Check-in-Gebühr von Laudamotion unzulässig
Bei einigen Tarifen der Fluglinie Laudamotion war ein kostenloser Check-in am Flughafen nicht im Preis enthalten. Zwar ist der Online-Check-in zwischen zwei Tagen und zwei Stunden vor jedem Flug kostenlos möglich, für den Flughafen-Check-in jedoch müssen Konsumentinnen und Konsumenten eine Gebühr in Höhe von 55 Euro entrichten. Die Höhe der Gebühr wird bei der Buchung nicht automatisch angezeigt. Dagegen hatte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) geklagt.
„Auffallend hohe Check-In-Gebühr“
Für den OGH ist diese Vorgehensweise unzulässig: Selbst wenn ein Kunde erkennt, dass der Check-in am Flughafen zusätzlich zu bezahlen ist, müsse er nicht mit einem Entgelt in Höhe von 55 Euro für diese Leistung rechnen, da zahlreiche andere Fluglinien gar nichts oder wesentlich weniger dafür verlangen.
Das Zusatzentgelt werde in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) bzw. unter den „Nützlichen Infos“ „versteckt“ und die Kunden dadurch überrascht. Bei den 55,- Euro handle es sich im Vergleich zu den bei einer Billigfluglinie typischerweise günstigen Flugtickets um einen auffallend hohen Preis, so der OGH.
Musterbrief für Rückforderung
Zudem sei es denkbar, dass den Kunden die technischen Voraussetzungen für einen fristgerechten Online-Check-in nicht zur Verfügung stehen oder der Online-Check-in aus Gründen scheitert, die in der Sphäre von Laudamotion liegen. Das Urteil ist rechtskräftig. Fluggäste können die gezahlten 55 Euro von Laudamotion zurückverlangen.
Der VKI stellt dafür kostenlos einen Musterbrief zur Verfügung. „Trotz der unvorhersehbaren wirtschaftliche Situation der Airline raten wir Verbrauchern zur Rückforderung, um die Chance auf Auszahlung zu wahren“, so VKI-Juristin Cornelia Kern gegenüber help.ORF.at
Link:
- Das Urteil im Wortlaut (pdf)
Publiziert am 06.05.2020