Test Mehrere Klimageräte
Stiftung Warentest
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Mobile Klimageräte nur eine Notlösung

Je heißer es wird, desto größer wird der Wunsch nach Abkühlung. Wenn Ventilatoren und Jalousien nichts mehr nützen, kann eine Klimaanlage Abhilfe schaffen. Doch nicht alle Klimageräte sind für den Dauereinsatz geeignet. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat zehn Geräte mit unterschiedlichen Funktionsweisen verglichen.

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Bei Klimaanlagen für Zuhause gibt es zwei Varianten. Die fix verbauten sogenannten Splitgeräte sind effizient, aber das hat seinen Preis. Mieter brauchen dafür eine Genehmigung und sie müssen fachgerecht montiert werden. Die mobilen Monoblockgeräte sind günstiger, aber sie kühlen schlechter. Auch eine Mischform gibt es inzwischen. Diese mobilen Splitgeräte können im Gegensatz zu den verbauten ohne Installateur in Betrieb genommen werden.

Schnelle Kühlung hat ihren Preis

Die im Test untersuchten Splitgeräte kosten zwischen knapp 1100 und rund 2800 Euro ohne Einbaukosten. Ein Teil wird innen angebracht und einer außen – das kann auch einen gewissen Geräuschpegel für Nachbarn mit sich bringen. Vier Splitgeräte der Marken Daikin, Toshiba, LG und Mitsubishi wurden als „gut“ beurteilt, eines als „durchschnittlich“ und das einzige mobile Splitgerät im Test als „weniger zufriedenstellend“.

Test Mehrere Klimageräte
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Bei Monoblockgeräten muss man zwischen 40 und 80 Minuten auf Kühlung warten

Die vier Monoblockgeräte schnitten deutlich schlechter ab: Sie bekamen einmal „durchschnittlich“, zweimal „weniger zufriedenstellend“ und einmal „nicht zufriedenstellend“ als Bewertung. Alle Geräte mussten einen 14 Quadratmeter großen und 2,60 Meter hohen Raum von 35 auf 24 Grad abkühlen. Zwei der Splitgeräte schafften das besonders schnell, nämlich in rund sieben Minuten. Bei Monoblockgeräten dauerte es hingegen zwischen 40 und 80 Minuten. „Sie kosten zwischen 350 und 600 Euro und sind damit günstiger, aber sie sind laut und deutlich ineffizienter“, fasst Karin Baumgarten vom VKI zusammen.

Unterschiede beim Stromverbrauch

Ein Grund für die langsamere Kühlung ist, dass bei Monoblockgeräten ein Schlauch für die Abwärme durchs Fenster oder eine Balkontüre nach draußen geleitet werden muss. „Durch den Spalt kommt wieder warme Luft von draußen herein. Auch der Schlauch kann sich bis zu 65 Grad erwärmen“, betont Baumgarten. Bei den Monoblockgeräten schnitt das Modell von De’Longhi am besten ab, am schlechtesten das von Suntec Wellness.

Test Klimagerät mit Schlauch
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Das Fenster sollte so gut wie möglich mit einem Einsatz für den Schlauch abgedichtet werden

Monoblockgeräte verbrauchen nach Berechnung des VKI pro Sommer zwischen 140 und 250 Kilowattstunden Strom. Gute Splitgeräte nicht einmal 100. Es kann also teuer werden, wenn ein Monoblockgerät durchgehend läuft, gibt Karin Baumgarten zu bedenken. Dafür seien diese Klimanlagen nicht geeignet, sondern eher für den gezielten Einsatz an besonders heißen Tagen.

Ein Vorteil von Monoblockgeräten ist, dass das verwendete Kältemittel weniger klimaschädlich ist. Das bei Splitgeräten eingesetzte Difluormethan ist ein 675-mal wirksameres Treibhausgas als Kohlendioxid. Propan, das bei Monoblockgeräten verwendet wird, ist nur dreimal so schädlich wie CO2. Entweichen davon 500 Gramm entspreche das einer Zugfahrt von Klagenfurt nach Villach, bei Difluormethan sei das vergleichbar mit einem Flug von Wien nach Helsinki.

Vorsicht bei Wohnungen mit Gasgeräten

Ist es draußen heiß oder herrscht schwüles Tiefdruckwetter, kann im Kamin einer Gastherme ein Abgasrückstau entstehen. „Monoblockgeräte können das noch verstärken“, warnt Karin Baumgarten. Sie leiten die warme Luft aus der Wohnung nach draußen und saugen gleichzeitig neue Luft ein. So kann es zu einem Unterdruck kommen und das Kohlenmonoxid gelangt vom Kamin in den Wohnraum. Wichtig sei die regelmäßige Wartung der Therme oder des Durchlauferhitzers.

Karin Baumgarten vom VKI rät, vor der Anschaffung eines Klimageräts zunächst andere Maßnahmen für eine kühlere Wohnung auszuprobieren: Wärmequellen wie den Wäschetrockner oder ein lange eingeschaltetes Backrohr an heißen Tagen vermeiden, Ventilatoren verwenden und für Beschattung sorgen. Mit diesen Tricks erleichtert man auch einer Klimaanlage die Arbeit.