Auslandstelefonate in EU werden 2019 billiger

Das EU-Parlament hat neue Vorschriften zur Preisdeckelung für Telefonate ins EU-Ausland beschlossen. Ab 15. Mai 2019 dürfen Telefonate innerhalb der EU nur noch 19 Cent pro Minute und SMS maximal sechs Cent kosten.

Darüber hinaus verschärft die Gesetzesreform bestehende Sicherheitsanforderungen, etwa für die Verschlüsselung der Inhalte, und schützt so Smartphone-Nutzer besser, auch wenn sie webbasierte Dienste wie Skype oder WhatsApp nutzen. So wird es in Zukunft möglich sein, eine Telefonnummer bis zu einem Monat nach Beendigung eines Vertrages aufzubewahren.

Ungenutztes Prepaid-Guthaben muss ausgezahlt werden

Wer nach Beendigung eines Prepaid-Vertrages noch ungenutztes Guthaben hat, muss entschädigt werden. Ein Recht auf Entschädigung durch den Vertragsanbieter gibt es bei ungenügenden Leistungen.

Schließlich müssen die Mitgliedstaaten die Einführung von 5G erleichtern, indem sie bis 2020 ein geeignetes Spektrum zur Verfügung stellen. So soll das Ziel der „EU-5G-Roadmap“ erreicht werden, bis 2020 in mindestens einer Großstadt in jedem EU-Land ein 5G-Netz aufzubauen.

Rübig: „Noch viel zu tun“

Der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig zeigte sich erfreut, auch wenn „es noch viel zu tun“ gebe. „Denn Auslandstelefonate in der EU bleiben teurer als Inlandstelefonate. Und es bleibt unmöglich, sich irgendwo in Europa die SIM-Karte des günstigsten Anbieters zu kaufen und sie dann europaweit auf Dauer zu nutzen“, so Rübig. Auch sei es „völlig widersinnig, dass ein Telefonat in ein anderes EU-Land mehr kostet als von dort nach Österreich“, so Rübig. Dieses Relikt aus der Vergangenheit müsse weg.

Der SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer sagte, es sei „ein wichtiger Kompromiss, dass Telefonate innerhalb der EU günstiger werden“. Der logische nächste Schritt wäre „überhaupt die Abschaffung der Auslandsgebühren. Das war unter österreichischem Ratsvorsitz allerdings nicht möglich“, so Weidenholzer. „Da wollte man lieber ein Zuckerl ins Körberl der Telekomlobby legen“, kritisierte er.

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