Die Dos und Don’ts bei Handyverlust

Auf Smartphones befinden sich persönliche Daten, die nicht falsche Hände geraten sollten. Auf einen Verlust sollte man daher vorbereitet sein: Mit regelmäßigen Backups, Fernzugriff und Ortungssoftware.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1.

Bevor das Handy verloren geht, oder im schlimmsten Fall: gestohlen wird, sollte man einige Vorkehrungen treffen. Zum Beispiel das Gerät so einrichten, dass andere nicht ohne weiteres an die Daten gelangen. Das Entsperren des Bildschirms ist die erste Hürde, für die es verschiedene Schwierigkeitsgrade gibt.

Smartphone auf Landkarte

Getty Images/Jamie Grill

Wer sein Handy verloren hat, kann per Ortungsfunktion das Gerät wiederfinden

Nicht jeder Sperrcode ist sicher

Eine Bildschirmsperre durch Wischmuster ist nur dann gut, wenn man das Display regelmäßig säubert. Ansonsten kann durch die Fingerspuren das Muster erraten werden, sagt Thorsten Behrens vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation in Wien gegenüber help.ORF.at.

Auch wer sein Handy per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung schützt, sei nicht zwangsläufig auf der sicheren Seite, sagt Behrens: „Wer einen Fingerabdruck oder eine Gesichtserkennung als Sperrcode hat, kann diesen nicht mehr ändern. Wenn das Handy dann in falsche Hände gerät, haben diejenigen immer den Zugang zu meinem Gerät, wenn die biometrische Sperre technisch ausgetrickst werden kann. Das ist zwar noch Science-Fiction, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis das möglich sein wird.“ Ein Pin oder Passwort seien im Vergleich sicherer.

Das Handy nicht um jeden Preis suchen

Ist das Handy nicht mehr zu finden, kann man es orten, wenn der entsprechende Dienst eingerichtet ist. Beim iPhone von Apple kann man über die firmeneigene iCloud nach dem Handy suchen und auch die Daten bei Bedarf löschen. Bei Android gibt es die Funktion „Mein Handy suchen“. Alternativ kann man aber auch Fremdanbieter nutzen, zum Beispiel Anti-Viren-Softwarehersteller, die ähnliches anbieten.

Wer sicher ist, dass das Handy nicht nur verloren sondern gestohlen wurde und es ortet, muss aber aufpassen. "Man sollte auf keinen Fall selbst zur georteten Stelle fahren und versuchen sein Telefon wieder zu bekommen. Das können wirklich organisierte Banden sein, die auch vielleicht bewaffnet sind und das könnte einem mehr Ärger einhandeln, als wenn man sich ein neues Telefon kaufen muss“, rät Behrens.

Alternativen zur Datenspeicherung von Clouds & Co

Wichtig ist auch ein regelmäßiges Backup, damit wenigsten die Daten vor Verlust geschützt sind. Wer sie nicht auf einer Cloud speichern möchte, hat andere Optionen. Viele haben bereits eine Netzwerkfestplatte daheim, auf der sie ihre Daten sichern. "Diese Netzwerkfestplatten bieten durch eine Handyapp die Möglichkeit, Daten privat und nicht öffentlich zu speichern. Sobald man zuhause ins eigene Wlan kommt, werden die Daten auf dieser Netzwerkplatte gesichert“, erklärt Behrens.

Generell gilt: Die Sicherheitsfunktionen sind bei den gängigen Betriebssystemen ziemlich ähnlich. Zumindest bei den aktuellen Versionen der Betriebssysteme gibt es keine wirklichen Unterschiede mehr. Wer noch ältere Versionen laufen hat, muss unter Umständen auf Apps von Drittanbietern zurückgreifen.

Britta Rotsch, help.orf.at

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