Bluetooth-Kopfhörer: Guter Klang muss nicht teuer sein

Ob auf der Couch, in der U-Bahn oder im Schwimmbad: Bluetooth-Kopfhörer versprechen Musikgenuss ganz ohne lästige Kabel. Die deutsche Stiftung Warentest hat verschiedene Modelle getestet und kommt zu dem Ergebnis: Guter Klang muss nicht teuer sein.

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Bei der Untersuchung wurden 18 Bluetooth-Kopfhörer zu Preisen zwischen 40 und 240 Euro genauer unter die Lupe genommen. Alle Modelle fielen in die Kategorie der On-Ear, also der ohraufliegenden, und der Over-Ear, der ohrumschließenden Kopfhörer.

Klangqualität im Fokus

Es sei das Tragegefühl, das Konsumenten an den so genannten Polster-Kopfhörern besonders schätzten, so Jenny Braune von der Stiftung Warentest. Die Kopfhörer sitzen demnach gut und können ohne langes Herumhantieren jederzeit schnell abgenommen und wieder aufgesetzt werden.

Frau mit Kopfhörern

Getty Images/EyeEm/Isabella Antonelli

Neben Tragekomfort, Bedienung und Haltbarkeit stand vor allem die Tonqualität im Fokus der Untersuchungen

Die gepolsterten Kopfhörer mussten sich in verschiedenen Klangkulissen beweisen, darunter klassische Musik, gesprochene Aufnahmen und Stücke aus dem Bereich Jazz, Pop und Rock.

Die Besten im Test

Testsieger wurde das Modell Real Blue des deutschen Audio-Spezialisten Teufel um 170 Euro. Es punktete mit ausgewogenem Klang, erstklassigem Tragekomfort und ließ sich gut bedienen. Den zweiten Platz errang der ledergepolsterte Beoplay H4 der dänischen Designmarke Bang & Olufsen um 200 Euro. Besonders gut gefiel den Testern hier die edle Verarbeitung.

Preis-Leistungssieger wurde das Modell HD 4.40BT des deutschen Herstellers Sennheiser um 85 Euro. Es belegte den dritten Stockerlplatz und bot laut den Testern rundum gute Qualität bei Sound und Bauweise.

Toller Klang, aber nicht bruchsicher

Ein anderer günstiger Kopfhörer, der Skullcandy Riff Wireless (45 Euro) überraschte mit der besten Klangqualität im Test (der Kopfhörer lag in diesem Prüfpunkt sogar vor dem Testsieger), fiel aber beim Falltest durch und landete deswegen in der Gesamtwertung nur auf einem der hinteren Plätze. Das Gerät überlebte die Stürze aus 180 Zentimetern Höhe auf Steinboden nicht. Wer sich für den Skullcandy Riff Wireless entscheidet, sollte ihn also tunlichst nicht fallen lassen.

Kopfhörer

Teufel; Sennheiser; Bang & Olufson; Skullcandy

Von links nach rechts: Bang & Olufsen, Teufel, Sennheiser, darunter der Klangsieger von Skullcandy

Beim Gewicht hingegen konnte das günstige Skullcandy-Modell wieder punkten. Mit 160 Gramm war es unter den Leichtgewichten im Test. Die drei Erstplatzierten von Teufel, Bang & Olufsen und Sennheiser liegen allesamt um die 220 bis 250 Gramm. Der schwerste Kopfhörer im Test wog 320 Gramm.

Eher ungeeignet für den Sport

Doch selbst die leichtesten Kopfhörer konnte in einer Disziplin nicht überzeugen: Beim Sporteln. Einerseits kommt man mit den Polster-Kopfhörern leicht ins Schwitzen, andererseits empfanden die Prüfpersonen den Kopfhörer bei Laufübungen als nicht angenehm zu tragen.

Nicht nur Musikhören kann man mit den Bluetooth-Kopfhörern. Auch Telefonate annehmen, führen und beenden kann man mit sämtlichen der getesteten Geräte. Auch die Akkus der Kopfhörer machten im Dauerbetrieb der Stiftung Warentest keine Probleme, sie hielten bis zu 62 Stunden durch. Das Aufladen ein Mal pro Woche reicht also bei allen Modellen völlig aus.

Jenny Braune von der Stiftung Warentest rät Konsumenten, sich beim Tragekomfort nicht allein auf die Testergebnisse zu verlassen, sondern seinen persönlichen Wunschkopfhörer erst einmal im Geschäft für zehn bis 15 Minuten aufzusetzen und Probe zu tragen. So findet man den Kopfhörer, der am besten zu einem passt.

Beate Macura, help.ORF.at

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