Angst vor Hackern: EU-Bürger surfen weniger

Während sich das Alltagsleben zunehmend digitalisiert, herrscht bei Internetnutzern in Europa Sorge vor Hackerattacken. Rund 44 Prozent der EU-Bürgerinnen und EU-Bürger gaben 2019 an, ihre privaten Onlineaktivitäten wegen Sicherheitsbedenken eingeschränkt zu haben. Das ergab eine Studie der Statistikbehörde Eurostat.

Betrug im Netz nimmt massiv zu. Nicht nur Unternehmen, auch Privatleute und deren Computer können Opfer von Hackern werden. Den Nutzerinnen und Nutzern dürfte das Risiko zunehmend bewusster werden, sie zögern zunehmend bei der Preisgabe ihrer Daten.

Misstrauen gegenüber Sozialen Netzwerkdiensten

Die größten Bedenken hatten die Menschen bei sozialen oder beruflichen Netzwerkdiensten. Ein Viertel der EU-Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren schränkte die Bereitstellung personenbezogene Informationen bei diesen Netzwerken ein. In Österreich war es sogar ein Drittel, so Eurostat.

Auch dem öffentlichem WLAN wird nicht mehr blind vertraut. Fast ein Fünftel schränkte der Erhebung zufolge die Nutzung ein. Rund 13 Prozent zögerten darüberhinaus beim Internetbanking. Größer als im EU-Durchschnitt ist das Misstrauen in Österreich, hier waren dies 16 Prozent. Rund ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher wurden vorsichtiger beim Herunterladen von Apps, Musik und Videodateien.

Ein Viertel erhielt im Vorjahr Phishing-Nachrichten

Gut ein Drittel hatte der Studie nach mit Sicherheitsproblemen durch die Nutzung des Internets für private Zwecke zu kämpfen. Größte Schwierigkeit seien betrügerische Nachrichten, mit denen versucht wurde, an Informationen wie Benutzername und Passwort zu kommen, um sich auf E-Mail-Konten oder Websites für E-Banking anzumelden. 26 Prozent waren EU-weit bereits von Phishing betroffen, in Österreich sogar 30 Prozent.

Rund 13 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer wurden auf gefälschte Websites umgeleitet, auf denen personenbezogene Informationen angefordert wurden. Rund drei Prozent wurden bereits durch die betrügerische Nutzung von Kredit- oder Debitkarten geschädigt, ebenfalls drei Prozent durch den Verlust von Dokumenten, Bildern oder anderen Daten aufgrund eines Virus oder eines anderen Computerschadens.

Nutzerkonten gehackt, Identität gestohlen

Rund zwei Prozent der Befragten stellten fest, dass ihr Nutzerkonto für soziale Netzwerke oder ihr E-Mail-Konto gehackt worden war und Inhalte ohne ihr Wissen veröffentlicht oder versandt wurden. Je ein Prozent meldete einen Identitätsdiebstahl beziehungsweise den Missbrauch personenbezogener Daten im Internet, was etwa zu Diskriminierung, Belästigung oder Mobbing führte.

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