UNICEF fordert besseren Schutz von Kindern im Internet

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF hat dazu aufgerufen, Kinder online besser zu schützen. Weltweit sei einer von drei Internetnutzern ein Kind. Dennoch werde zu wenig unternommen, um die jüngsten User vor den Gefahren der digitalen Welt zu schützen.

Dabei gehe es darum, die Spur an Informationen abzusichern, welche die Onlineaktivitäten der Kinder hinterlassen, und ihren Zugang zu sicheren und qualitätsvollen Onlineinhalten zu erhöhen. Der Aufruf zum Safer Internet Day folgte einer kürzlich durchgeführten UNICEF-Umfrage unter jungen Menschen in mehr als 160 Ländern eingegangen. Kinder und Jugendliche brachten Vorschläge, was sie, ihre Eltern, Lehrer und Entscheidungsträger tun können, um das Internet sicher zu gestalten.

Kinder ins Zentrum der Digital-Politik

Das Internet sei zu einem festen Bestandteil des Lebens junger Menschen geworden, unabhängig vom Einkommensniveau. Laut der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) sind 94 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren in entwickelten Ländern online, in Entwicklungsländern sind es mehr als 65 Prozent. Weltweit ist die Hälfte der Gesamtbevölkerung, unabhängig vom Alter, online.

In einer Aussendung rief UNICEF zu „erneuerten Dringlichkeit und Kooperationen“ zwischen Regierungen, Zivilgesellschaft, UN-Organisationen und „allen voran“ dem Privatsektor auf, um Kinder ins Zentrum der Digital-Politik zu stellen. So müsse man „die Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern, Strafverfolgung und der Technologie-Industrie vertiefen, um Sicherheitsprinzipien in die Entwicklung von Technologien zu integrieren“. Außerdem seien gemeinsame Lösungen notwendig, „die mit der Geschwindigkeit von digitalen Technologien mithalten, welche illegalen Handel und andere Formen von sexuellem Kindesmissbrauch online ermöglichen und vertuschen können“.

„Größere Verpflichtung“ von Politik und Wirtschaft

UNICEF forderte außerdem eine „größere Verpflichtung seitens des Privatsektors und der Regierungen, um die Daten der Kinder zu schützen, nicht zu missbrauchen und ihre Verschlüsselung zu respektieren“. Beim Sammeln und Verwenden der Daten von Kindern müssten internationale Standards zur vollen Anwendung kommen. „Weiters muss Kindern vermittelt werden, wie sie sich selbst vor der Bedrohung ihrer eigenen Privatsphäre schützen können“, so das UN-Kinderhilfswerk.

Dazu gehöre bessere Bildung und Ausbildung von Kindern bei der Onlineinformation und -interaktion und besseres Wissen über den Onlinezugang und die Aktivitäten von Kindern. Damit könne man regulative Rahmen und Politiken entwickeln, welche die speziellen Bedürfnisse und Rechte von Kindern berücksichtigen.

Der Branchenverband Internet Service Providers Austria (ISPA) und Saferinternet.at haben einen Ratgeber zum Thema „Technischer Kinderschutz im Internet“ veröffentlicht. Darin informiert die ISPA Erwachsene über die verschiedenen technischen Schutzeinrichtungen und gibt einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten.

Link:

  • UNICEF
  • ISPA: Ratgeber „Technischer Kinderschutz im Internet"(www.ispa.at/technischerschutz)

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