Perfide Betrugsmasche bei Kleinanzeigen

Derzeit wird besonders viel online eingekauft und der Versandhandel genützt. Plattformen wie Ebay, Shpock und Willhaben sind beliebt, um Schnäppchen und Raritäten zu ergattern. Die Watchlist Internet warnt allerdings vor einer perfiden Masche bei Kleinanzeigen im Internet, dem „Dreiecksbetrug“.

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Beim „Dreiecksbetrug“ werden sowohl der seriöse Verkäufer als auch der Käufer geschädigt. Ein Betrüger erhält die Ware, ohne dafür zu zahlen. Dreiecksbetrug ist nur schwer zu erkennen und von den Tätern fehlt meist jede Spur.

Käufer und Verkäufer werden getäuscht

Alles beginnt damit, dass ein seriöser Verkäufer ein Produkt auf einer Plattform zum Verkauf anbietet. Ein Betrüger wird auf die Anzeige aufmerksam und bekundet Interesse. Dann inseriert der Betrüger dieselbe Ware auf einer anderen Plattform. Dort meldet sich ein Käufer bei dem Betrüger.

Dreiecksbetrug - Diagramm

Watchlist Internet

Dreiecksbetrug ist oft weder für Käufer noch Verkäufer zu erkennen

„Und jetzt sagt der Betrüger, du musst mir das per Onlineüberweisung bezahlen, gibt aber die Kontonummer des eigentlichen Verkäufers an“, erklärt Thorsten Behrens das gefinkelte Vorgehen der Betrüger. Der Projektleiter von Watchlist Internet betont, dass es dieses Phänomen schon länger gibt, es sich aber verbreitet hat. Schlussendlich zahlt der Käufer und der ahnungslose Verkäufer schickt sein Paket an den Betrüger.

Täter kaum ausfindig zu machen

Der Käufer erhält also nie sein Paket, während der Verkäufer aber sein Geld bekommt. Für ihn scheint zunächst alles in Ordnung zu sein. Meldet sich dann der Käufer, um zu fragen, wo die bezahlte Ware bleibt, fehlt vom Betrüger jede Spur.

Daher kann es sogar sein, dass eines der Opfer, nämlich der ehrliche Verkäufer, angezeigt wird. Getäuscht wurden aber beide, der Käufer und der Verkäufer. „Nun kann man nur zu dem Verkäufer Kontakt aufnehmen, den es ja real gibt. Also der Verlust ist dann zwischen den beiden“, so Behrens. Weg ist auch die Ware, die meist einen hohen Preis hatte.

Paket abgefangen oder an ein Postfach

Um das Paket zu erhalten, ohne durch eine Adresse auffindbar zu sein, arbeiten die Betrüger mit allerlei Tricks, betont Thorsten Behrens von der Watchlist Internet. Es wird zwar eine Anschrift angegeben, dabei handle es sich aber häufig nur um ein Postfach. Oder es ist die Adresse einer anderen Person, die tagsüber nie zu Hause ist und wo sich ein Paket leicht abfangen lässt.

„Oder es soll auch die Trackingnummer angegeben werden. Dann kann man das Paket umleiten und die können sich das selbst unter die Finger reißen“, so Behrens.

Nachrichten nur über die Plattform versenden

Thorsten Behrens betont, dass ein solcher Dreiecksbetrug oft kaum zu erkennen ist. Personen, die ein Produkt auf Willhaben oder einer anderen Plattform zum Verkauf anbieten wollen, rät die Watchlist Internet, sich die Angaben des Interessenten genau anzusehen. Stimmen der Name des Empfängers und des Kontoinhabers nicht überein, sollte man nachfragen. Im Zweifelsfall sollte eine Überweisung nicht durchgeführt oder wieder rückgängig gemacht werden.

Auch bei Überweisungen ins Ausland sollte man vorsichtig sein. „Man sollte immer drauf achten, dass man das Kommunikationssystem der Plattform nützt und sich nicht auf SMS oder WhatsApp rauslocken lässt“, empfiehlt Thorsten Behrens. Nur so könnten Kleinanzeigenportale ein Auge auf verdächtige Vorgänge haben und Betrug als solchen erkennen.

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