Große Preisunterschiede bei Mietautos im Urlaub

Bis zu 200 Prozent Preisunterschied: Das ist das Ergebnis eines aktuellen Mietwagenpreisvergleichs der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich wenig geändert: Zusatzleistungen gehen ins Geld, Versicherungen ohne Selbstbehalt werden empfohlen, und es sollten mehrere Angebote verglichen werden.

Die Konsumentenschützer der AK verglichen die Onlinepreise von sechs Mietwagenunternehmen (Avis, Budget, Sixt, Hertz, Europcar und Sunny Cars) für 22 beliebte Urlaubsziele in der ersten August-Woche 2019 im Internet. Die Destinationen waren griechische Inseln, Spanien, Sardinien, Sizilien, Portugal, Kroatien, Irland und Großbritannien. Sie suchten nach der günstigsten Autokategorie inklusive aller Steuern, unbegrenzter Kilometer, Vollkasko- und Diebstahlversicherung sowie der Möglichkeit, ein Navigationssystem dazu zu mieten.

Kasko: Je geringer der Selbstbehalt desto besser

Vor allem beim Selbstbehalt sollte man aufmerksam sein. Dieser liege laut AK zwischen null und gut 2.000 Euro, die im Falle eines Versicherungsschadens beglichen werden müssen. Bei den Firmen Avis, Europcar, Hertz und Sixt kann der Selbstbehalt gegen einen höheren Mietpreis ausgeschlossen werden. Der Umkehrschluss gilt allerdings nicht: Angebote mit hohem Selbstbehalt müssen nicht automatisch sehr günstig sein.

Ein Kind sitzt im Kindersitz auf dem Rücksitz

dpa/Nicolas Armer

Zusatzleistungen wie Kindersitz und Navigationsgerät können ins Geld gehen

Als anschauliches Beispiel für große Preisunterschiede nennt die AK die spanische Urlaubsinsel Mallorca. Dort kostete der günstigste Mietwagen bei Budget 108 Euro mit einem Selbstbehalt von 1.950 Euro und 105 Euro zusätzlich für ein Navi. Beim teuersten Anbieter kommt das Auto auf knapp 330 Euro trotz eines Selbstbehalts von gut 1.000 Euro und zusätzlichen rund 85 Euro für das Navi - das sind rund 200 Prozent Unterschied. Damit sind die Grundpreise zwar etwas niedriger als im Vorjahr, der Preisunterschied zwischen günstigstem und teuerstem Anbieter blieb jedoch gleich.

Mietverträge genau kontrollieren

Ein Angebot ohne Selbstbehalt bietet dagegen Sunny Cars um rund 230 Euro plus knapp 60 Euro für das Navi. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem raten die Konsumentenschützer zu einer Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt. Auf jeden Fall sollte man den Mietvertrag genau durchlesen und kontrollieren, ob alle wichtigen Regelungen enthalten sind. Das gilt vor allem für den Versicherungsschutz: Ist die Versicherungssumme der Haftpflicht ausreichend? In Österreich beträgt die gesetzliche Mindestversicherungssumme 7,6 Millionen Euro. Außerdem wichtig: Tankregelungen, Bestimmungen zu zusätzlichen Fahrern, Mindestalter der Fahrer und Verhalten im Schadensfall.

Ein Zapfhahn hängt im Tankstutzen eines Autos an der Tankstelle

APA/dpa/Christophe Gateau

Tankregeln beachten: Übernahme und Rückgabe nur mit vollem Tank?

Viele Anbieter verlangen außerdem, dass die bei der Buchung verwendete Kreditkarte auf den Namen der Fahrerin oder des Fahrers ausgestellt ist. Die AK warnt davor, sich an Ort und Stelle unnötige Zusatzversicherungen aufschwatzen zu lassen oder sich doppelt zur Kasse bitten zu lassen. Eine ausgiebige Besichtigung des Autos und Fotodokumentation bei Übernahme und Rückgabe seien obligatorisch. Man solle alle bestehenden Schäden vom Vermieter festhalten lassen. Ist bei der Rückgabe niemand anwesend, empfehlen sich wiederum Beweisfotos.

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