Wasserkocher auf einerm Verkaufregal
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Wasserkocher-Test: Vier Geräte „sehr gut“

Wenn es draußen nass, kalt und ungemütlich ist, wird wieder vermehrt Tee getrunken. Das heiße Wasser dafür liefert meist ein Wasserkocher. Das deutsche Magazin „Öko-Test“ hat 15 Wasserkocher aus verschiedenen Preisklassen unter die Lupe genommen. Vier Modelle konnten rundum überzeugen.

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Die untersuchten Geräte kosten zwischen 12 und 80 Euro, darunter waren Modelle aus Plastik, Edelstahl und Glas, mit und ohne Temperaturregler.

Das Material ist dabei nicht nur ein optischer Faktor, sondern erhitzt sich auch unterschiedlich stark. „Edelstahl und Glas werden wesentlich heißer als Kunststoff. Konsumenten müssen aufpassen, dass sie sich beim Benutzen nicht die Finger verbrennen,“ so Jörg Döbereiner von „Ökotest“.

Schnellste Kocher erhitzten Wasser in 2:30 Minuten

Zwar ist der Griff selbst meist gut isoliert, doch am Metallgehäuse mancher Wasserkocher sollte man besser nicht anstreifen. Hier wurden im Test bis zu 97 Grad Celsius gemessen. Sonst gab es an der Sicherheit nichts zu bemängeln. Alle Modelle waren standfest und kippsicher und die Elektronik schaltete automatisch ab, wenn das Gerät versehentlich ohne Wasser eingeschaltet wird.

Geprüft wurde des weiteren, wie schnell die verschiedenen Modelle einen Liter Wasser erhitzen. „Grundsätzlich gilt: Je höher die Wattzahl, desto schneller erhitzt der Kocher das Wasser“, so Döbereiner. Zwei Kocher im Test (AEG Perfect Morning Series EWA3700 und Braun ID Collection WK 5115 Water Kettle) arbeiteten mit 3.000 Watt, diese brachten einen Liter Wassser in ca. 2:30 Minuten zum Sieden. Die anderen Wasserkocher mit einer geringeren Wattzahl von 1.800 bis 2.400 Watt brauchten zwischen 3:00 und 3:30 Minuten.

Wasserkocher neben Teekanne und Buch
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Wasserkocher energiesparender als Kochtopf

Auch der Stromverbrauch ist ein wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung. Er lag im Schnitt knapp über einhundert Wattstunden pro Heizvorgang. Benötigt man nur kleinere Mengen heißes Wasser ist der Wasserkocher die energiesparendste Variante. Für die größtmögliche Energieeffizienz sollte nie mehr Wasser, als gerade tatsächlich benötigt, zum Kochen gebracht werden.

Cerankochfeld und Mikrowelle benötigen deutlich mehr Energie. Erst bei größeren Wassermengen ab 1,5 Litern sind laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest moderne Induktionsherde (mit sogenannter Boost-Funktion) die beste Wahl.

Temperaturregler und Warmhaltefunktion

Einige der getesteten Wasserkocher wiesen Zusatzfunktionen wie etwa einen Temperaturregler auf, mit dem auch niedrigere Temperaturen eingestellt werden können. „Wenn man zum Beispiel grünen Tee trinkt und das Wasser nur auf 60 oder 70 Grad erhitzen möchte, dann kann man das mit einem Temperaturregler recht genau einstellen,“ so Döbereiner. Im Test schafften die Geräte dies durchaus präzise.

Die Wasserkocher mit Temperaturregler verfügen meist auch über eine integrierte Warmhaltefunktion. Diese sieht „Ökotest“ allerdings kritisch, da diese wiederum Strom benötigen. Stattdessen empfiehlt Döbereiner eine Thermoskanne, die das Wasser genauso warmhalte.

Keine Schadstoffe

Ein erfreuliches Ergebnis brachte die Schadstoffprüfung. Schwermetalle oder andere gesundheitsgefährdenden Stoffe wurden nicht gefunden. Lediglich ein Modell von Lidl (Silvercrest Kitchen Tools SWKT 2400 A1) gab eine geringe Menge Nickel ins Wasser ab, und eignet sich daher nicht für Nickel-Allergiker, ist für gesunde Menschen aber unbedenklich.

Das Wasserkocher-Modell von Ok (OWK 202-W) wurde nur mit „ausreichend“ beurteilt, da sich beim Schließen des Deckels Plastikteilchen lösten und ins Wasser fielen.

Die Besten im Test

Die besten Wasserkocher im Test waren von AEG (Perfect Morning Series EWA3700) und Tefal (Principio Select) zu Preisen ab 35 Euro. Bei den Modellen mit Temperaturregler schnitten Braun (ID Collection WK 5115 Water Kettle) und Siemens (Sensor for Senses TWK86103P) am besten ab, sie kosten um die 70 Euro.

Für eine möglichst lange Lebensdauer sollte der Wasserkocher alle paar Monate gereinigt werden. „Ökotest“ empfiehlt hier die umweltfreundliche Reinigung mit Zitronensäure und kaltem Wasser. Schon nach kurzer Einwirkzeit löst sich hier der Kalk.