Weihnachtskekse aus dem Supermarkt oft mit Palmöl
Fett sorgt je nach Teigart für die richtige Konsistenz, das nötige Volumen und den Geschmack. Wo in klassischen Keksrezepten Butter verwendet wird, setzt die Industrie auf Palmöl, das ähnliche Backeigenschaften aufweist, aber billiger ist. Palmöl ist wegen seiner Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt umstritten.
Fast jedes dritte Vanillekipferl enthält Palmöl
Für die Erhebung untersuchte der VKI 208 verschiedene Sorten Weihnachtsgebäck von Billa, Denn’s, Hofer, Interspar, Lidl, Merkur und Penny. Im Gesamtergebnis waren 141 Erzeugnisse palmölfrei. 67 Produkte enthielten Palmöl, das entspricht rund einem Drittel der Kekse.
APA/Barbara Gindl
So fanden die Tester bei 61 Prozent der Spekulatius und bei 60 Prozent der Vanillekipferln Palmöl. Aber auch fettfreien Weihnachtskeksen wurde Palmöl zugesetzt. Nicht einmal die Hälfte der Zimtsterne und Kokosbusserln kamen ohne Palmöl aus. Den größten Anteil an palmölfreien Produkten gab es bei Lebkuchen und Dominosteinen. 85 Prozent der Lebkuchen und 83 Prozent der Dominosteine waren palmölfrei.
„Mit Butter“ als irreführende Auslobung
„Den Konsumentinnen und Konsumenten, die palmölfreie Produkte kaufen möchten, hilft letztlich nur das genaue Studium der Zutatenliste“, so VKI‑Projektleiterin Birgit Beck. Auch plakative Hinweise auf der Verpackung wie „mit Butter“ oder „traditionelle Zubereitung“ seien keine Garantie für palmölfreie Erzeugnisse.
Palmöl, das einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren hat, gilt als ungesund. Ein übermäßiger Verzehr von Palmöl, zum Beispiel in Fertiggerichten, könne sich negativ auf die Blutfettwerte und damit auf die Wirkung von Insulin im Körper auswirken, so der VKI. Dadurch erhöhe sich das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Palmöl gilt auch aus einem weiteren Grund als schädlich: Bei seiner Verarbeitung - bei hoher Hitze - können krebserregende Stoffe entstehen.
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Publiziert am 03.12.2019