Magenmedikamente mit Ranitidin zurückgerufen

In der Europäischen Union werden einige Medikamente mit dem Wirkstoff Ranitidin zurückgerufen. Die Magensäureblocker enthielten potenziell krebserregende Verbindungen, so das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG).

Ranitidinhaltige Arzneimittel werden bei Sodbrennen, zur Behandlung einer Refluxerkrankung und zur Prophylaxe von Magengeschwüren eingesetzt.

Laut Behörden kein akutes Patientenrisiko

Zurückgerufen wurden alle Chargen von Arzneimitteln, die den vom Hersteller Saraca Laboratories Limited hergestellten Wirkstoff Ranitidin enthalten. Es lägen Indizien vor, dass auch der Wirkstoff weiterer Hersteller von der Verunreinigung betroffen sein könnte. In Österreich sind laut BASG die Medikamente Ranitidin 1A Pharma 300 mg - Filmtabletten, Ranic Hexal 150 mg - Filmtabletten sowie Ranic Hexal 300 mg - Filmtabletten von möglichen Verunreinigungen betroffen und werden auf Apothekenebene zurückgerufen. Hierzulande sind die derzeit zugelassenen Arzneimittel ausschließlich auf Rezept erhältlich.

Bei Untersuchungen wurden Verunreinigungen mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA), besser bekannt als Nitrosamin, festgestellt. Laut BASG wird NDMA aufgrund von Tierversuchen als wahrscheinlich krebserzeugende Substanz für den Menschen eingestuft. Für Patientinnen und Patienten bestehe jedoch keine akute Gefahr. Aus heutiger Sicht gebe es auch keine akute Notwendigkeit, eine angebrochene Packung abzusetzen, so die BASG. Bei Zweifeln solle man sich an Ärzte oder Apotheker wenden.

Nitrosamine auch in Blutdruckmitteln

Erst im vergangenen Jahr hatten verunreinigte Blutdrucksenker für Wirbel gesorgt. NDMA und ähnliche Verbindungen, die als Nitrosamine bekannt sind, wurden in einer Reihe von Blutdruckmitteln gefunden. Auch hier wurden Blutdrucksenker mit dem Wirkstoff Valsartan zurückgerufen. Als Konsequenz werden weltweit auch andere Arzneimittel vorsorglich durch Gesundheitsbehörden auf Nitrosamine untersucht, darunter auch die ranitidinhaltigen Arzneimittel.

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