WHO: Keine spezielle Gefährdung durch Bargeld

Österreicherinnen und Österreicher nutzen verstärkt elektronische Zahlungsmöglichkeiten. Dies liege auch an einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), auf Bargeld zu verzichten, meint Mastercard-Geschäftsführer Christian Rau. Eine solche Empfehlung gebe es nicht, kontert die WHO.

Die Coronakrise krempelt das Bezahlverhalten der Österreicherinnen und Österreicher um und beschert digitalen Zahlungsmöglichkeiten neuen Aufwind. „Wir sehen, dass sich Bezahl- und Einkaufsverhalten geändert hat“ sagte Christian Rau, Geschäftsführer von Mastercard Österreich.

Internethandel fördert kontaktloses Bezahlen

Dazu beitragen würden die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO, auf Bargeld zu verzichten, aber auch heimische Händler selbst, die das Thema pushen. Bei diesen gebe es wegen der Coronakrise einen starken Trend in Richtung E-Commerce. Im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen verlagere sich der Konsum ins Internet, so Rau. Vor allem kleine Händler, die zuvor nur auf Barzahlung gesetzt hatten, würden derzeit vermehrt auf digitale Lösungen umsteigen.

Hinsichtlich der WHO-Empfehlung bezog sich Mastercard-Geschäftsführer Rau auf Pressemeldungen vom März, denen zufolge etwa ein Sprecher der WHO gemeint habe, dass Konsumentinnen und Konsumenten wo immer möglich kontaktlose Zahlungsmittel bevorzugen sollten

WHO: Kein Beleg für Gesundheitsgefahr durch Bargeld

Eine generelle Empfehlung, auf Bargeld zu verzichten, gebe es aktuell aber nicht, so die WHO gegenüber help.ORF.at. Momentan könne man noch nicht sagen, ob COVID-19 über Münzen oder Banknoten übertragen werden könne. Generell handle es sich nach derzeitigem Wissensstand um eine Tröpfcheninfektion. Durch infizierte Personen könne das Virus aber natürlich generell auf Gegenstände übertragen werden und dort einige Zeit aktiv bleiben.

Daher rät die WHO auch weiterhin, die grundlegenden Hygienemaßnahmen einzuhalten und nach dem Kontakt mit Gegenständen, etwa auch nach dem Einkäufen, gründlich die Hände zu waschen. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehe von Banknoten und Münzen aber keine höhere Gefahr aus, als von anderen Gegenständen auch.

Paul Urban Blaha, help.ORF.at