Skiausrüstung: Lieber leihen

Skifahren ist ein teurer Spaß. Allein die Ausrüstung - von Ski und Schuhen über den Skianzug bis zu Helm, Brille und Handschuhen - schlägt schnell mit 1.000 Euro pro Person zu Buche. Wem das zu teuer ist, der kann sich zumindest einen Teil des Skiequipments ausborgen. Der Verleih von Ski in den Wintersportorten boomt.

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Für Menschen, die nahe bei Skigebieten wohnen und regelmäßig Ski fahren, lohnt sich der Kauf einer Skiausrüstung auf jeden Fall. Wenigfahrer, die maximal ein bis zwei Wochen pro Jahr Ski fahren, greifen für sich und ihren Nachwuchs meist lieber zu Leihski.

Und nicht nur aus Kostengründen werden Ski gerne geborgt statt gekauft. Wer die Ski erst vor Ort abholt, muss sich um sonst nichts kümmern. Man spart sich den Transport und die Lagerung und bekommt in der Regel frisch gewachste und servicierte Ski.

Kinder auf der Skipiste

APA/Barbara Gindl

Kinder wachsen schnell aus der Skiausrüstung raus

Vom Zipflbob über Snowboards bis zum Skianzug

Ob Zipflbob oder Skitouren: Die Geschäfte in den Wintersportorten bieten inzwischen eine breite Auswahl. Alpinski, Snowboards, Tourenski und Langlaufski sind bei den meisten Anbietern vorrätig. Und auch Spezialsportgeräte zum Mieten wie Big-Foots, Kite-Snowboards, Snowbikes und Schneeschuhe werden immer öfter angeboten.

Wer sich vorher informiert, welches Sportgeschäft was im Leihangebot hat, kann auch Zubehör wie Protektoren, Helmkameras und Steigeisen gleich mit ausborgen. Und selbst Skijacken, Skihosen und Skibrillen haben manche Verleiher im Programm. Die Arbeiterkammer (AK) Salzburg hat im Vorjahr die Preise für eine Standardskiausrüstung verglichen.

Mietpreis bei 135 Euro pro Woche

„Eine Ausrüstung für Erwachsene, bestehend aus Ski, Stöcken und Skischuhen, kostet pro Tag im Durchschnitt um die 30 Euro“, so Christian Obermoser von der Arbeiterkammer (AK) Salzburg.

Die Wochenmiete liegt bei 135 Euro. Wer die neuesten Premiumski möchte, muss bis zu 60 Prozent mehr bezahlen. Eine Skiausrüstung für Kinder inklusive Helm kostet pro Tag um die 14 Euro, in der Woche im Schnitt 60 Euro.

Ein Skifahrer mit Kamera auf dem Helm

AFP

Auch Protektoren und Helmkameras können geliehen werden

Große bekannte Skigebiete auch bei Verleih teurer

Je größer und bekannter das Skigebiet, desto teurer die Leihausrüstung, so Obermoser von der AK Salzburg. „Unsere Auswertung der Salzburger Gaue zeigt, dass es deutliche Preisunterschiede gibt, im Pinzgau liegen die Preise etwa 36 Prozent über den günstigsten Skigebieten“, so Obermoser.

Vor allem Familien sollten nach Rabatten fragen, rät der AK-Konsumentenschützer. Sehr häufig würden hier spezielle Vergünstigungen angeboten. Wenn etwa ein oder beide Elternteile Ski ausborgen, ist die Miete der Kinderausrüstung oft günstiger oder kostenlos.

Ski vorab online reservieren spart Geld

Ein weiterer Weg zu sparen ist, die Skiausrüstung schon von zu Hause aus online zu reservieren und zu bezahlen. Die meisten Skiverleih- und Sportgeschäfte bieten diese Möglichkeit direkt über ihre Website an und locken in der Regel mit Rabatten von zehn bis 15 Prozent.

Auch einige überregionale Onlineplattformen wie Alpinresorts.com, Mietski.com und Snowell.com haben sich auf die Vermittlung von Leihski spezialisiert. Beim Besuch der Website wählt man das Skigebiet aus, in dem man den Urlaub verbringt, und bekommt dann alle kooperierenden Sportgeschäfte im Urlaubsort angezeigt. Danach gibt man alle nötigen Daten wie Größe, Gewicht und Fahrstil an und reserviert die gewünschte Ausrüstung.

„Das erklärt auch, wie es zu dem Onlinebonus kommt. Der Urlauber vermisst sich selbst und füllt alles nötige schon zu Hause in seiner Freizeit aus, die Mitarbeiter im Geschäft haben weniger Arbeit“, so Obermoser.

Ein Skifahrer auf der Piste

APA/Harald Schneider

Trotz der hohen Rundumkosten ist und bleibt für viele „Skifahren das Leiwandste“

Versicherungen

Oft werden auch Versicherungen gegen Diebstahl und Materialschäden mitangeboten. Notwendig seien diese nicht unbedingt, so Obermoser. Es komme aber immer auf das eigene Verhalten an. Rasante Skifahrer hätten etwa ein höheres Risiko, dass der Ski zu Bruch gehe, als gemütliche Fahrer.

„Und gerade beim Diebstahl kann ich das Risiko minimieren, indem ich die Ski getrennt voneinander und nahe bei mir aufstelle. Ideal ist es, wenn ich sie etwa im Blickfeld habe“, so Obermoser. Ob man eine Versicherung abschließt oder nicht, müsse also jeder für sich selbst entscheiden.

Beate Macura, help.ORF.at

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