EIne Scheibe Brot mit Genüseauftrich ist mit Tomaten und Kürbiskernen auf einem Teller angerichtet
Elisabeth Stecker, help.ORF.at
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Gemüseaufstriche teils sehr fetthaltig

Die deutsche Stiftung Warentest hat 25 Brotaufstriche getestet. Fast zwei Drittel erhielten die Note „gut“, der Geschmack wurde bei acht Produkten sogar als „sehr gut“ beurteilt. Es wurden keine Aromen und Zusatzstoffe gefunden, dafür erstaunten Nickel- und Bleiwerte in drei Veggie-Aufstrichen.

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Vegetarische Brotaufstriche werden immer beliebter. Der Umsatz hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt. Das stellte die deutsche Stiftung Warentest im Rahmen einer Untersuchung fest, bei der 25 Veggie-Aufstriche unter die Lupe genommen wurden. Die Ergebnisse wiesen in Sachen Nährwerte, Geschmack und Zusammensetzung große Unterschiede auf. Und nicht überall, wo „Tomate“ oder „Paprika“ draufsteht, ist auch viel davon drin.

Geschmack und Geruch „sehr gut“

Die deutsche Stiftung Warentest hat 25 Aufstriche in den vier beliebtesten Geschmacksrichtungen untersucht: Paprika, Tomate, Pilze und Linsen. Die Produkte wurden nach ihrer Verkaufshäufigkeit ausgewählt, so Birgit Rehlender von der Stiftung Warentest. „Als wird dann alle auf dem Tisch hatten, haben wir festgestellt, dass alle vegan und auch alle Bioprodukte sind. Also so eine Überraschung hatten wir nicht erwartet.“

EIne Scheibe Brot mit Genüseauftrich ist mit Tomaten und Kürbiskernen auf einem Teller angerichtet
Elisabeth Stecker, help.ORF.at

Acht Produkte erhielten für Geschmack und Geruch sogar ein „Sehr gut“. Diese Note werde nur sehr selten vergeben, betont die Lebensmittelchemikerin. „Aber wenn man sieht, dass die Produkte sehr aromatisch und komplex in der Ausprägung sind, dass man einzelne Zutaten herausschmecken kann, frische Kräuter dominieren, dann kann man die Note durchaus vergeben.“

Produkte teils fetter als Streichwurst

Wer sich gesünder ernähren will, sollte bei der Wahl der Gemüseaufstriche vorsichtig sein, rät Birgit Rehlender. Die Stiftung Warentest verglich die veganen Produkte mit den durchschnittlichen Energiewerten von Streichwurst. Am wenigsten Kalorien hatten die Linsenaufstriche, etwas mehr die Pilzaufstriche und als besonders fetthaltig erwiesen sich manche der Paprika- und Tomatenaufstriche. „Die liegen nämlich zwischen 158 und mehr als dem doppelten, 392 Kilokalorien pro 100 Gramm. Damit sind die Produkte zum Teil fettreicher und energiereicher als Streichwurst im Durchschnitt“, so Rehlender.

Gemüseaufstriche in Gläsern stehen auf einem Tisch neben einem Laib Brot
Elisabeth Stecker, help.ORF.at

Für Gemüseaufstriche gibt es keine vorgeschriebenen Rezepturen, betont Brigit Rehlender von der Stiftung Warentest. Häufig werden in den Aufstrichen Sonnenblumenöl oder Sonnenblumenkerne verwendet. Die Champignonpastete der Marke Dennree fiel wegen Palmfett negativ auf, zwei Tomatenaufstriche konnten dagegen mit ihren guten Fetten punkten. „Hof-Gemüse Susis Scharfe Tomate Brotaufstrich“ von Allos enthält als einziger Aufstrich im Test natives Olivenöl, „Streich’s drauf Basitom Basilikum Tomate“ von Zwergenwiese als einziger Rapsöl.

Keine Zusatzstoffe, aber Schadstoffe gefunden

Wenn ein bestimmtes Gemüse im Produktnamen enthalten oder auf der Verpackung zu sehen ist, dann muss bei der Zutatenliste eine Mengenangabe gemacht werden. Während Linsenaufstriche zwischen einem Fünftel bis gut zu einem Drittel aus Linsen bestehen, kommt es bei Tomatenaufstrichen stark auf das jeweilige Produkt an. Der Tomatengehalt variiert zwischen nur 4 Prozent und 62 Prozent.

Zusatzstoffe und Aromen wurden nicht gefunden, ebenso wenig Pestizidrückstände. Drei Aufstriche überraschten allerdings mit Blei- oder Nickelwerten. Nur einer davon ist in Österreich erhältlich, nämlich „Hof-Gemüse Carinas Champignon Zwiebel Brotaufstrich“ von Allos. Er schnitt zwar beim Geschmackstest sehr gut ab, aber durch den Bleigehalt gab es insgesamt nur ein „Ausreichend“ als Gesamtnote.