Pfannen
Getty Images/iStockphoto
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Antihaft-Pfannen im Test: Ikea fällt durch

In beschichteten Pfannen gelingen Palatschinken und Eierspeis besonders gut. Die Antihaftwirkung sorgt dafür, dass nichts kleben bleibt. Die deutsche Stiftung Warentest hat 14 Pfannen mit Beschichtung getestet. Nur vier Modelle schnitten „gut“ ab, eine Pfanne von Ikea fiel durch.

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In einer beschichteten Pfanne können stark anhaftende eiweißreiche Speisen, wie Palatschinken, Spiegelei oder Fischfilets, gut gegart und gebraten werden. Steaks und andere scharf angebratene Fleischgerichte gelingen hingegen in gusseisernen und Edelstahlpfannen besser, da diese anders als die Beschichtung der Antihaft-Pfannen auch für sehr hohe Temperaturen ausgelegt sind.

Das Problem der Antihaft-Beschichtungen (Polytetrafluorethylen, PTFE) ist, dass diese laut deutschem Bundesamt für Risikobewertung oberhalb von 360 Grad nicht mehr beständig sind. Das heißt, es können Gase austreten, die unter Umständen schädlich sind. Deshalb dürfen die Beschichtungen solche Temperaturen nicht erreichen.

Leere Pfanne nicht zu heiß werden lassen

Im Test erhitzte sich eine Pfanne von Ikea (Modell 365+) auf 400 Grad Celsius und giftige Dämpfe traten aus. Auch der Metallgriff der 25-Euro-Ikea-Pfanne wurde derart heiß, dass er ohne Topfhandschuhe zu Verbrennungen an den Händen führen kann. Die Pfanne wurde als mangelhaft beurteilt und fiel bei den Testern durch.

„Steht die Pfanne leer am Herd, kann die schon in unter zwei Minuten eine Temperatur von über 360 Grad erreichen, da reicht ein kurzes Telefonat oder die Annahme eines Pakets und schon ist die Pfanne überhitzt und gesundheitsschädliche Dämpfe treten aus. Daher raten wir, eine beschichtete Pfanne niemals leer zu erhitzen, sondern das Gargut rasch hinein zu legen“ so Christiane Böttcher-Tiedemann von der Stiftung Warentest.

Passiere doch einmal eine Überhitzung der Pfanne, solle der Raum gut gelüftet werden. Die Pfanne könne nach dem Abkühlen und Abwaschen weiter verwendet werden.

Pfanne mit Palatschinken
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Austausch nach drei Jahren brutzeln und braten

Die Beschichtung, die auch bei Backformen und Bügeleisen zum Einsatz kommt, ist außerdem sehr empfindlich. Pfannenwender aus Metall, kratzende Topfreiniger oder saure Lebensmittel wie Tomatensoße können die Versiegelung schnell beschädigen und die Antihaftwirkung mindern. Das war im Test bei einem Modell von WMF der Fall.

„Die WMF-Pfanne (Modell Permadur Excellent) war leider enttäuschend, weil die Antihaft-Beschichtung stark korrodierte. Wir füllten Tomatensoße hinein, ließen es mehrere Tage stehen und dann warf die Beschichtung Blasen. Das sollte bei einer Markenpfanne für 80 Euro nicht der Fall sein,“ so Bötttcher-Tiedemann.

Sollten sich wegen Kratzern kleine Stückchen der Beschichtung ablösen, ist es Zeit für eine neue Pfanne. Beschichtete Pfannen seien im Prinzip Wegwerfartikel, so die Verbraucherschützerin. Bei intensivem Gebrauch sollten sie alle drei Jahre ausgetauscht werden. Gesundheitsschädlich sei das Abblättern aber nicht, selbst wenn ein Stück der Beschichtung versehentlich in die zubereiteten Speisen gelange und mitgegessen werde, werde es vom Körper unverdaut wieder ausgeschieden.

Die Besten im Test

Testsieger wurde das Modell „Diamas Pro Industar“ der Marke Gastro Sus des deutschen Herstellers Schulte-Ufer um 60 Euro. Sie briet im Test am besten, verteilte die Wärme gut und speicherte sie lange.

Auf dem zweiten Rang lag die Pfanne „Adamant Comfort“ von Fissler um 100 Euro. Hier fiel den Testern der hohe Rand positiv auf, der sich auch sehr gut zum Schmoren und Aufgießen des Bratguts eignet. Die Pfanne hatte zudem einen sehr bequem Handgriff, der vor jeglicher Berührung mit heißen Teilen schützte.

Den dritten Platz teilten sich das Modell „Concept“ der deutschen Marke Woll um 55 Euro, das sich durch eine besonders gute Bratleistung auszeichnete, sowie die Pfanne „Madura Plus“ des Solinger Messerspezialisten Zwilling um 70 Euro, die auch nach längerem Gebrauch gute Ergebnisse bei den Antihafteigenschaften vorweisen konnte.