Fahrradsymbol auf einem Zug
ÖBB/Harald Eisenberger
ÖBB/Harald Eisenberger

Mit „Öffis“ zur Radtour: So klappt der Ausflug

Wer eine Radtour plant, hat vielleicht vor, die eine oder andere Etappe mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinter sich zu bringen. Vor allem am Wochenende sind Nahverkehrszüge jedoch schnell überfüllt. Reservierungen gibt es bei den ÖBB nur im Fernverkehr. Eine gute Planung ist wichtig, damit es mit dem Fahrradtransport in „Öffis“ klappt.

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Der Radtourismus boomt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lassen sich auch weiter entfernte Startpunkte von Radrouten erreichen. Und wer es bequem mag, fährt nur eine Strecke mit dem Fahrrad und steigt für den Rückweg auf die Bahn um.

Keine Reservierung im Nahverkehr

„Im Nahverkehr braucht man dafür nur ein Radticket zum Preis von zehn Prozent des Normalpreises, und schon geht es ohne Reservierung los“, so Bernhard Rieder, Pressesprecher der ÖBB. Dass man keine Reservierung braucht, macht das Bahnfahren mit dem Fahrrad auf beliebten Strecken aber ein wenig zum Glücksspiel. Am Wochenende sind die Züge Richtung Seen, Flüsse und entlang der Donau derzeit rasch voll.

Radfahrerin und Radfahrer am Bahnsteig
© Harald Eisenberger
Radverkehrsorganisationen wünschen sich mehr Stellplätze in den Zügen

Gibt es keine freien Stellplätze mehr im Zug, muss man auf den nächsten warten. Für Gruppenreisende eine Geduldsprobe. Die klassischen Nahverkehrszüge haben bis zu 20 Fahrradstellplätze. Mehr Platz gibt es in den „Fahrradzügen“, die auf einigen beliebten Strecken unterwegs sind, etwa in Kärnten zwischen Villach und Mallnitz. In einem angehängten Transportwagen lassen sich weitere 200 Fahrräder unterbringen.

Wie Fahrräder kostenlos reisen

Zusammengeklappte Falträder und teilweise demontierte und verpackte Fahrräder können auch als Gepäckstück mitgenommen werden, wenn sie unter den Sitz oder in ein Gepäckfach passen. Sie werden dann kostenlos transportiert. Für alle anderen Fahrräder kostet der Transport mindestens zwei Euro beziehungsweise zehn Prozent des ÖBB-Vollpreises der 2. Klasse.

Bei Radausflügen in der Gruppe ist man laut ÖBB am günstigsten mit dem „Einfach-Raus-Radticket“ unterwegs. „Kleingruppen von zwei bis fünf Personen zahlen einen relativ geringen Pauschalbetrag für die Nutzung des gesamten Regionalverkehrs inklusive des Fahrrads“, so Rieder. Für zwei Personen kostet das „Einfach-raus-Radticket“ 44 Euro für einen ganzen Tag im Regionalverkehr in ganz Österreich.

Reservierungspflicht in Fernverkehrszügen

Anders als im Nahverkehr geht es im Fernverkehr nicht ohne Reservierung. Wer im Railjet, Intercity oder Eurocity das Fahrrad mitnehmen möchte, muss dafür einen Platz buchen. Diese Reservierung kostet online und per ÖBB-App drei Euro. Für das Radticket im Fernverkehr sind ebenfalls zehn Prozent des Standardtarifs zu zahlen. Die ÖBB bieten auch ein „Biking-International-Ticket“ zum Pauschalpreis von zwölf Euro für jede Strecke an.

aufgehängte Fahrräder im Railjet
ÖBB/Harald Eisenberger
Im Railjet werden Fahrräder in einer Aufhängevorrichtung transportiert

Das Platzangebot in den Fernverkehrszügen ist begrenzt. Der Railjet verfügt nur über bis zu acht Stellplätze. Transportiert werden alle klassischen Fahrräder, Mountainbikes und E-Bikes, nicht jedoch Fahrräder, die länger und schwerer sind. Fahrräder mit größeren und breiteren Reifen, Tandems, Lasten- und Liegeräder sowie Fahrradanhänger müssen in spezielle Gepäckabteile im Zug.

Das Fahrrad alleine verschicken

Wer das Fahrrad nicht selbst im Zug transportieren möchte, kann es mit dem „Haus-Haus-Gepäck-Service“ von zu Hause abholen und an den Urlaubsort transportieren lassen. Das kostet 49 Euro pro Fahrrad.

Auch der ÖBB-Konkurrent Westbahn befördert Fahrräder. Hier zahlt man bei Onlinebuchung fünf Euro für die Reservierung und das Ticket. Bei einigen kleineren Privatbahnen wie der Graz-Köflacher Bahn reisen Fahrräder kostenlos.

Mit dem Fahrrad im Bus

Fernbusse nehmen ebenfalls Fahrräder mit. Flixbus zum Beispiel transportiert sie auf dem Fahrradträger und im Gepäckraum. Dafür sind neun Euro zu bezahlen. E-Bikes werden allerdings nicht mitgenommen.

Die Bundesbahnen betreiben ebenfalls Fernbusse, für Radlerinnen und Radler sind die „Radsprinter“-Busse der ÖBB mit Fahrradanhänger unterwegs. Zum Beispiel auf der Strecke Villach-Udine und am Wochenende bis Triest.

Tipps für die Abreise

Damit bei der Abfahrt keine Hektik aufkommt, empfiehlt es sich, ein paar Minuten früher zu kommen. Das gilt vor allem für Zugreisen. Am besten informiert man sich schon vorher über die Position des Fahrradtransportwagens, weil die Züge meistens nur kurz an den Bahnhöfen halten.

Packtaschen und Kindersitze sollten bereits vor der Ankunft des Zuges abgenommen werden. Das betrifft vor allem den Transport im Railjet im Fernverkehr, weil hier die Fahrräder in einer Aufhängevorrichtung transportiert werden. „Wenn schwere und sperrige Teile schon vorher entfernt werden, reduziert das den Aufenthalt des Zuges in den Stationen“, so Rieder.

Wer sich die Mitnahme des eigenen Fahrrads ersparen möchte, kann auch eines mieten. Die ÖBB bieten eine Kooperation mit dem Radverleih Nextbike an. Dieses Angebot gibt es derzeit nur in Niederösterreich und im Burgenland. Die Leihgebühr beträgt maximal zehn Euro pro Tag.