Handcremen für raue Winterhände im Test

Im Winter trocknet die Haut auf den Händen häufig aus, spannt und juckt. Die deutsche Stiftung Warentest hat 17 Handcremen für trockene Haut geprüft. Die meisten pflegen gut, viele ziehen aber nur langsam ein und hinterlassen Spuren auf Tablets und Handys.

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Gute Pflege muss nicht teuer sein

Die kalte Jahreszeit macht der Haut zu schaffen. Durch die niedrigen Temperaturen produzieren die wenigen Talgdrüsen auf dem Handrücken wenig schützendes Sebum. In Verbindung mit der trockenen und warmen Heizungsluft wird die Haut auf den Händen rau und spröde. Fettende und Feuchtigkeit spendende Handcremen helfen.

Hände mit Creme

Getty Images/Runstudio

Spannt und juckt die Haut, hilft regelmäßiges Eincremen

Unter den 17 getesteten Pflegeprodukte für trockene Haut finden sich Eigenmarken ebenso wie Markenprodukte. Keine Handcreme erhielt ein „Sehr gut“. Elf wurden mit „Gut“ beurteilt, sechs mit „Befriedigend“. Der Testsieger von The Body Shop „Hemp schützende Handcreme Hard-Working Hand Protector“ (ca. 15 Euro für 100ml) spendet besonders viel Feuchtigkeit, die allerdings nur langsam einzieht. Die ebenfalls guten und obendrein günstigeren Produkte der dm-Eigenmarke Balea „Handcreme Urea“ (ca. 0,95 Euro für 100ml), Kamill „Hand & Nagelcreme Balsam“ (ca. 1,43 Euro für 100ml) und Nivea „Hand Creme intensive care“ (ca. 2,99 Euro für 100ml) pflegen gut und ziehen zudem gut ein.

Oft kleben Hände nach dem Eincremen

Eine Pflegecreme versorgt die Hornschicht der Haut mit Feuchtigkeit und stärkt die Hautbarriere, die den Wasserhaushalt reguliert und vor Austrocknung schützt. Nur zwei von allen 17 getesteten Produkten erhielten für ihre Pflegeeigenschaften das Prädikat „Sehr gut“: der Testsieger von The Body Shop und Kiehl’s „Utimate Strength Hand Salve für extrem trockene Hände“ (ca. 17 Euro für 75ml). Beide Cremen zogen im Test allerdings nur langsam in die Haut ein und wurden insgesamt mit einem „Gut“ bewertet.

„Wir haben Probanden mit eingecremten Händen praktische Tätigkeiten durchführen lassen: eine Wasserflasche öffnen und ein Tablet bedienen“, so Thomas Koppmann von der Stiftung Warentest. Knapp die Hälfte der getesteten Produkte ist nach drei Minuten Wartezeit vollständig in die Haut einzogen.

Wenige Produkte enthalten schädliche Duftstoffe

Zertifizierte Naturkosmetikanbieter verwenden keine Rohstoffe auf Mineralölbasis. Von den drei Produkten mit einem Naturkosmetiksiegel schnitt die „Intensiv Handcreme Bio-Granatapfel Bio-Karitébutter“ von der dm-Eigenmarke Alverde (circa 3,00 Euro für 100ml) mit einem „Gut“ am besten ab. Auch viele konventionelle Cremen beinhalten pflanzliche Öle und Fette statt Mineralölbestandteile.

Die Stiftung Warentest untersuchte die Kosmetika auf den problematischen Duftstoff Butylphenyl Methylpropional, der als Lilial bekannt ist. Nur ein Produkt (Florena „Handcreme Olivenöl“) enthält den Maiglöckchenduft Lilial, der verdächtigt wird Allergien auszulösen und die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Der deklarationspflichtige Duftstoff Limonen wurde überraschenderweise im Markenprodukt von Kiehl’s nachgewiesen, ohne auf der Verpackung vermerkt worden zu sein. Deshalb wurde die Handcreme trotz ihrer sehr guten Pflegeeigenschaften abgewertet, so Koppmann.

Hände im Winter schützen und eincremen

Wer die Hände warm hält und beim Putzen Gummihandschuhe trägt, schützt den natürlichen Fettfilm der Haut und bewahrt die Hände somit vor weiterem Austrocknen, so die Stiftung Warentest. Regelmäßiges Eincremen hält die Haut geschmeidig. Über Nacht kann sich die Haut besonders gut erholen, wenn sie vor dem Schlafengehen gepflegt wird. Die Stiftung Warentest empfiehlt, mit einem kleinen Tupfer Creme zu beginnen und bei Bedarf nachzudosieren.

Johanna Steiner, help.ORF.at

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