Verbraucherschutzfront gegen Google

Verbraucherschützer aus sieben europäischen Staaten wollen gegen möglichen Datenmissbrauch des Internet-Riesen Google vorgehen. Die Verbände aus Norwegen, den Niederlanden, Griechenland, Tschechien, Slowenien, Polen und Schweden wollen bei ihren jeweiligen Datenschutzbehörden Beschwerde einlegen, so der europäische Verbraucherschutzverband (BEUC).

Der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) prüft demnach eine Unterlassungsklage. Die Verbraucherzentrale argumentiert, dass das US-Unternehmen mit seiner Verfolgung von Nutzerstandorten gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoße. „Standorte können viel über Menschen enthüllen, religiöse Überzeugungen, politische Überzeugungen, den Gesundheitszustand und die sexuelle Orientierung“, hieß es in einer Mitteilung.

Zustimmung „nicht freiwillig“

Googles Betriebssystem Android finde sich auf etwa zwei Milliarden Smartphones weltweit. Das Unternehmen nutze dabei verschiedene Tricks, um sicherzustellen, dass Nutzer die Standortortung angeschaltet ließen beziehungsweise nicht abschalteten. Die gesammelten Daten würden dann für vielfältige Zwecke genutzt, unter anderem für gezielte Werbung.

Google habe jedoch keinen ausreichenden rechtlichen Grund, diese Daten zu verwenden, und verstoße daher gegen EU-Recht, hieß es von den Verbraucherschützern weiter. Die Zustimmung der Nutzer zur Erfassung und Verarbeitung der Daten werde unter diesen Umständen außerdem nicht freiwillig gegeben.

Ausmaß der Irreführung „atemberaubend“

„Googles Datenhunger ist offenkundig, aber das Ausmaß, mit dem es seine Nutzer in die Irre führt, um jede Bewegung mitzuverfolgen und zu Geld zu machen, ist atemberaubend“, sagte BEUC-Generaldirektorin Monique Goyens.

Die Verbraucherschutzverbände streben nun an, die Datenschutzbehörden zu einer Untersuchung der Vorwürfe zu bewegen. Letztlich sollten Google-Nutzer in der Lage sein, „endlich ihre Privatsphäre schützen und fundierte Entscheidungen über die Verwendung ihrer Daten treffen zu können“.

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