Akkuschrauber im Härtetest: Hälfte der Maschinen gut
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Wer sich einen Akkuschrauber kaufen möchte, sollte zuerst überlegen, welche Arbeiten die Maschine in Zukunft verrichten soll. „Wenn es nur darum geht Möbel zusammenzubauen und ein Regal an die Wand zu hängen, dann eignen sich viele Geräte aus unserem Test dazu“, so Lucas Tenberg von der Stiftung Warentest. „Wenn man auch mal in Beton bohren muss, benötigt man ein Gerät mit Schlagwerk.“
Getty Images/GeorgePeters
22 Maschinen in drei Geräteklassen
Stiftung Warentest hat 22 Akkubohrschrauber unter die Lupe genommen, davon zehn kräftige Geräte mit 18 Volt, fünf kleinere leichtere Modelle mit 10,8 Volt und fünf Maschinen mit Schlagfunktion. Die Preise der getesteten Produkte lagen zwischen 70 und 390 Euro.
Im Testlabor mussten sich die Geräte durch Buchenholz, Kalksandstein, Stahl und Beton bohren und schrauben. Außerdem waren die Bedienungsfreundlichkeit sowie Haltbarkeit und Ladedauer des Akkus und die Lebensdauer des Motors auf dem Prüfstand.
Motor ohne Kohlebürsten haltbarer
Am langlebigsten erwiesen sich Modelle, die auf Motoren ohne Kohlebürsten setzten. Deren Antrieb läuft stattdessen mit einem magnetischen Rotor. Kohlebürsten im Motor dagegen erzeugen Reibung und verschleißen mehr, so die Tester.
Auch die Leistung der bürstenlosen Motoren ist etwas besser. Dafür ermittelten die Tester, wie viele Bohrungen und Schraubungen Geräte mit einer Akkuladung schaffen. Die Bohrschrauber ohne Bürsten waren demnach meist „recht effizient“, während ein Großteil der Modelle mit Kohlebürsten in diesem Bereich keine guten Ergebnisse erzielte.
OBI/DeWalt/Einhell (Montage)
Zwei Gänge für die Feinjustierung
Alle untersuchten Geräte waren außerdem mit zwei Gängen ausgerüstet. „Im ersten Gang schraubt man langsamer und vorsichtiger, in zweiten lässt sich mit ordentlich Power eine Schraube in die Wand drehen“, so Tenberg von der Stiftung Warentest. Über einen Drehring zum Einstellen des Drehmoments lässt sich zusätzlich feinjustieren, mit wie viel Kraft die Schraube ins Material vordringt. Mit der richtigen Einstellung lässt sich zum Beispiel verhindern, dass Holz splittert oder Rigipsplatten Löcher bekommen.
Akkus schwächelten
Damit man nicht mitten im Heimwerken eine Zwangspause einlegen muss, empfiehlt sich ein zweiter Akku. Bei der Ladedauer der Akkus zeigten sich im Test große Unterschiede. Während die meisten Akkus in 30 bis 60 Minuten aufgeladen waren (Dewalt, Einhell, Makita, AEG), benötigten jene der Black+Decker-Modelle über drei Stunden für eine Vollladung.
Die Akkus der beiden 18-Volt-Geräte von AEG entluden sich ungewollt in der Ladestation, wenn diese von der Steckdose genommen wurde. Bei zwei Akkus von Makita fiel auf, dass sie über nicht so viel Power verfügten wie angegeben. Statt einer Leistung von drei Amperestunden, konnten die Tester nur 2,45 Amperestunden messen.
Bosch/DeWalt (Montage)
Die Testsieger
Immerhin elf der insgesamt 22 Geräte wurden von der Stiftung Warentest mit einem „Gut“ bewertet, ein „Sehr gut“ wurde nicht vergeben. In der Klasse der Allround-Akkubohrschrauber mit 18 Volt konnten der „WX175“ von Worx (220 Euro), der Dewalt „DCD777 S2T-QW“ (155 Euro) und der Einhell „Expert Plus TE-CD 18 Li“ (144 Euro) überzeugen.
Bei den vergleichsweise leichten Bohrschraubern mit 10,8 Volt Akkuspannung war der „Professional GSR 12V-15FC“ (190 Euro) von Bosch „gut“. Für Löcher in Beton empfehlen die Tester den Akkubohrschrauber Modell „DCD796 D2-QW“ mit Schlagwerk von Dewalt (245 Euro).
Beate Macura, help.ORF.at
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Publiziert am 02.02.2019