Schadstoffe in Kinderlaufrädern gefunden

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die deutsche Stiftung Warentest haben Kinderlaufräder aus verschiedensten Materialien geprüft. Das Ergebnis: 11 von 15 Modellen fielen wegen Schadstoffen durch.

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„Die Schadstoffe waren einerseits in den Griffen und im Sattel, aber auch in den luftgefüllten Reifen“, erklärt Christian Kornherr, Leiter des Bereichs Untersuchungen beim Verein für Konsumenteninformation. Getestet wurde auf drei Schadstoffkategorien: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, sogenannte PAKs, Weichmacher und Flammschutzmittel. PAKs stehen in Verdacht krebserregend, erbgutverändernd und fruchtschädigend zu sein.

Drei von fünfzehn Laufrädern „gut“

Nur drei der fünfzehn getesteten Laufräder bekamen das Testurteil „Gut“. Diese Laufräder der Marken „Puky“ (Type LR1 um € 90,-), „BTwin“ (Type Runride 100 um € 35,-) und „Kettler“ (Type Speedy 10‘‘ um € 50,-) haben einen Stahlrahmen, Vollgummireifen und sind frei von Schadstoffen. Auch Fahrverhalten, Haltbarkeit und Höhenverstellbarkeit bewerteten die Tester mit einem „Gut“.

Christian Kornherr empfiehlt, beim Kauf von Laufrädern bewusst auf Bremsen zu verzichten. Kleinkinder würden damit noch nicht gut umgehen können und sie vielleicht zu abrupt anziehen. „Ein wichtiger Aspekt ist auch, wie weit sich der Lenker einschlagen lässt. Lässt sich dieser um 360 Grad drehen, ist das Laufrad für Kinder leichter zu handhaben“, sagt Kornherr.

Leider sei von einem Kauf von Laufrädern mit luftgefüllten Reifen aufgrund der hohen Schadstoffbelastung durch PAKs abzuraten, obwohl diese im Vergleich zu Vollgummireifen ein besseres Fahrverhalten aufweisen. Einzig das Modell „Early Rider“ (Type Lite um € 169,-) hat luftgefüllte Reifen ohne Schadstoffe, musste aber abgewertet werden, weil Kinder beim Praxistest ihre Finger beim Lenker einklemmen konnten.

Laufrad als idealer Einstieg ins Fahrradfahren

„Kinder im Kindergartenalter benutzen sehr gerne Laufräder. Sie sind der ideale Einstieg, um das Gleichgewicht zu schulen und so das Fahrradfahren zu lernen“, sagt VKI-Experte Kornherr. Laufräder hätten mittlerweile Dreiräder oder Fahrräder mit Stützrädern von den Straßen verdrängt. Das liegt auch daran, dass Laufräder sehr wartungsarm sind. „Es gibt kein Pedal, keine Ketten, keine Kettenblätter. Und Vollgummireifen müssen nicht einmal aufgepumpt werden“, sagt Kornherr.

Ab welchem Alter Kinder mit dem Laufradfahren anfangen, sei eine ganz individuelle Entscheidung. „Wir haben mit drei bis vier-jährigen Kindern getestet, da sollte es passen. Aber bitte ihr Kind individuell einschätzen und es beim Laufrad kaufen mitnehmen“, empfiehlt Kornherr.

Noel Kriznik, help.ORF.at

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