte vermieden werden.