Leichte Bluetooth-Lautsprecher überzeugen nicht
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Die Stiftung Warentest untersuchte 28 Bluetooth-Boxen. Sie wurden von fünf geschulten Experten sowohl im schalltoten Laborraum als auch im Freien mit Umgebungsgeräuschen getestet. Den Prüfpersonen wurden Musikstücke aus verschiedenen Genres von Pop bis Klassik und Sprache vorgespielt. Untersucht wurde auch, wie sich der Klang verändert, wenn man sich vom Lautsprecher entfernt. „Denn die Boxen werden irgendwo hingestellt am Strand und dann gehen die Leute ein paar Meter weg oder auch zur Seite“, so Redakteur Jonas Krumbein von Stiftung Warentest.
Testsieger von Bang und Olufsen
Bei der Klangqualität erwiesen sich ausschließlich die größeren Modelle als überzeugend. Diese Geräte wogen zwischen 500 Gramm und einem Kilogramm. „Das liegt vor allem daran, dass für eine optimale Klangentfaltung große Membranen und ein großer Resonanzraum nötig sind“, so Krumbein. Insgesamt wurden zwei Drittel der Boxen mit „gut“ bewertet, darunter auch der Testsieger „Be-oplay P6“ von Bang und Olufsen. Er erhielt als einziger Lautsprecher in der Kategorie „Klangqualität“ die Höchstnote. Mit einem Preis von rund 280 Euro war er auch das teuerste Gerät im Test.
Guter Klang ab 100 Euro
Einen sehr guten Klang definiert die Stiftung Warentest mit der Fähigkeit, niedrige und hohe Frequenzen wiedergeben zu können, bei verschiedenen Instrumenten wie Bassgitarre oder Becken etwa, und auch Tempowechsel und Lautstärkenwechsel in der Musik korrekt zu folgen. Um rund 100 Euro war die günstigste Box mit einem guten Klang zu haben, das Modell „Too“ von Libratone.
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Von den kleineren Lautsprechern mit immerhin noch einem befriedigenden Tonergebnis kann Jonas Krumbein zwei Produkte empfehlen: „SoundLink Micro“ von Bose und „Clip 3“ von JBL. Beide Boxen bringen nur zwischen 200 und 300 Gramm auf die Waage. „Das ist für viele wichtig, die sich damit nicht nur an den Strand setzen wollen, sondern vielleicht Musik auf einer Wanderung genießen wollen. Die Teile kann man sich zum Beispiel an den Rucksack binden, und da ist das Gewicht schon wichtig“, so Krumbein.
Für Stereosound zwei Boxen verbinden
Mit der Note „genügend“ am schlechtesten schnitten die Modelle „JR Pop“ von JBL und „PPA45BT“ von Peaq, einer Eigenmarke von Mediamarkt-Saturn ab. Die letztgenannte 25-Euro-Box lieferte den mit Abstand schlechtesten Klang, so der Test-Redakteur. „Ein recht dünner Sound, der ins plärrige gehen kann“, so Jonas Krumbein. Probleme gebe es auch mit der Bassqualität, besonders draußen. „Und das ist für eine Bloutooth-Box, die für den Außeneinsatz gekauft wird, recht bedauerlich.“
Getestet wurden sämtliche Lautsprecher auch hinsichtlich ihrer Stabilität und Wasserfestigkeit. Dafür wurden sie von 80 Zentimetern Höhe auf einen Holzboden fallen gelassen und fünf Minuten lang beregnet. Erfreulicherweise bestanden alle Produkte beide Tests.
Bedenken sollte man, dass sämtliche Bluetooth-Boxen nur Monoklänge wiedergeben können. Wer auf Stereosound nicht verzichten möchte, muss zwei baugleiche Lautsprecher kaufen, die stereotauglich sind. Diese können dann kabellos zu einem Stereopaar zusammengeschlossen werden, wie man das von einer Stereoanlage kennt. In dem Test konnten das beispielsweise der „D Cube“ von Docking, der „Flare Soundcore“ von Anker und der „SoundLink Micro“ von Bose, der beste kleine Lautsprecher mit akzeptablem Tonergebnis, so Krumbein.
Jonathan Scheucher, help.ORF.at
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Publiziert am 03.08.2019