Vier Kindersitze im ÖAMTC-Test durchgefallen

Bei einem ÖAMTC-Test von Kindersitzen sind vier von 15 mit der Note „Nicht genügend“ durchgefallen. Das lag nicht an Sicherheitsmängeln, sondern an einem zu hohen Schadstoffgehalt. Alle Kindersitze hielten einem Frontalaufprall stand.

Getestet wurden Sicherheit, Bedienung und Ergonomie von 15 in Österreich erhältlichen Kindersitzen. Zusätzlich wurde der Schadstoffgehalt in allen Teilen des Sitzes erhoben, mit denen das Kind in Berührung kommt.

Flammschutzmittel und Naphtalin in den Bezügen

„Vier Kandidaten fallen mit ‚nicht genügend‘ durch – dabei handelt es sich um die Babyschalen von Hauck und Uppababy, jeweils mit und ohne i-Size-Basis“, so ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl. Der Grund war jeweils die Schadstoffbelastung.

Kindersitze im Kofferraum eines Autos

ÖAMTC/Huger

Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffe wurden geprüft

Beim Hauck iPro Baby (mit und ohne Isofix-Basis) wurde in den Bezügen Naphtalin gefunden, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. In den Bezügen des Uppababy Mesa i-Size (mit und ohne Isofix-Basis) wurde das Flammschutzmittel TCPP in einer Menge vorgefunden, die über der entsprechenden EU-Richtlinie liegt.

Beste Babyschale kommt aus Österreich

Im Hinblick auf Sicherheit, Bedienung und Ergonomie gab es stärkere und schwächere Modelle im Test. Alle bestanden den Frontalaufpralltest. Ein „Sehr gut“ wurde aber nicht vergeben. „Die beste Babyschale (Swandoo Albert) kam aus Österreich, der beste Kindersitz war der Besafe iZi Kid X3 i-Size“, so Kerbl. Insgesamt schnitten sieben Modelle im Test „gut“, jeweils vier „befriedigend“ bzw. „nicht genügend“ ab.

„Der Hauck iPro Baby mit iPro Base war beim Frontaufprall sehr nahe an der Belastungsgrenze“, so der ÖAMTC-Techniker. Teilweise habe sich die Babyschale von der Isofix-Basis gelöst. Der ÖAMTC rät, bei diesem Kindersitz auf die Basis zu verzichten und den Fahrzeuggurt zur Befestigung zu verwendet. „Dann ist der Schutz bei einem Unfall besser“, so Kerbl.

ADAC warnt vor Gurtschlosssicherungen

Der deutsche Automobilklub ADAC warnt in diesem Zusammenhang Eltern vor einem zu sorglosen Einsatz von Extrazubehör für Autokindersitze. Tests hätte gezeigt, dass Gurtschlosssicherungen, die verhindern sollen, dass sich Kinder während der Fahrt abschnallen, oft mit Sicherheitsbestimmungen kollidieren würden. Da sie die Öffnung des Sicherheitsgurts erschweren, liege womöglich ein Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben vor, so der ADAC. Diese legen fest, dass sich alle Gurte - etwa nach einem Unfall - stets mit einem einzigen Handgriff auch wieder lösen lassen müssen.

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