Kunden können sich Klage gegen VW anschließen

Vom Abgasskandal betroffene VW-Kunden können sich ab sofort der deutschen Musterfeststellungsklage gegen den Autobauer anschließen. Der VKI empfiehlt die Anmeldung auch österreichischen Betroffenen. Vor inzwischen über drei Jahren hatte der Autokonzern eingestanden, Dieselmotoren der Marken VW, Audi, Seat und Skoda manipuliert zu haben.

Wie der deutsche Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) mitteilte, wurde das entsprechende Klageregister beim deutschen Bundesamt für Justiz nun eröffnet.

Kein Risiko für betroffene VW-Dieselfahrer

Klaus Müller, Chef des vzbv, erklärte, die Eintragung sei vor allem für diejenigen interessant, die sich gegen Einzelklagen entschieden hätten. „Viele geschädigte Dieselfahrer haben bisher nicht die Zeit, die Risikobereitschaft, vielleicht auch nicht die Kosten aufbringen wollen, um individuell gegen Volkswagen zu klagen.“

Ein VW Golf auf dem Abgasprüfstand

apa/afp/dpa/Patrick Pleul

Wer ein Fahrzeug der Marken Audi, Seat, Skoda oder Volkswagen mit einem verbauten Dieselmotor EA 189 besitzt, kann sich der Klage anschließen

Chance auf Entschädigung für Wertverlust

Nun übernehme der deutsche Verbraucherschützer-Verband das Prozessrisiko. Er klagt stellvertretend für Betroffene des Dieselskandals gegen Volkswagen. Ziel ist es, dass diese für den Wertverlust ihrer Fahrzeuge entschädigt werden.

VW weist die Forderungen zurück: Die Autos seien genehmigt, technisch sicher und fahrbereit seien. Die Verhandlung kann nur beginnen, wenn sich in zwei Monaten mindestens 50 Betroffene in das Register eintragen.

Kostenlose Info-Hotline für Österreicher

In Österreich hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) im Auftrag des Sozialministeriums eine Info-Hotline eingerichtet. Unter der Nummer 01/58877-61 können Betroffene sich von den Experten des VKI beraten lassen, teilten die Konsumentenschützer mit. Erreichbar ist die Hotline Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr.

Der deutsche Autofahrerclub ADAC unterstützt das Vorgehen der Verbraucherschützer. ADAC-Präsident August Markl erklärte: „Für uns ist wichtig, dass der Dieselskandal im Sinne und Interesse unserer Mitglieder aufgearbeitet und endlich abgeschlossen wird. Vielleicht kann so ein Schlussstrich auch dazu beitragen, dass das interessengeleitete Schlechtreden der Antriebstechnologie Diesel sowie der gesamten Automobilbranche ein Ende findet.“

340.000 Betroffene allein in Österreich

Im September 2015 hatte VW Manipulationen an Dieselmotoren einräumen müssen. Vom Pflichtrückruf bei Volkswagen sind 2,5 Millionen Autos betroffen. In Österreich sind 340.000 Fahrzeuge betroffen. Die Anwälte des vzbv rechnen damit, dass sich mehrere Zehntausend Dieselfahrer der Musterfeststellungsklage anschließen.

Links: