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APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner
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Soziale Medien

Wie man Fake-Shops erkennt

Boomt das Online-Shopping, greift auch der Betrug um sich: Im Netz werben zahlreiche Fake-Shops, die nach erfolgter Zahlung nichts oder minderwertige Ware liefern. Deswegen sollten Online-Käufer wissen, wie man Fake-Shops erkennen kann.

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„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1.

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Viele Menschen nutzen Soziale Medien wie Facebook täglich, sie schauen sich Postings von Freuden an, kommentieren diese oder schicken Nachrichten. Wer das tut, weiß, dass man dort auch Werbeeinschaltungen zu sehen bekommt, die möglichst zum Profil der Facebook-Nutzenden passen sollen, zu den Interessen, Vorlieben und Hobbys. Ein Algorithmus hilft Sozialen Medien wie Facebook dabei, die Werbungen passgenau zu platzieren. Wer genau da wirbt, stellt sich manchmal erst später heraus.

Filter erwischen nicht alle Betrüger

Im Fall einer Help-Hörerin handelte es sich um eine Hochglanzwerbung für ein pädagogisch wertvolles Kinderspielzeug aus Holz, angepriesen als schönes Weihnachtsgeschenk vom Anbieter diesophiestore.com. Sie klickte auf die Werbung, bestellte, bezahlte und wurde dann stutzig. Bei der Kreditkartenzahlung wurde keine weitere Authentifizierung verlangt und auf der Rechnung war keine Mehrwertsteuer ausgewiesen. Also machte sie sich auf die Suche nach einem Impressum und wurde nicht fündig.

Auf Facebook würden viele Unternehmen werben, sagt Torsten Behrens von Watchlist Internet, nicht nur seriöse. Um Werbung zu schalten, brauche man eine Facebookseite. Wer dafür zahlt, kann sich bei Facebook für Werbung anmelden und die Anzeigen selbst gestalten. Der Algorithmus spielt sie den passenden Nutzerinnen und Nutzern vor. Dabei werde nicht alles, was unseriös ist, sofort herausgefiltert, sagt Behrens.

Worauf man beim Shoppen achten soll

Whatchlist Internet empfiehlt beim Besuch eines neuen Online-Shops zuvor über Suchmaschinen zu schauen, was andere über diese Seite schreiben, also ob es bereits Erfahrungen zum Einkauf gibt. „Da gibt man am besten den Namen der Seite ein und die Stichworte ‚Erfahrungen‘ oder ‚Probleme‘ oder ‚Tipps‘ und schaut, was es da für Suchergebnisse gibt“, so Behrens.

Dann solle man einen Blick ins Impressum werfen, sagt Behrens. Schlecht gemachte Fake-Shops hätten gar keines, stattdessen meist nur ein Kontaktformular. Und das dritte Warnsignal sei die Zahlungsmethode: Ist ausschließlich Vorauskasse möglich, sollte man nicht kaufen. Dabei dürfe man sich nicht von gut gemachten Anzeigen blenden lassen. „Ein schönes Werbesujet sagt nichts über die Vertrauenswürdigkeit des Händlers aus“, so Behrens.

Zahlung hartnäckig zurückverlangen

Die Help-Hörerin kontaktierte ihr Kreditkartenunternehmen bereits wenige Minuten nach der Bestellung, nachdem sie kein Impressum fand. Man erklärte ihr, man könne den Auftrag nicht rückgängig machen. Sie schrieb ein Email an den Shop, der ein Storno ebenfalls verneinte. Unsere Bitte um Stellungnahme blieb ebenfalls unbeantwortet.

Auch bei Kreditkartenzahlung gebe es keine Garantie, das Geld zurückzubekommen, sagt Behrens. Die Chancen seien aber relativ gut, wenn man Opfer eines betrügerischen Fake-Shops wurde. „Da muss man hartnäckig bleiben, erklären, dass man reingelegt wurde und nicht ausreichend davor gewarnt wurde“, so Behrens weiter. Genau das hat im Fall der Help-Hörerin funktioniert. Nach längerer Überzeugungsarbeit wurde der Betrag rückgebucht. Danach recherchierte sie im Netz und fand zahlreiche Beschwerden enttäuschter Konsumentinnen und Konsumenten zu diesophiestore.

Facebook verbessert Filter

Ein kurze Online-Recherche ergibt, dass die Berliner Telefonnummer, die diesophiestore angibt, auch zu „thehannashop“ gehört, und vor dieser Seite warnen viele als Fake-Shop, der keine bzw. minderwertige Ware liefert, auch Watchlist Internet. Facebook wird den Fake-Shop wohl für Anzeigen sperren. In einer Stellungnahme des Unternehmens heißt es: „Wir möchten, dass Menschen positive Erfahrungen auf Facebook machen. Gefälschte Produkte und betrügerische Aktivitäten schaden unserer gesamten Community und haben daher absolut keinen Platz auf unseren Plattformen.“

Weiter erklärt Facebook, dass solche Inhalte entfernt würden, sobald man davon Kenntnis erhalte. „Dabei verwenden wir eine Kombination aus automatisierten Systemen, Meldungen unserer Nutzer sowie menschlicher Überprüfung. Wir investieren fortlaufend in diesem Bereich, um unsere Systeme kontinuierlich zu verbessern“, heißt es von Facebook.