Fitness-Armbänder sollen Sportmuffel antreiben

Der Frühling lockt viele Menschen nach draußen, zum Spazierengehen und zum Sporteln an der frischen Luft. Als Motivationsstütze und Analysetool eignen sich dabei Fitnesstracker. Die smarten Armbänder messen Schritte, Puls und Schlaf und sollen so dauerhaft zu mehr Bewegung motivieren.

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„Ein Fitnesstracker ist für alle, die erst einmal ein Bewusstsein dafür bekommen wollen, wie sehr sie sich im Alltag bewegen“, so Michael Link, Redakteur beim deutschen Computerfachmagazin „c’t“. Das kleine Hilfsmittel helfe dabei den inneren Schweinehund zu überwinden.

Schrittzähler, Pulsmesser, Schlaftracker

In erster Linie enthalten die meisten Fitnessarmbänder einen Schrittzähler, der am Ende des Tages anzeigt, wie viel Schritte man absolviert hat. Ob flotter Spaziergang, Radeln oder ein paar Runden Schwimmen – die meisten Tracker erkennen selbständig was der Träger gerade tut.

Vielfach ist zudem ein Pulsmesser an Bord, der optisch die Pulsfrequenz über den ganzen Tag erfasst und Auskunft darüber gibt, ob schon bei kürzerer Anstrengung der Puls hochrast oder oben man eher robuster angelegt ist. Außerdem ist in vielen Fitnesstrackern auch ein Schlaftracker dabei, der misst wie viel man sich im Schlaf bewegt und versucht daraus zu erraten, wie gut man geschlafen hat.

Essgewohnheiten eintragen

Über die dazugehörige Handy-App können die Daten jederzeit ausgelesen werden. Das klappt sowohl mit Android Smartphones als auch mit iPhones. Zusätzlich zu den Basisinfos Schritte, Puls und Schlaf können in den Apps weitere Daten wie etwas das Essverhalten eingetragen werden, um den Kalorienkonsum und -verbrauch im Blick zu haben.

Und manch eine Software kann noch mehr: Trainiert man in einem modernen Fitnesscenter an Maschinen, die mit dem Internet verbunden sind, kann etwa die Fitbit-App auch die Daten aus dem Krafttraining anzeigen. Für spezialisierte Athleten gibt es bei den Apps von Garmin und Polar Zubehör wie Radsensoren und Golfuhren, die eine genauere Messung beim Lieblingssport ermöglichen.

Daten werden vor allem zur Weiterentwicklung genutzt

Grundsätzlich gilt: je mehr Daten man der App füttert, umso genauer der Überblick über die eigenen Aktivitäten. Das Smartphone ist aber nur die Zwischenstation, zur Auswertung werden die Daten meist an die herstellereigene Cloud weitergereicht.

„Die allermeisten Anbieter schließen es nicht aus, dass die Daten auf Speichern landen, die außerhalb von Europa stehen“, so Link. Die Datenschutzregeln seien dort laxer als in Europa. In der Regel nutzen die Anbieter die gesammelten Daten zur Weiterentwicklung ihrer Dienste, aber nicht zum Weiterverkauf an andere, so Link. Das Auftreten von Sicherheitslücken könne man aber freilich nie ausschließen. „Beabsichtigt ist das aber nicht, weil das sofort einen Vertrauensverlust seitens der Kunden zur Folge hätte“, erklärt der c’t-Redakteur.

Virtuelle Konfetti und Medaillen sollen motivieren

Im Unterschied zu einem versierten Fitnesstrainer aus Fleisch und Blut können die Apps meist nur allgemeine Trainingspläne wiedergeben, fundierte personalisierte Tipps zur Weiterentwicklung des eigenen Trainings gibt es nicht.

Stattdessen setzen sie auf das Belohnungsprinzip als Motivator.Die Fitness-Apps setzen auf das Belohnungsprinzip. Eine hohe Schrittzahl wird mit Feuerwerks- und Konfetti-Grafiken und virtuellen Medaillen quittiert. Ein Kräftemessen mit anderen Fitnessband-Nutzern in Form von Wochen- und Monatswettbewerben soll zusätzlich motivieren.

Produkte für Einsteiger, Motivierte und Leistungssportler

Das eine Fitnessarmband, das für alle passt, gibt es nicht, erklärt Link von c’t. Für Anfänger reiche in der Regel ein günstigerer Tracker wie etwa das Xiaomi Mi Band 3 um 25 Euro oder das Huawei Band 3 Pro ab 62 Euro.

„Die sind für alle geeignet, die ein halbes Jahr oder Jahr einfach mal schauen wollen, wie es um ihre Fitness bestellt ist, aber noch nicht absehen können, ob sie weitergehenden Ambitionen haben“, so Link.

Sportuhren können noch weit mehr

Wer schon etwas motivierter sei, seine Fitness steigern wolle, und etwa auch sein Essverhalten dokumentieren wolle, dem rät Link zur Plattform Fitbit. Das Fitbit Inspire HR gibt es im Internet ab 90 Euro, das Fitbit Charge 3 Armband ab 120 Euro.

Wer leistungsorientiert trainiert, sollte zu einem Sportspezialisten greifen. Im Bereich der Sportdatenanalyse seien Garmin und Polar die führenden Hersteller. Die Sportuhren Polar Vantage M und Garmin Forerunner 735 XT liegen beide in der Preisklasse von etwa 220 Euro.

Beate Macura, help.ORF.at

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