VKI: Vorsicht bei Badezusätzen für Kinder

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) warnt vor bedenklichen Substanzen in Badezusätzen, mit denen Kinder nicht in Berührung kommen sollten. So fanden die Tester in zehn von 15 Produkten potenziell allergene Duftstoffe, Azofarbstoffe oder andere bedenkliche Inhaltsstoffe. Nur fünf Produkte sind aus Sicht der Konsumentenschützer auch tatsächlich empfehlenswert.

Einige Azofarbstoffe können aus Sicht der VKI-Tester Allergien auslösen. Manche seien zumindest im Tierversuch auch krebserregend. Dennoch seien Azofarbstoffe in sechs getesteten Produkte enthalten gewesen. Und zwar in Claires, Crayola, Glibbi Slime sowie in den drei getesteten tetesept Kinder Badespaß-Produkten.

VKI: Inhaltsstoffe können Allergien auslösen

„Für die Herstellung von Badezusätzen sind Azofarbstoffe kein notwendiger Bestandteil. Es ist uns daher unverständlich, warum sie dann ausgerechnet in Kinderprodukten eingesetzt werden“, kritisiert VKI-Chemikerin Birgit Schiller.

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VKI

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In fünf Produkten wurden zudem die Duftstoffe Eugenol, Geraniol, Limonene und Linalool gefunden. Diese Duftstoffe seien für ihr allergenes Potenzial bekannt und müssen deshalb laut EU-Kosmetikverordnung auf der Verpackung gesondert deklariert werden. In den getesteten Badezusätzen von Dresdner Essenz Dreckspatz, Kneipp naturkind und Lüttes Welt seien sogar mehrere dieser Stoffe zugleich gefunden worden.

Im Tierversuch krebserregend

Das Glibbi Einhorn Glitzerbad von Simba besteht wiederum fast ausschließlich aus Polyacrylamid. Diese Substanz sorgt nicht nur dafür, dass der Boden der Badewanne mit einem gefährlich rutschigen Schleimfilm überzogen wird. Bei Produkten, die aus Polyacrylamid bestehen, kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass sie auch Acrylamid enthalten, so der VKI in seiner Aussendung.

Acrylamid habe sich in Tierversuchen als erbgutschädigend und krebserregend erwiesen. Darüber hinaus sollte es aufgrund seiner umweltschädigenden Wirkung nicht in Gewässer, Abwasser oder in den Boden gelangen.

Vier Badrzusätze schafften ein „sehr gut“

Immerhin schnitten vier Erzeugnisse „sehr gut“ ab: An dm Saubär Knisterbad bzw. Badefarbe Blau, Tinti Zauberbad und Valino Smaragdbad gab es nichts auszusetzen, und die Beauty Kids Badeperlen Himbeere schafften ein „gut“.

Badezusätze seien kein Produkt für den alltäglichen Gebrauch. Für Kinder unter drei Jahren sollten sie ohnehin tabu sein, so VKI-Expertin Schiller. Wer nicht auf Badezusätze verzichten wolle, sollte die Liste der Inhaltstoffe beachten. Je kürzer diese sei, desto besser. Aber dennoch sollte man such bei wenigen Zusätzen vorsichtig sein. Hinter dem harmlos wirkenden Begriff „Lebensmittelfarbe“ könnten sich sehr wohl auch Azofarbstoffe verbergen, so Schiller.

Badezusätze lassen sich ohne großen Aufwand auch selbst herstellen. Wie das funktioniert, erklärt VKI-Chemikerin Schiller in ihren Blog

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