Verschiedene Ventilatoren
Getty Images/iStockphoto/Maksimov Viacheslav
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Nur ein Drittel der Ventilatoren im Test „gut“

Im Sommer sehnen sich viele im Büro und zu Hause nach einem kühlenden Luftzug. Die deutsche Stiftung Warentest hat Tisch, Stand- und Turmventilatoren getestet und große Unterschiede bei Qualität und Preis gefunden. Nur sechs von 18 Geräten schnitten „gut“ ab, darunter waren auch günstigere Modelle.

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Ventilatoren gibt es in verschiedenen Größen, Funktionsweisen und Preisklassen. Vom einfachen Tischventilator, über Standgeräte bis zu schlanken Turmventilatoren. Bei den einen ist das Design nur zweckmäßig, andere punkten mit ausgefallen Formen. Die Stiftung Warentest nahm 18 Modelle genauer unter die Lupe, darunter günstige um 20 Euro ebenso wie teure um 400 Euro. Im Grunde müssen die Geräte aber nur eines können: Für frischen Luftzug sorgen.

Viele Ventilatoren sind mittelmäßig

„Wir waren vom Ergebnis der Untersuchung überrascht“, so Dirk Lorenz von der Stiftung Warentest. Die Tester hatten vermutet, dass manche Bauformen für gewisse Anwendungen besser geeignet sein würden. Dem war aber nicht so.

„Es gab in jeder Bauform oder Designkategorie jeweils gute und auch weniger gute Geräte“, so Lorenz. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich anhand des Designs oder des Aufstellortes entscheiden und dann das jeweils beste Gerät aus dem Test auswählen. Ein „Sehr gut“ vergaben die Tester nicht. Viele Ventilatoren schnitten mittelmäßig ab.

Tischventilator Meaco ist Testsieger

Tischventilator Meaco Fan 1056
meaco.de
Tischventilator Meaco Fan 1056

Beurteilt wurden Luftbewegung, Lautstärke, Stabilität, Sicherheit und Stromverbrauch. Als bestes Gerät im Test erwies sich der Tischventilator Meaco Fan 1056 (109 Euro). Er sieht aus wie Kugel, sein schmaler Luftstrom wurde von Testpersonen als am angenehmsten beschrieben. Außerdem war er eines der leisesten Geräte.

Ebenfalls „gut“ waren zwei Modelle von Dyson: Das Tischgerät AM06 und der Turmventilator AM07. Mit 300 und 400 Euro waren sie aber deutlich teurer als andere Ventilatoren, die genauso gut oder teilweise sogar besser lüfteten.

„Deswegen empfehlen wir eher Geräte, die rund 100 Euro kosten“, so Lorenz. Bei den Tischventilatoren war das der Meako, bei Standventilatoren das Modell HSF600WE von Honeywell (90 Euro) und bei Turmventilatoren ein Gerät von Koenic (KTF 100, 62,50 Euro) und ein Gerät von Trisa of Switzerland (Fresh Breeze, 136 Euro).

Laut, brüchig, unsicher

Für Büro und Schlafzimmer eignen sich sehr leise Ventilatoren am besten. In der niedrigsten Stufe schafften das fast alle. Nur ein Gerät, der Standventilator Fakir VC 360 (90 Euro) war bereits in der niedrigsten Stufe recht laut. Das Gerät erwies sich auch als wenig robust. Beim Kipptest brach das Motorgehäuse. Dafür gab es eines von zwei „ausreichend“ im Test. Das andere bekam der Tischventilator Suntech CoolBreeze 3000 TVM (62 Euro), weil er laut und schwer zu montieren war.

Die meisten Geräte musste man selbst zusammenbauen, nicht bei allen gab es eine gute Anleitung dafür. Das Modell Rowenta VU2630 war so konstruiert, dass ein Kind mit der Hand auf den Rotor greifen hätte können. Wegen der abgerundeten Kanten des Kunststoffpropellers bestand aber keine Verletzungsgefahr. Trotzdem gab es dafür Abzüge, die das Testurteil „gut“ kosteten. Stromfresser waren die Modelle allesamt nicht.

Komfort kostet extra

Stiftung Warentest empfiehlt, die Geräte vor dem Kauf zuerst im Geschäft auszuprobieren. Da merke man rasch, wie laut der Ventilator ist und ob er alle Bereiche gut abdeckt – von geringen bis zu hohen Luftströmen. Je mehr Ausstattung und Zusatzfunktionen man möchte, desto teurer wird es. Komfortable Extras wie eine Fernbedienung, ein Timer sowie an- und abschwellender Luftstrom haben ihren Preis. Wer darauf verzichten kann, kommt günstiger weg.

Ein Mann sitzt vor einem Ventilator
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Eine zarte Brise ist auf Dauer besser als kräftiger Wind

Tipps für die beste Wirkung

Eine optimale Luftzirkulation wird erreicht, wenn der Ventilator in einer Raumecke steht und der Luftstrom Richtung Decke geht. Ist es draußen kühler und der Raum noch aufgeheizt, kann man das Gerät ins geöffnete Fenster stellen und auf höchster Stufe möglichst viel frische Luft nach innen drücken. Will man in der Sommerhitze arbeiten oder schlafen, ist eine leichte Brise am angenehmsten.

„Vermeiden sollte ich, dass mich der Ventilator direkt, dauerhaft und sehr stark anbläst. Das kann zu Muskelverspannungen oder zu einer Erkältung führen“, so Lorenz. Empfohlen wird, die Oszillationsfunktion zu nutzen. Dadurch wird man nur ein, zwei Mal pro Minute vom Luftstrom gestreift.