Warnung vor neuem Flugchaos in Deutschland

Deutsche Verbraucherschützer warnen vor einem neue Flugchaos im Sommer. Die im Vorjahr auf einem Luftfahrtgipfel beschlossenen Maßnahmen würden nur schleppend umgesetzt, so der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Flugreisende müssten sich auf viele Verspätungen und Ausfälle im deutschen Luftverkehr gefasst machen.

Im Vorjahr waren in Europa ungewöhnlich viele Flüge verspätet oder ausgefallen. Das lag an Streiks, Engpässen in der Flugsicherung und an der Pleite der Fluggesellschaft Air Berlin. Die Airlines, die deren Geschäft übernahmen, hatten Mühe, in sehr kurzer Zeit Flugzeuge, Personal und Verbindungen zu integrieren.

Airlines sollen Passagiere besser informieren

„Reisenden droht wieder ein Flugchaos in den Sommermonaten“, so die Mobilitätsexpertin des vzbv, Marion Jungbluth. Die Situation in der Luft und auf den Flughäfen sei weiterhin angespannt. Ein Zwischenbilanz der im Vorjahr in Deutschland beschlossenen Maßnahmen sei durchwachsen.

„Der Umsetzungsstand muss auf einem dritten Fluggipfel, am besten mitten im Sommer, nochmals geprüft werden - und diesmal mit Beteiligung der Verbraucherverbände“, so Jungbluth. Kritik übte das vzbv an den Fluggesellschaften. Diese müssten Konsumentinnen und Konsumenten bei Ausfällen und Verspätungen zuverlässig informieren. So müssten etwa die Verfahren zur Entschädigung „online, schnell und einfach“ sein. Bisher fehle aber etwa ein einheitlicher Button „Fluggastrechte“ auf den Websites und in den Apps der Airlines.

Easyjet stockt Personal und Ersatzflieger auf

Die Fluggesellschaft Easyjet stellt sich bereits auf Schwierigkeiten für Flugreisende im Sommer ein. Mit zusätzlichen Crews und Ersatzfliegern auf verschiedenen Flughäfen in Europa sollen Verspätungen und technische Probleme abgefangen werden, so Stephan Erler, Deutschlandchef von Easyjet. Ganz verhindern ließen sich die Probleme aber auch damit nicht: „Es wird sicherlich im Sommer zu Engpässen kommen.“

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