Falsche Streamingdienste führen in Abofallen

Verbraucherschützer warnen erneut vor unseriösen Streamingplattformen. Laut dem deutschen Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nehmen die Beschwerden nicht ab: die Angebote existierten häufig nicht, und hinter vermeintlich kostenlosen Probezugängen lauerten Abofallen.

Mehr als 200 unseriöse Streamingseiten zählt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz inzwischen - die Liste wird laufend aktualisiert. Die Seiten seien einander zum Verwechseln ähnlich. Eine weitere Gemeinsamkeit: Im Impressum tauche eine der folgenden Unternehmen auf.

  • „Turquoiz Limited“
  • „Lovelust Limited“
  • „Bizcon Limited“
  • „Anmama Limited“
  • „CIDD Limited“
  • „OLJO Ltd“
  • „SAFE4MEDIA Ltd“
  • „Kino Bino Limited“
  • „Kino Cinemas Ltd“

Betroffene Userinnen und User, darunter auch Minderjährige, gelangten über Pop-Up-Fenster zu den vermeintlichen Streamingangeboten. Dort wurde mit einem fünftägigen, kostenlosen Probe-Abo geworben. Dazu mussten sich die Nutzerinnen dun Nutzer mit E-Mail-Adresse, Wohnadresse und Telefonnummer registrieren. Die Registrierung funktionierte jedoch entweder nicht, oder es ließen sich keine Videos ansehen.

Falscher anwaltlicher Rat in Youtube-Videos

Dennoch wurden die Betroffenen nach Ablauf der fünf Tage von den Betreibern per E-Mail kontaktiert, in manchen Fällen auch telefonisch. Auf aggressive Weise sei zur Zahlung eines Jahres-Abos aufgefordert worden, so der vzbv. Die Beträge lagen dabei zwischen 144 und 359 Euro.

Die Betreiber waren offenbar darauf vorbereitet, dass die Nutzerinnen und Nutzer online recherchierten, ob die Forderung rechtens ist. in eigens produzierten Youtube-Videos wurde die angeblich anwaltliche Auskunft erteilt, dass die Forderung zu Recht bestehe und beglichen werden müssen. Das ist Unsinn: Die Rechnungen müssen nicht bezahlt werden. Stattdessen raten die Verbraucherschützer zu einer Anzeige. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat ihre Rechercheergebnisse bereits an die Ermittlungsbehörden weitergegeben.

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