Greenpeace fordert höheren Mehrwegflaschenanteil

Laut einer aktuellen Greenpeace-Umfrage sprechen sich 80 Prozent der Österreicher für zusätzliche Mehrwegflaschen aus. Derzeit ist nur etwa jede fünfte Flasche wiederbefüllbar. Die Umweltschutzorganisation fordert einen verpflichtenden Mehrweganteil in heimischen Supermärkten.

Je öfter eine Flasche verwendet wird, desto geringer ist die Umweltbelastung, unabhängig vom Material. Doch lag der Anteil an Mehrwegflaschen aus Glas 1994 noch bei 96 Prozent, ist er derzeit nur noch bei 22,3 Prozent. Das geht aus dem Nachhaltigkeitsbericht der Österreichischen Getränkewirtschaft 2018 hervor.

Mehrweg umweltfreundlichste Lösung

“Die Umfrage zeigt deutlich: Die Österreicherinnen und Österreicher wollen mehr wiederbefüllbare Getränkeflaschen in den Supermarktregalen. Doch sie scheitern am kaum vorhandenen Angebot", sagt Nunu Kaller, Expertin für Konsumfragen bei Greenpeace in Österreich. Derzeit wird im Lebensmittelhandel vor allem Bier in der Mehrwegflasche angeboten. Saft, Wasser und Milch in der wiederbefüllbaren Verpackung fehlen hingegen fast gänzlich. Und das, obwohl Mehrweg die umweltfreundlichste Lösung bei Getränkeverpackungen ist - mehr dazu in Flasche: Je öfter befüllt, desto besser für die Umwelt.

Mehrwegflaschen können mehr als 40 Mal wiederbefüllt werden. Im Gegensatz zur Einwegflasche, die als Ganzes im Müll landet, muss bei der Mehrwegflasche lediglich das Etikett und der Verschluss erneuert werden. Auf diese Weise werden wertvolle Ressourcen gespart.

Viermal weniger schädliche Treibhausgase

Besonders deutlich ist der Unterschied zwischen Einweg- und Mehrweg bei Glasflaschen: Auch wenn sehr viele Einweg-Glasflaschen recycelt werden, verursachen Mehrweg-Glasflaschen etwa viermal weniger schädliche Treibhausgase. Wie die Greenpeace-Umfrage zeigt, ist Mehrweg auch aus der Sicht der Konsumenten die umweltfreundlichste Flasche. Für 91 Prozent der Befragten ist die Glas-Mehrwegflasche die ökologischste Getränkeverpackung.

Pfandsystem gefordert

Greenpeace fordert von der Regierung ein Pfandsystem auf alle Getränkeverpackungen. Bis 2025 sollen davon in etwa zwei Drittel Mehrwegflaschen sein und als solche verpflichtend gekennzeichnet sein. “Vom Handel erwarten wir uns die Bereitschaft, am Markt befindliche Mehrwegflaschen auch wirklich in ihre Regale zu bringen und aktiv in den Filialen zu bewerben”, so Kaller.

Links:

• Greenpeace-Umfrage im Detail (PDF)
• Nachhaltigkeitsbericht der Österreichischen Getränkewirtschaft 2018 (PDF)

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