Wahl zur „Mogelpackung des Jahres“ angelaufen

Deutsche Konsumentenschützer haben fünf Lebensmittelprodukte für den Negativpreis der „Mogelpackung des Jahres“ nominiert. Wegen versteckter Preiserhöhungen stehen diesmal unter anderem Chips, Schokolinsen und Käse zur Auswahl. Bei allen fünf nominierten Produkten gibt es deutlich weniger Inhalt zum meistens gleichen Preis.

Die Verbraucherzentrale Hamburg bekam nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 2.000 Hinweise auf Mogelpackungen. Aus diesen wurden fünf Kandidaten ausgewählt, bei denen die Hersteller „versteckte Preiserhöhungen besonders dreist und raffiniert durchgesetzt haben“, so die Verbraucherzentrale.

Gleicher Preis, weniger Inhalt

Kandidaten für den Negativpreis sind heuer die Chipsletten von Lorenz, die Smarties von Nestlé, der Mini Babybel von Bel, eine Truthahnsalami des Disconters Lidl sowie ein Fruchtaufstrich der Firma Grafschafter. So seien die neuen Chipsletten bis zu 70 Prozent teurer, weil die Füllmenge bei gleichem Preis von 170 auf 100 Gramm schrumpfte. Außerdem sei die Menge an Verpackungsmaterial im Vergleich zum Inhalt um rund 25 Prozent gestiegen. Bei den Smarties fehlten in der Riesenrolle 20 Gramm Schokolinsen, der Preis blieb aber gleich. Die Firma Bel packt nunmehr eine Käsekugel weniger in ihr Babybel-Netz.

Die Truthahnsalami Light von Dulano enthält den Verbraucherschützern zufolge nicht weniger Fett als die normale Variante, obwohl die Verpackung das suggeriere. Trotzdem sei sie wegen eines geringeren Inhalts 33 Prozent teurer. Der Apfelaufstrich namens Obstwiese von Grafschafter wird neuerdings in einem kleineren Glas verkauft - bei gleichem Preis.

Onlineabstimmung läuft bis 20.Jänner

Die Hersteller verweisen den Verbraucherschützern zufolge unter anderem auf eine nötige Vereinheitlichung von Produkten in verschiedenen Ländern, auf höhere Produktionskosten durch das Siegel „ohne Gentechnik“ und auf Wünsche der Verbraucher nach kleineren Gläsern. Mit dieser Umstellung seien höhere Produktionskosten verbunden.

Die Verbraucherzentrale kritisierte jedoch, dass es keine zusätzlichen Hinweise auf geringere Füllmengen auf den Etiketten gebe. Die Hersteller versuchten im Gegenteil, „ihre Tricksereien clever zu kaschieren“. Die Onlineabstimmung läuft bis 20.Jänner, 20.00 Uhr, das Ergebnis soll am 21. Januar veröffentlicht werden. Im Vorjahr erhielt das Vitalis Früchtemüsli von Dr. Oetker den Titel „Mogelpackung des Jahres“. Der Hersteller hatte den Inhalt von 600 auf 500 Gramm reduziert, was bei gleichem Preis einer versteckten Preiserhöhung von 20 Prozent entspricht.

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