Pakete versenden, ohne das Haus zu verlassen

Da ein Großteil der Geschäfte derzeit geschlossen ist, nutzen viele Menschen das Internet für Besorgungen. Was nicht gefällt oder nicht passt, kann wieder zurückgeschickt werden - und das, ohne das Haus zu verlassen. Die Post und andere Paketzusteller bieten entsprechende Abholservices an.

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Wer Waren online kauft, darf diese auspacken und ausprobieren – und bei Nichtgefallen auch wieder zurückgeben. Bei Bestellungen im Internet gilt ein 14-tägiges Rücktrittsrecht. Innerhalb dieser Zeitspanne kann der Verbraucher vom Kauf zurücktreten, die Ware zurückschicken und bekommt sein Geld retour.

Pakete im Frachtzentrum der Deutschen Post in Nürnberg (Bayern)

APA/dpa/UNBEKANNT

Privatkunden lassen sich wegen der Ausgangsbeschränkungen vermehrt Dinge des täglichen Bedarfs nach Hause schicken.

Die Frist beginnt mit jenem Tag zu laufen, an dem die Bestellung zugestellt wird. Einen Grund für das Zurückschicken müssen Konsumenten nicht angeben, auch wenn viele Händler in beigelegten Rücksendeformularen danach fragen.

Onlinebestellungen legen zu

Die Portokosten der Rücksendung übernimmt oft der Händler. Ein entsprechender vorausgefüllter Retourenaufkleber liegt der Bestellung in so einem Fall bei oder kann über die Website des Händlers ausgedruckt werden. Doch das ist nicht immer so. Vor allem bei Bestellungen aus dem Ausland müssen die Konsumenten oftmals selbst die Rücksendekosten tragen. Verbraucherschützer raten dazu, sich am besten noch vor dem Kauf über die Rücksenderegelungen zu informieren.

Sind die zurückzuschickenden Teile verpackt und frankiert, muss man normalerweise zur Post oder in einen Paketshop, um das Paket aufzugeben. Doch es geht auch anders. Die Post und andere Paketzusteller wie DHL Express bieten die Möglichkeit, Pakete zu versenden, ohne das Haus verlassen zu müssen.

Zusteller holen Pakete auch ab

„Unsere Zusteller holen die Paketsendung auf Wunsch direkt vor der Haustür ab,“ so Postsprecher Markus Leitgeb. Die Abholung kann über die Post-Website für den nächsten Werktag bestellt werden. Das Service kostet pro Termin 2,50 Euro, bei der Abholung nimmt der Paketpostler dann bis zu drei Pakete mit.

Wie es funktioniert

Um das Abholservice der Post nutzen zu können, muss man sich zuerst auf der Post-Website registrieren und seine Identität nachweisen. Dazu erstellt man zunächst ein Konto auf Post.at, und identifiziert sich anschließend persönlich in der nächsten Postfiliale, online mittels Videochat oder schickt Kundennummer und Ausweiskopie per E-Mail an sonderservice@post.at.

Wichtig dabei: Die Ausweiskopie sollte mit Datum, Verwendungszweck und gut lesbarer Aufschrift „Kopie“ versehen werden - mehr dazu in Ausweiskopien immer größeres Sicherheitsrisiko. Damit ist die Registrierung abgeschlossen und Konsumenten können die Abholung ihrer Pakete über die Website für den nächsten Werktag beauftragen.

Ein Zusteller der Post legt ein Paket in den Lieferraum seines gelben Wagens

Österreichische Post

Auch bei der Zustellung wird der persönliche Kontakt vermieden, wenn ein Paket beim Empfänger abgegeben wird.

Neben Rücksendungen mit entsprechendem Retourenaufkleber können auch alle anderen Pakete auf diesem Weg versandt werden, unter der Bedingung, dass sie bereits vorfrankiert sind. Wer nicht genug Briefmarken zur Hand hat, kann sein Packerl selbst vermessen und dann die entsprechende Paketmarke über die Website der Post kaufen, ausdrucken und auf das Paket kleben.

Übergabe ohne persönliche Begegnung

Am Abholtermin wird das Paket dann nur noch vor der Wohnungstür oder an einem anderen Wunschplatz hinterlegt und vom Zusteller abgeholt. Eine persönliche Begegnung ist nicht nötig. Die Paketaufgabebestätigung erhalten Konsumenten per E-Mail.

Auch manche andere Zustelldienste bieten Abholservices an. Bei DHL Express kostet etwa der Versand eines Pakets mit bis zu zehn Kilogramm innerhalb Österreichs inklusive Abholung 14,50 Euro. GLS und DPD holen Pakete hingegen nur bei Firmenkunden ab.

Kommt es bei Onlinebestellungen oder Retouren zu Streitigkeiten mit dem Händler, können sich Konsumenten an den Internet-Ombudsmann wenden. Die Schlichtungsstelle ist für Verbraucher kostenlos.

Beate Macura, help.ORF.at

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